Der Nil-Konflikt zwischen Ägypten, Äthiopien und dem Sudan ist eine komplexe Auseinandersetzung um die Wasserressourcen des Nils, die durch den Bau des Grand Ethiopian Renaissance Dam (Nil Staudamm) noch verschärft wurde.
Der Konflikt hat seine Wurzeln in der kolonialen Vergangenheit, als Großbritannien 1929 ein Abkommen durchsetzte, das Ägypten weitreichende Rechte am Nilwasser einräumte. Mit dem Bau des größten Wasserkraftwerks Afrikas, dem Nil Staudamm in Äthiopien, entstand eine neue Dimension des Konflikts. Der Staudamm soll die Entwicklung Äthiopiens vorantreiben und Millionen Menschen mit Strom versorgen. Allerdings befürchtet Ägypten erhebliche Einschränkungen seiner Wasserversorgung, da es zu 90% vom Nilwasser abhängig ist. Der Sudan steht zwischen den Fronten, da er einerseits von der Regulierung des Wasserflusses profitieren könnte, andererseits aber auch negative Auswirkungen auf seine eigene Wasserversorgung befürchtet.
Eine Nil Konflikt Lösung gestaltet sich schwierig, da alle beteiligten Länder existenzielle Interessen verfolgen. Während Äthiopien sein Recht auf Entwicklung und Nutzung seiner natürlichen Ressourcen betont, besteht Ägypten auf seinen historischen Wasserrechten. Internationale Vermittlungsversuche haben bisher keine dauerhafte Lösung gebracht. Der Wasserkonflikt Nil zeigt exemplarisch die Herausforderungen der Wasserverteilung in einer Region, die stark vom Klimawandel betroffen ist. Die Situation wird zusätzlich durch politische Spannungen und unterschiedliche Entwicklungsstadien der beteiligten Länder erschwert. Eine nachhaltige Lösung muss die Bedürfnisse aller Anrainerstaaten berücksichtigen und faire Mechanismen zur Wasserverteilung etablieren.