Kritische Betrachtung des VPI und internationale Vergleichbarkeit
Der VPI als Wohlstandsindikator weist trotz seiner breiten Verwendung einige wichtige Limitationen auf. Eine zentrale Kritik am BIP und VPI bezieht sich auf die mangelnde Berücksichtigung individueller Lebenssituationen und spezifischer Verbrauchermuster verschiedener Bevölkerungsgruppen.
Highlight: Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI wurde entwickelt, um die internationale Vergleichbarkeit zu verbessern und der Europäischen Zentralbank ein präziseres Instrument zur Beurteilung der Inflationsentwicklung in der EU zu geben.
Die Gewichtung im VPI basiert auf einem detaillierten Wägungsschema, das die durchschnittlichen Ausgabenanteile verschiedener Kategorien widerspiegelt. Beispielsweise machen Wohnung, Wasser, Strom und Brennstoffe etwa 25,9% aus, während Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke etwa 11,9% des Gesamtindex ausmachen. Diese Gewichtung kann jedoch für einzelne Haushalte deutlich von ihrer tatsächlichen Ausgabenstruktur abweichen.
Beispiel: Ein Student gibt möglicherweise einen höheren Anteil seines Einkommens für Bildung und Mobilität aus, während eine Familie mit Kindern überdurchschnittliche Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen hat. Der VPI kann diese individuellen Unterschiede nicht abbilden.
Die praktische Bedeutung des VPI zeigt sich besonders bei der Berechnung der realen Kaufkraft. Da Geld nur so viel wert ist, wie man dafür kaufen kann, ist der VPI ein unverzichtbares Instrument zur Bewertung der tatsächlichen Wohlstandsentwicklung einer Volkswirtschaft.