Lateinamerikanische Stadt
Die Entwicklung der lateinamerikanischen Stadt lässt sich in mehrere Phasen unterteilen, die jeweils charakteristische Merkmale aufweisen. Diese Städte wurden ursprünglich als Kolonialstädte im Schachbrettmuster geplant, um Macht und Kontrolle zu demonstrieren.
Definition: Kolonialstadt - Eine Stadt, die von einer Kolonialmacht gegründet und nach deren Vorstellungen geplant wurde.
Die erste Phase der Verstädterung führte zur Bildung einer kompakten Stadt mit klarer sozialer Segregation:
- Zentrum: Oberschicht
- Umgebung des Zentrums: Mittelschicht
- Stadtrand: Unterschicht
Highlight: Das Zentrum der Kolonialstadt beherbergte wichtige Institutionen wie Kathedrale, Gericht und Universität, um die Macht der Kolonialherren zu repräsentieren.
In der zweiten Verstädterungsphase entwickelte sich eine sektorale Stadtstruktur:
- Bildung von Industriegebieten neben Arbeitervierteln
- Wachstum des Oberschichtviertels entlang der Cityerweiterung
- Entstehung zentraler Marginalviertel
Die heutige Stadtstruktur wird als fragmentierte Stadt bezeichnet und weist folgende Merkmale auf:
- Stadtautobahnen durchziehen die Stadt
- Bildung von "Barrio Cerrados" GatedCommunities
- Ausdehnung der Unterschichtviertel
- Neue Industriegebiete
- Verdichtung des Verkehrsnetzes
Example: Ein Beispiel für eine lateinamerikanische Stadt mit dieser Entwicklung ist São Paulo in Brasilien, wo man deutlich die Fragmentierung und soziale Segregation beobachten kann.
Diese Entwicklung zeigt die komplexe Dynamik der lateinamerikanischen Stadtentwicklung, die von sozialer Ungleichheit und räumlicher Segregation geprägt ist.