Bismarcks Innenpolitik im Deutschen Kaiserreich
Der Kulturkampf prägte Bismarcks Innenpolitik maßgeblich zwischen 1871 und 1886. Dieser Konflikt zwischen Bismarck und der katholischen Zentrumspartei entstand aus der Befürchtung, die Partei könnte durch ihre Verbindung zum Papst die Einheit des neuen Kaiserreichs gefährden. Bismarck reagierte mit einer Reihe restriktiver Gesetze, darunter der Kanzelparagraph, das Schulaufsichtsgesetz und das Jesuitengesetz.
Definition: Der Kulturkampf war der politische Konflikt zwischen dem Deutschen Kaiserreich unter Bismarck und der katholischen Kirche, der die Macht des politischen Katholizismus einschränken sollte.
Die Innenpolitik Bismarck zeichnete sich durch das Prinzip von "Zuckerbrot und Peitsche" aus. Einerseits führte er wegweisende Sozialgesetze ein, wie die Krankenversicherung 1883, die Unfallversicherung 1884 und die Rentenversicherung 1889. Andererseits ging er mit dem Sozialistengesetz von 1878 hart gegen die Arbeiterbewegung vor.
Der Militarismus wurde zum gesellschaftlichen Integrationsfaktor. Öffentliche Militärparaden, privilegierte Stellungen durch Uniformen und militärische Erziehungsideale in Schulen prägten die Gesellschaft des Kaiserreichs. Diese Entwicklung verstärkte das Nationalgefühl, schuf aber auch klare gesellschaftliche Hierarchien.
Highlight: Bismarcks Innenpolitik basierte auf drei Säulen: Repression gegen politische Gegner, soziale Reformen für die Arbeiterschaft und Stärkung des Militarismus als gesellschaftliches Bindeglied.