Die Entnazifizierung in der US-Besatzungszone: Der Fragebogen-Prozess
Die Definition der Entnazifizierung in Deutschland umfasste in der amerikanischen Besatzungszone ein besonders systematisches Verfahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten alle Deutschen über 18 Jahre einen umfangreichen Fragebogen mit 131 Fragen beantworten. Dieser Prozess war Teil der umfassenden Bemühungen der Alliierten, die deutsche Gesellschaft vom Nationalsozialismus zu befreien.
Die Klassifizierung der Bevölkerung erfolgte in fünf klar definierte Gruppen: Hauptschuldige, Belastete, Minderbelastete, Mitläufer und Entlastete. Diese Kategorisierung hatte weitreichende Konsequenzen für die berufliche und gesellschaftliche Zukunft der Betroffenen. Die Einstufung bestimmte, ob jemand sein Amt behalten durfte oder welche beruflichen Möglichkeiten ihm offenstanden.
Definition: Die Entnazifizierung war der systematische Prozess der Alliierten zur Entfernung nationalsozialistischer Einflüsse aus der deutschen Gesellschaft nach 1945.
Ein konkretes Beispiel für diesen Prozess zeigt der Fall eines CDU-Wahlkandidaten namens Karl Arnold, der sich für das Amt des Oberbürgermeisters in Düsseldorf bewarb. Sein Fragebogen NummerDF/006821/PP wurde am 14. September 1946 eingereicht und zeigt die detaillierte Überprüfung seiner Vergangenheit. Die Dokumentation vermerkt seine Mitgliedschaft in der Deutschen Arbeitsfront DAF bis Juni 1944, was als relevanter Faktor für seine Einstufung galt.