Verstädterung weltweit
Die Verstädterung bezeichnet die Zunahme der in Städten lebenden Bevölkerung, sowohl durch natürliches Wachstum als auch durch Zuwanderung vom Land. Eng damit verbunden ist die Urbanisierung, die nicht nur die Verstädterung, sondern einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel beschreibt.
Definition: Urbanisierung ist die Ausbreitung städtischer Lebens- und Verhaltensweisen sowie die Veränderung der Gesellschafts- und Berufsstruktur in bisher ländlich geprägten Räumen.
Ein wichtiger Prozess ist auch die Suburbanisierung, also die Verlagerung von Bevölkerung und Arbeitsplätzen aus der Kernstadt in das Umland.
Die Verstädterung wird durch verschiedene Push- und Pull-Faktoren beeinflusst:
Highlight: Wichtige Pull-Faktoren der Stadt sind die Konzentration von Wirtschaft und Infrastruktur sowie die vermeintliche Attraktivität des städtischen Lebens. Push-Faktoren des Landes sind dagegen Arbeitslosigkeit, soziale Unsicherheit und mangelnde Infrastruktur.
Als Folge dieser Prozesse entstehen Megastädte mit über 10 Millionen Einwohnern. Diese zeichnen sich durch extremes Flächenwachstum, strukturelle Arbeitslosigkeit und soziale Fragmentierung aus.
Vocabulary: Der Primacy Index gibt das Verhältnis der größten zur zweitgrößten Stadt eines Staates an und zeigt die Vormachtstellung einer Stadt an.
Weitere wichtige Begriffe im Kontext der Verstädterung sind:
- Polarisierung: Herausbildung von Gegensätzen durch ungleichgewichtiges Wachstum
- Marginalisierung: Wirtschaftliche, politische, soziale und räumliche Ausgrenzung von Bevölkerungsteilen