Wirtschaftliche Effekte des Tourismus
Der Tourismus hat vielfältige Auswirkungen auf die Wirtschaft eines Landes. Diese lassen sich in direkte, indirekte und induzierte Effekte unterteilen.
Direkte Effekte beziehen sich auf Güter und Dienstleistungen, die unmittelbar von Touristen konsumiert werden, wie beispielsweise Nahrungsmittel. Indirekte Effekte umfassen die Herstellung von Gütern für den Tourismus und Vorleistungen für benötigte Dienstleistungen. Ein Beispiel hierfür wäre der Verkauf von Dünger an einen Bauern, der Lebensmittel für Hotels produziert.
Induzierte Effekte entstehen, wenn im Tourismus erwirtschaftetes Einkommen in andere Wirtschaftsbereiche investiert wird. Dies kann sowohl direkt als auch indirekt geschehen.
Highlight: Der informelle Sektor spielt im Tourismus eine bedeutende Rolle. Über 50 Prozent der Beschäftigten in diesem Bereich arbeiten im informellen Sektor.
Der informelle Sektor bietet insbesondere benachteiligten Gruppen wie Behinderten, Frauen oder Flüchtlingen Arbeitsmöglichkeiten. Er trägt somit zur Armutsbekämpfung bei und schwächt saisonale Arbeitslosigkeit in landwirtschaftlich geprägten Regionen ab.
Example: In Europa, dem beliebtesten Kontinent für Touristen, sind das Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe besonders abhängig vom Tourismus. Auch Sport-, Kultur- und Freizeitdienstleistungen profitieren stark.
Das touristische Potenzial eines Ortes setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:
- Touristisches Naturraumpotenzial: Umfasst Geofaktoren wie geographische Lage, Relief, Wasser und Klima.
- Touristisches Kulturraumpotenzial: Beinhaltet von Menschen geschaffene Elemente wie Kultur, Tradition und Religion.
- Touristische Infrastruktur: Beherbergungs-, Gastronomie-, Sport- und Freizeiteinrichtungen, die die Nutzung des Natur- und Kulturraumpotentials ermöglichen.
Vocabulary: Touristisches Potenzial bezeichnet die Gesamtausstattung eines Raumes, die für Freizeit- und Tourismusnutzung geeignet und in ihrem Leistungsvermögen erschließbar ist.