Die Phasen des Konjunkturzyklus und ihre wirtschaftliche Bedeutung
Der Konjunkturzyklus beschreibt die regelmäßigen Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität in einer Volkswirtschaft. Diese Schwankungen werden hauptsächlich am realen Bruttoinlandsprodukt BIP gemessen und folgen einem wellenförmigen Verlauf mit vier charakteristischen Phasen.
Definition: Der Konjunkturzyklus ist ein wirtschaftswissenschaftliches Modell, das die wiederkehrenden Auf- und Abschwünge der Wirtschaftsleistung beschreibt. Die Hauptphasen sind Aufschwung, Boom, Abschwung und Rezession.
In der Aufschwungphase steigt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage kontinuierlich an. Unternehmen erhöhen ihre Produktion, stellen neue Mitarbeiter ein und tätigen Investitionen. Die Beschäftigung nimmt zu, was zu höheren Einkommen und steigender Konsumnachfrage führt. Diese positive Entwicklung verstärkt sich selbst und mündet in die Boomphase.
Der Boom ist gekennzeichnet durch eine Überauslastung der Produktionskapazitäten. Die Wirtschaft produziert über ihrem Potenzial, was zu Überbeschäftigung und steigenden Preisen führt. In dieser Phase können sich Überhitzungserscheinungen wie Inflation entwickeln. Der Abschwung beginnt, wenn die Nachfrage nachlässt und Unternehmen ihre Produktion drosseln müssen.
Beispiel: Während des Wirtschaftsbooms der späten 1960er Jahre in Deutschland herrschte Vollbeschäftigung, die Löhne stiegen stark an und die Wirtschaft wuchs überdurchschnittlich. Dies führte jedoch zu einer erheblichen Inflation, die den späteren Abschwung einleitete.
Die Rezessionsphase ist durch sinkende Nachfrage, steigende Arbeitslosigkeit und rückläufige Investitionen gekennzeichnet. In dieser Phase können staatliche Eingriffe durch erhöhte Investitionen oder Konjunkturprogramme notwendig werden, um die Wirtschaft zu stabilisieren und einen neuen Aufschwung einzuleiten.