Die Verstädterung und Urbanisierung sind zentrale Prozesse der globalen Entwicklung, die besonders in Entwicklungsländern dramatische Ausmaße annehmen.
Die Urbanisierung weltweit zeigt einen deutlichen Trend: Immer mehr Menschen ziehen in städtische Gebiete. Besonders in Entwicklungsländern entstehen dadurch große Herausforderungen. Die Ursachen der Verstädterung sind vielfältig und umfassen sowohl Push- als auch Pull-Faktoren. Zu den wichtigsten Gründen gehören die Suche nach Arbeit, bessere Bildungsmöglichkeiten und die Hoffnung auf einen höheren Lebensstandard. Dies führt zur Entstehung von Megastädten in Entwicklungsländern wie Mumbai, São Paulo oder Lagos, die oft mit massiven infrastrukturellen und sozialen Problemen zu kämpfen haben.
Der geographische Stadtbegriff unterscheidet sich dabei vom rechtlich-historischen und statistischen Stadtbegriff. Während der geographische Stadtbegriff nach Hofmeister sich auf räumliche Strukturen und Funktionen konzentriert, betrachtet der soziologische Stadtbegriff die gesellschaftlichen Aspekte des urbanen Lebens. Die funktionale Verstädterung beschreibt dabei die Ausbreitung städtischer Funktionen wie Handel, Dienstleistungen und Industrie, während die soziale Verstädterung die Übernahme urbaner Lebensweisen auch in ländlichen Gebieten bezeichnet. In Deutschland verlief die Urbanisierung im Vergleich zu heutigen Entwicklungsländern deutlich langsamer und kontrollierter. Als Beispiel für Verstädterung kann das Ruhrgebiet genannt werden, das sich von einer ländlichen Region zu einem dicht besiedelten Ballungsraum entwickelte. Die Verstädterung in Entwicklungsländern stellt aufgrund ihres rasanten Tempos und der oft fehlenden Infrastruktur eine besondere Herausforderung dar.