Preisniveaustabilität und Inflationsziele
Die Preisniveaustabilität ist ein zentrales Ziel der Geldpolitik. Sie bezieht sich auf die Konstanz des Durchschnitts aller Preise, nicht auf einzelne Güterpreise. Die Europäische Zentralbank strebt mittelfristig, das heißt in einem Zeitraum von 4 bis 10 Jahren, eine Inflationsrate von 2% an.
Dieses Ziel hat historische Gründe, insbesondere die Inflationsempfindlichkeit in Deutschland aufgrund der Erfahrungen in den Jahren 1918-1923 und 1945-1984. Das Nominalwertprinzip spielt dabei eine wichtige Rolle: Die Höhe festgelegter Schulden oder Spareinlagen bleibt gleich, auch wenn sich die Güterpreise verändern.
Highlight: Inflation kann zu einer Veränderung der Vermögens- und Einkommensverteilung führen. Sparer werden benachteiligt, während Schuldner profitieren können.
Die Messung der Preisentwicklung erfolgt in Deutschland durch den Verbraucherpreisindex VPI. Dieser wird monatlich anhand der Einkaufspreise für Güter eines repräsentativen Warenkorbs neu berechnet. Der aktuelle Warenkorb umfasst etwa 600 Güterarten und repräsentiert den gesamten Verbrauch der bundesdeutschen Haushalte.
Definition: Der Verbraucherpreisindex VPI wird berechnet als: PreisdesWarenkorbsimBerichtjahr/PreisdesWarenkorbsimBasisjahr * 100
Die Inflationsrate ergibt sich aus der prozentualen Veränderung des VPI im Vergleich zum Vorjahr.