Funktionale, historisch-genetische und sozialräumliche Gliederung von Städten
Die funktionale Gliederung Erdkunde befasst sich mit den verschiedenen Daseinsgrundfunktionen einer Stadt. Diese umfassen das Wohnen, die Erholung, die Bildung, das Arbeiten, das Leben in der städtischen Umwelt und die Teilnahme am Verkehr. Jede dieser Funktionen manifestiert sich in spezifischen Stadtbereichen oder Einrichtungen.
Beispiel: Wohngebiete dienen der Funktion des Wohnens, während Grünflächen und Freizeiteinrichtungen der Erholung dienen.
Die historisch-genetische Stadtentwicklung betrachtet die geschichtliche Entwicklung einer Stadt und das Alter ihrer Gebäude und Stadtteile. Verschiedene Stadttypen werden hier unterschieden:
- Die mittelalterliche Stadt: Oft an Flüssen oder Meeren gelegen, mit rundem Grundriss und Stadtmauer.
- Die römische Stadt: Häufig an Flüssen oder in landwirtschaftlichen Regionen, mit quadratischer Form und symmetrischer Bebauung.
- Die Stadt im Industriezeitalter: Gekennzeichnet durch Eisenbahnanbindung und große Industriegebiete.
- Die moderne Stadt: Mit unterschiedlicher Lage, guter Verkehrsanbindung und vereinzelten Großwohnanlagen.
Definition: Die historisch-genetische Stadtentwicklung beschreibt die zeitliche Abfolge der Entstehung und Veränderung städtischer Strukturen.
Die sozialräumliche Gliederung einer Stadt berücksichtigt verschiedene sozioökonomische und demographische Faktoren:
- Wohnpreisentwicklung
- Einkommensverteilung
- Altersverteilung
- Einwohnerdichte
- Kaufkraftindex
- Anteil der Einpersonenhaushalte
- Anteil an Arbeitslosengeld II-Empfängern
- Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund
- Berufliche Stellung der Bevölkerung
Highlight: Die sozialräumliche Gliederung einer Stadt spiegelt die Verteilung verschiedener sozialer Gruppen im Stadtgebiet wider und ist ein wichtiger Indikator für soziale Ungleichheiten und Segregation.
Das Konzept der Cityfunktion wird ebenfalls erläutert. Die City ist gekennzeichnet durch:
- Tertiäre Arbeitsplätze (Dienstleistungen)
- Zentrale Lage
- Niedrige Bevölkerungsdichte, aber hohe Beschäftigtendichte
- Vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie
- Dichte Bebauung mit wenig Grünflächen
- Kulturelle Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten
Vocabulary: Cityfunktion bezieht sich auf die zentralen Funktionen und Merkmale des Stadtzentrums, insbesondere im Bereich der Dienstleistungen und des Handels.
Abschließend werden Beispiele für die Lokalisierung von Städten wie Münster und Leipzig gegeben, sowie wichtige Standortfaktoren für Unternehmen aufgelistet. Diese Informationen sind besonders relevant für die Analyse der Stadtentwicklung und -struktur in der Geographie und können in Klausuren zur Anwendung kommen.
Highlight: Für eine Erdkunde Klausur Stadtentwicklung ist es wichtig, die Lokalisierung der Stadt, ihre funktionale, historisch-genetische und sozialräumliche Gliederung sowie relevante Standortfaktoren zu berücksichtigen.