Leben während der Industrialisierung
Die Industrialisierung veränderte das Leben der Menschen grundlegend. Arbeiterklassen wohnten in sogenannten Mietskasernen unter beengten Verhältnissen. Eine typische Arbeiterfamilie bewohnte oft nur einen Raum, in dem sie kochte, schlief und lebte. Das einzige Bett teilten sich die Eltern, während Kinder auf Kleidungsstücken schliefen. Tagsüber wurden Betten häufig an Schlafgänger vermietet.
Die Landflucht war ein prägendes Phänomen dieser Zeit. Zu den Push-Faktoren, die Menschen vom Land vertrieben, zählten mangelnde Infrastruktur, fehlende Bildungschancen, finanzielle Schwierigkeiten und Hungersnöte. Als Pull-Faktoren der Stadt galten Arbeitsplätze mit besseren Verdienstmöglichkeiten, bessere medizinische Versorgung und die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Die Suburbanisierung in Deutschland begann in dieser Zeit und setzte sich im 20. Jahrhundert fort. Ihre Vorteile liegen im Wohnen im Grünen bei gleichzeitiger Nähe zur Stadt. Allerdings führte sie auch zu Flächenverbrauch und erhöhtem Verkehrsaufkommen, weshalb heute in vielen Städten eine Reurbanisierung zu beobachten ist.
Beachte: Die meisten Gründe für die Suburbanisierung wiederWunschnachmehrWohnfla¨chebeiniedrigerenKosten sind auch heute noch relevant, während gleichzeitig junge Menschen wieder verstärkt in die Innenstädte ziehen - ein klassisches Beispiel für Reurbanisierung!