Modernisierungstheorie: Endogene Ursachen der Unterentwicklung
Die Modernisierungstheorie konzentriert sich auf interne Faktoren als Hauptursachen für Unterentwicklung. Sie betrachtet traditionelle Strukturen und Wirtschaftsformen als Hindernisse für Fortschritt und Modernisierung.
Definition: Die Modernisierungstheorie ist ein Erklärungsansatz, der die Ursachen für Unterentwicklung primär in den internen Strukturen eines Landes sieht.
Laut dieser Theorie hemmen traditionelle Praktiken wie Subsistenzwirtschaft die Entwicklung, während in städtischen Gebieten oft schon Fortschritte zu beobachten sind. Dies führt zu einem ökonomisch-regionalen Dualismus innerhalb der Entwicklungsländer.
Beispiel: Ein Modernisierungstheorie Beispiel Land könnte ein afrikanisches Land sein, in dem traditionelle landwirtschaftliche Praktiken in ländlichen Gebieten vorherrschen, während die Hauptstadt moderne Wirtschaftssektoren aufweist.
Als Lösungsansatz schlägt die Modernisierungstheorie ausländische Investitionen und Entwicklungshilfe vor, um Landwirtschaft, Infrastruktur und Export zu fördern. Dies wird als "big-push" bezeichnet und soll eine eigenständige Entwicklungsdynamik ("take-off") auslösen, die langfristig zu verbesserten Lebensbedingungen führt ("trickle-down effect").
Highlight: Die Modernisierungstheorie geht davon aus, dass endogene Ursachen der Unterentwicklung durch gezielte Investitionen und Modernisierungsmaßnahmen überwunden werden können.
Kritiker bemängeln jedoch, dass die Modernisierungstheorie globale Marktabhängigkeiten vernachlässigt und sich zu stark auf ökonomische Faktoren konzentriert, während ökologische und soziologische Aspekte kaum berücksichtigt werden. Zudem wird die Wirksamkeit des "trickle-down" Effekts in Frage gestellt, da Investitionen oft durch schlechte Regierungsführung nicht die beabsichtigte Wirkung entfalten.
Kritik: Ein wesentlicher Kritikpunkt an der Modernisierungstheorie ist die Gefahr einer Verwestlichung durch die unreflektierte Übernahme westlicher Denkweisen und Wirtschaftsmodelle.