Definition und Messung von Wohlstand
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Definition und Messung von Wohlstand sowie der Rolle des Bruttoinlandsprodukts (BIP) als Wohlstandsindikator. Materieller Wohlstand wird als Versorgungsgrad mit wirtschaftlichen Gütern und Dienstleistungen definiert, während der erweiterte Wohlstandsbegriff auch subjektives Wohlbefinden einbezieht. Das BIP dient als wichtiger Indikator zur Wohlstandsmessung, weist jedoch auch Schwächen auf.
Definition: Materieller Wohlstand ist der Versorgungsgrad einer Person, eines Haushalts oder einer Gesellschaft mit wirtschaftlichen Gütern und Dienstleistungen.
Das BIP erfasst den Gesamtwert aller für den Endverbrauch bestimmten Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres in einer Volkswirtschaft legal produziert und verkauft wurden. Ziel ist eine jährliche Steigerung um 2-3%, da man annimmt, dass mit steigenden Konsumgütern auch der Wohlstand zunimmt.
Highlight: Das BIP als Wohlstandsindikator hat sowohl Vor- als auch Nachteile.
Vorteile des BIP als Wohlstandsindikator:
- Erfassung materieller und immaterieller Güter
- Stabilität durch konsistente Messmethoden
- Genaue Ergebnisse durch umfangreiche Datenerhebung
- Leichte Verständlichkeit und internationale Vergleichbarkeit
Kritik am BIP als alleiniger Wohlstandsindikator:
- Oberflächliche Erfassung ohne Berücksichtigung individueller Situationen
- Vernachlässigung von Umweltaspekten und unbezahlter Arbeit
- Keine Berücksichtigung von Arbeitsbedingungen und Menschenrechten
- Fehlende Erfassung der Produktqualität und des Ressourcenverbrauchs
Vocabulary: Nominales BIP = Menge * aktueller Preis, Reales BIP = Menge * konstanter Preis
Der Unterschied zwischen nominalem und realem BIP ist wichtig für die Beurteilung des tatsächlichen Wirtschaftswachstums. Der BIP-Deflator hilft, Preis-Veränderungen zu berücksichtigen und Inflation oder Deflation zu identifizieren.