Die 4 Dimensionen sozialer Gerechtigkeit
In der Sozialen Marktwirtschaft gibt es verschiedene Gerechtigkeitsprinzipien, die miteinander in Wechselwirkung stehen. Die Leistungsgerechtigkeit besagt, dass das Einkommen der erbrachten Leistung entsprechen sollte. Dies kann jedoch zur Verarmung von weniger leistungsfähigen Menschen führen.
Im Gegensatz dazu steht die Verteilungsgleichheit, bei der jeder über die gleichen Ressourcen verfügt. Die Bedarfsgerechtigkeit hingegen stellt sicher, dass jede Person genau die Ressourcen erhält, die sie benötigt. Die Chancengerechtigkeit ermöglicht jedem, entsprechend seiner Begabung gesellschaftlich aufzusteigen.
Bei der Einkommensverteilung unterscheidet man zwischen primärer und sekundärer Verteilung. Die primäre Einkommensverteilung umfasst Löhne, Gewinne und andere direkte Einkünfte. Die sekundäre Einkommensverteilung erfolgt durch staatliche Umverteilung mittels Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.
Aha-Moment: Die Steuerprogression sorgt dafür, dass Besserverdiener stärker belastet werden. Der Spitzensteuersatz liegt bei 42% ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 55.961 €, während die "Reichensteuer" mit 45% ab 265.327 € greift.
Ein kritischer Punkt in der aktuellen Einkommensverteilung ist die mögliche Leistungsfeindlichkeit, wenn Arbeit sich kaum mehr lohnt als staatliche Transferleistungen. Der Mindestlohn soll hier entgegenwirken und die 4 Gerechtigkeitsprinzipien in Balance halten.