Landwirtschaftliche Entwicklung im Münsterland: Strukturen und Herausforderungen
Die Landwirtschaft in der gemäßigten Zone des Münsterlands prägt die Region maßgeblich. Mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von knapp 595.000 Hektar ist das Münsterland ein bedeutender Agrarstandort. Die Betriebsstruktur zeigt eine klare Dominanz von Haupterwerbsbetrieben mit 56%, während 44% im Nebenerwerb bewirtschaftet werden. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 36 Hektar, wobei 93% der Betriebe größer als 5 Hektar sind.
Definition: Die Großvieheinheit (GVE) ist eine Kennzahl zur Vergleichbarkeit verschiedener Nutztierarten. Im Münsterland gibt es etwa 698.000 GVE, was die intensive Tierhaltung in der Region verdeutlicht.
Im Kontext der Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Ressourcengefährdung und Nachhaltigkeit zeigt sich eine deutliche Entwicklung der Flächennutzung. Die Ackerflächen dominieren mit einem hohen Getreideanteil (148.000 ha), gefolgt von Mais (sowohl Körner- als auch Silomais mit zusammen etwa 126.600 ha). Der Grünlandanteil variiert stark zwischen den Kreisen, wobei besonders im Kreis Borken ein signifikanter Rückgang von 43% auf 32,8% zu verzeichnen ist.
Die Viehhaltung spielt eine zentrale Rolle: 88% der Betriebe halten Vieh, mit Schwerpunkten in der Schweine- und Rinderhaltung. Der Kreis Borken führt mit über 212.000 Rindern und etwa 890.000 Schweinen. Diese intensive Tierhaltung steht zunehmend im Fokus der Diskussion um konventionelle Landwirtschaft Vorteile und Nachteile.