Suburbanisierung und ihre Folgen
Die Suburbanisierung ist ein zentraler Prozess in der Entwicklung nordamerikanischer Städte. Sie beschreibt die Abwanderung von Bevölkerung und Wirtschaftsaktivitäten aus den Innenstädten in das Umland.
Gründe für die Abwanderung:
Push-Faktoren (aus der Innenstadt heraus):
- Steigende Boden- und Mietpreise
- Umweltbelastungen durch Verkehr und Industrie
- Hohe Verkehrsdichte
Pull-Faktoren (ins Umland):
- Günstigere Boden- und Mietpreise
- Attraktive grüne Umgebung
- Verkehrsberuhigte Wohngebiete
Highlight: Die Massenmotorisierung nach dem Zweiten Weltkrieg war ein entscheidender Faktor für die flächenhafte Suburbanisierung.
Folgen der Suburbanisierung:
- Geringeres Steueraufkommen in den Kernstädten
- Steigender Energieverbrauch und Umweltbelastung
- Verlust von Arbeitsplätzen in den Innenstädten
- Zunehmende Verkehrsbelastung durch Pendler
Die Suburbanisierung verlief in mehreren Wellen:
- Welle (nach dem Zweiten Weltkrieg):
- Abwanderung der weißen Mittel- und Oberschicht in neue Vororte
- Zurückbleiben ärmerer Bevölkerungsgruppen in den Innenstädten
- Verlagerung von Kaufkraft und Steuereinnahmen in die Vororte
- Welle:
- Abwanderung von Einzelhandel, Industrie und Großhandel
- Entstehung von Industrial Parks und Edge Cities im Umland
Example: Ein Beispiel für eine Edge City ist Tyson's Corner bei Washington D.C., die sich von einem kleinen Dorf zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum entwickelt hat.
Lösungsansätze:
- Förderung des nicht-motorisierten Verkehrs
- Steigerung der Attraktivität innerstädtischen Wohnens
- Schaffung bezahlbaren Wohnraums
- Verbesserung der Lebensqualität in den Städten durch mehr Grünflächen und Familienfreundlichkeit
Die Suburbanisierung hat die Struktur nordamerikanischer Städte grundlegend verändert und stellt sie vor große Herausforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit.