Das BIP (Bruttoinlandsprodukt) ist der wichtigste Wohlstandsindikator zur Messung der wirtschaftlichen Leistung eines Landes, weist jedoch bedeutende Einschränkungen auf.
Das nominale BIP misst den Gesamtwert aller produzierten Güter und Dienstleistungen zu aktuellen Marktpreisen, während das reale BIP Preisänderungen berücksichtigt und somit ein genaueres Bild der tatsächlichen Wirtschaftsleistung liefert. In Deutschland wird das BIP vierteljährlich vom Statistischen Bundesamt berechnet. Die Vorteile des BIP liegen in seiner einfachen Berechenbarkeit und internationalen Vergleichbarkeit. Allerdings gibt es auch gewichtige Kritik am BIP: Es berücksichtigt weder unbezahlte Arbeit noch Umweltschäden, soziale Ungleichheit oder Lebensqualität.
Aufgrund dieser Einschränkungen wurden verschiedene Alternative Wohlstandsindikatoren entwickelt. Der Better Life Index der OECD oder der Human Development Index (HDI) betrachten zusätzliche Faktoren wie Bildung, Gesundheit und Umweltqualität. Das BIP pro Kopf bietet zwar einen besseren Vergleich zwischen Ländern unterschiedlicher Größe, ignoriert aber die Verteilung des Wohlstands innerhalb der Bevölkerung. Für den Unterricht eignen sich besonders anschauliche Beispiele der BIP-Kritik, etwa dass Naturkatastrophen das BIP sogar steigern können, da der Wiederaufbau als wirtschaftliche Aktivität gezählt wird. Die Berechnung des realen BIP erfolgt durch Bereinigung des nominalen BIP um Preisänderungen mithilfe eines Preisindex, wodurch die tatsächliche Entwicklung der Wirtschaftsleistung besser abgebildet wird.