Die Definition der Entnazifizierung in Deutschland beschreibt einen wichtigen historischen Prozess nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Nach der Kapitulation Deutschlands 1945 wurde das Land in vier Besatzungszonen nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeteilt. Die Alliierten - USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion - begannen mit der systematischen Entnazifizierung der deutschen Gesellschaft. Dies bedeutete die Entfernung ehemaliger NSDAP-Mitglieder aus wichtigen Positionen in Verwaltung, Wirtschaft, Bildung und Medien. Jeder Deutsche über 18 Jahre musste einen detaillierten Fragebogen ausfüllen, der seine Rolle während der NS-Zeit dokumentierte. Die Menschen wurden dann in fünf Kategorien eingeteilt: Hauptschuldige, Belastete, Minderbelastete, Mitläufer und Entlastete.
Die Entnazifizierung verlief in den verschiedenen Besatzungszonen unterschiedlich intensiv. Während die Amerikaner einen besonders strengen Kurs verfolgten, war der Prozess in der sowjetischen Zone eher oberflächlich. Mit dem Entnazifizierungsschlussgesetz von 1951 wurde der Prozess in Westdeutschland offiziell beendet. Viele ehemalige NSDAP-Mitglieder konnten danach wieder in ihre alten Positionen zurückkehren. Dies führte zu einer kontroversen Debatte über die Wirksamkeit der Entnazifizierung. Trotz aller Kritik war die Entnazifizierung ein wichtiger erster Schritt zur Demokratisierung Deutschlands und zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Sie legte den Grundstein für die politische Neuordnung und half dabei, demokratische Strukturen in der jungen Bundesrepublik zu etablieren.