Kostenartenrechnung und Kostenstellenrechnung
Die Kostenartenrechnung bildet den Ausgangspunkt der Kostenrechnung und erfasst alle Kosten und Leistungen periodengerecht nach Art und Höhe. Sie beantwortet die Frage "Was hat die Kosten verursacht?". Das Ergebnis wird in einer Tabelle dargestellt, die verschiedene Kostenarten wie Umsatzerlöse, Rohstoffaufwand, Löhne und Gehälter auflistet.
Die Kostenstellenrechnung baut darauf auf und verteilt die Kostenarten auf die verschiedenen Kostenstellen oder Bereiche des Unternehmens. Sie klärt "Wo sind welche Kosten entstanden?". Ein zentrales Instrument hierfür ist der Betriebsabrechnungsbogen (BAB).
Vocabulary: Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist ein tabellarisches Schema zur Verteilung der Gemeinkosten auf Kostenstellen.
Der einfache BAB 1 zeigt die Verteilung der Gemeinkosten auf verschiedene Kostenstellen wie Material, Fertigung, Verwaltung und Vertrieb. Dabei werden Verteilungsschlüssel wie Energieverbrauch oder Gehaltslisten verwendet.
Example: Für die Verteilung der Energiekosten wird der Energieverbrauch in kWh als Schlüssel verwendet: Reparatur 67.500 kWh, Dreherei 135.000 kWh, Fräserei 112.500 kWh, Verwaltung und Vertrieb 90.000 kWh.
Der mehrstufige BAB unterscheidet zwischen allgemeinen Kostenstellen, Hilfskostenstellen und Hauptkostenstellen:
- Allgemeine Kostenstellen (z.B. Energie, Fuhrpark) geben ihre Kosten an alle anderen Kostenstellen weiter.
- Hilfskostenstellen (z.B. Werkzeug, Reparatur) verteilen ihre Kosten auf betreffende Hauptkostenstellen.
- Hauptkostenstellen (Material, Fertigung, Verwaltung, Vertrieb) sind direkt mit der Leistungserstellung verbunden.
Definition: Kostenstellen sind organisatorische Einheiten oder Bereiche eines Unternehmens, in denen Kosten entstehen.
Die Kostenstellenrechnung ermöglicht eine genauere Zuordnung und Kontrolle der Kosten innerhalb des Unternehmens. Sie bildet die Grundlage für die periodengerechte Abgrenzung und die Berechnung von Zuschlagssätzen für die Kostenträgerrechnung.
Highlight: Die monatliche Abgrenzung in der Buchhaltung, insbesondere bei der Verwendung von DATEV-Software, basiert auf den Ergebnissen der Kostenstellenrechnung und ermöglicht eine präzise periodengerechte Gewinnermittlung.