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John Locke und Thomas Hobbes: Naturzustand einfach erklärt

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John Locke und Thomas Hobbes: Naturzustand einfach erklärt

Der Naturzustand und die Staatstheorien von John Locke und Thomas Hobbes im Vergleich, mit besonderem Fokus auf ihre unterschiedlichen Menschenbilder und Eigentumskonzepte.

John Locke beschreibt den Naturzustand als friedlichen, wenn auch unsicheren Zustand der Gleichheit und Freiheit
• Im Gegensatz dazu sieht Hobbes den Naturzustand des Menschen als "Krieg aller gegen alle"
• Beide Philosophen entwickeln unterschiedliche Vertragstheorien zur Überwindung des Naturzustands
• Lockes Eigentumstheorie basiert auf der Arbeit als legitimierendem Faktor
• Die Staatstheorie beider Denker unterscheidet sich fundamental in der Rolle des Souveräns

27.2.2021

3072

Grundlagen der Staatstheorien - Naturzustand und Gesellschaftsvertrag
la) Naturzustand der Menschen bei John Locke
John Locke definiert den

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Lockes Theorie des Eigentumserwerbs

John Locke entwickelt in seiner Staatstheorie ein spezifisches Konzept des Eigentumserwerbs, das eng mit seiner Vorstellung vom Naturzustand verknüpft ist. Diese Theorie ist ein zentraler Bestandteil seiner Vertragstheorie und hat weitreichende Implikationen für sein Verständnis von Gesellschaft und Staat.

Locke geht davon aus, dass die Erde und alle niederen Lebewesen ursprünglich allen Menschen gemeinsam gehören. Gleichzeitig betont er jedoch das Recht jedes Einzelnen auf seine Person und sein Privateigentum.

Definition: Nach Locke wird Eigentum durch die Arbeit des Körpers oder das Werk der Hände erworben.

Diese Definition des Eigentumserwerbs ist jedoch nicht unproblematisch und wird von Kritikern als zu undifferenziert und kurzsichtig betrachtet. Einige Hauptkritikpunkte sind:

  1. Die Annahme, dass die Erde und alle niederen Lebewesen das Eigentum der gesamten Menschheit sind, wird als zu egoistisch und anthropozentrisch kritisiert.

  2. Die Unterordnung der "niederen Tiere" unter den Menschen und ihre Betrachtung als Eigentum legitimiert potenziell problematische Handlungen gegenüber Tieren.

  3. Die Definition des Eigentumserwerbs durch Arbeit ist zu vage und könnte zu Konflikten führen.

Highlight: Lockes Theorie des Eigentumserwerbs steht im Widerspruch zu seinem Ziel der Friedenserhaltung, da sie potenziell zu Konflikten um Ressourcen führen könnte.

Kritiker argumentieren, dass Lockes Eigentumstheorie in der Praxis zu einem Kampf ums Überleben führen könnte, ähnlich dem von Hobbes beschriebenen Naturzustand. Es besteht die Gefahr, dass sich Gruppen bilden, die ganze Gebiete einnehmen und Einzelpersonen ausschließen.

Example: In einer Welt nach Lockes Eigentumstheorie könnte eine Gruppe von Menschen ein fruchtbares Tal beanspruchen und alle anderen ausschließen, indem sie argumentiert, dass sie durch ihre Arbeit Anspruch auf das Land erworben hat.

Diese Kritik zeigt die Komplexität und die potenziellen Widersprüche in Lockes Theorie auf. Sie verdeutlicht auch die Herausforderungen, die entstehen, wenn man versucht, abstrakte philosophische Konzepte auf die reale Welt anzuwenden.

Vocabulary: Die Vertragstheorie ist ein zentrales Konzept in der politischen Philosophie, das die Legitimität politischer Autorität auf einen hypothetischen oder tatsächlichen Vertrag zwischen den Bürgern oder zwischen Bürgern und Herrscher zurückführt.

Grundlagen der Staatstheorien - Naturzustand und Gesellschaftsvertrag
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Vergleich der Vertragstheorien

Die Vertragstheorie von Locke unterscheidet sich fundamental von der Vertragstheorie Hobbes. Während Hobbes einen absoluten Souverän fordert, setzt Locke auf die Gewaltenteilung und das Mehrheitsprinzip.

Highlight: Die Vertragstheorie dient bei beiden Philosophen zur Überwindung des Naturzustands, jedoch mit unterschiedlichen Zielen.

Definition: Die Vertragstheorie Ethik beschäftigt sich mit der moralischen Rechtfertigung staatlicher Herrschaft durch Zustimmung der Bürger.

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John Lockes Naturzustand und Menschenbild

John Locke, ein bedeutender Vertreter der Vertragstheorie, präsentiert in seiner Staatstheorie eine optimistische Sicht auf den Naturzustand des Menschen. Im Gegensatz zu Thomas Hobbes' pessimistischem Menschenbild beschreibt Locke den Naturzustand als einen Zustand der Gleichheit und vollkommenen Freiheit, der jedoch nicht in Zügellosigkeit ausartet.

Definition: Der Naturzustand nach Locke ist ein Zustand, in dem Menschen frei über ihren Besitz und ihre Persönlichkeit verfügen können, ohne von anderen abhängig zu sein.

Locke betont, dass diese Freiheit nicht bedeutet, dass Menschen sich selbst oder andere zerstören dürfen. Er begründet dies mit der Vorstellung eines weisen Schöpfers, der alle Menschen gleich erschaffen hat. Diese Gleichheit impliziert, dass es keine natürliche Rangordnung unter den Menschen geben sollte.

Highlight: Locke betont das Recht auf Selbstbestimmung und Privateigentum als fundamentale natürliche Rechte des Menschen.

Im Vergleich zu Hobbes' Menschenbild zeigen sich deutliche Unterschiede:

  1. Während Hobbes den Naturzustand als "Krieg aller gegen alle" beschreibt, sieht Locke ihn als grundsätzlich friedlich, wenn auch unsicher.
  2. Locke glaubt an die Vernunft des Menschen und seine Fähigkeit, friedlich zusammenzuleben, während Hobbes ein pessimistisches, auf Selbsterhaltung fokussiertes Menschenbild vertritt.
  3. Für Locke steht die Erhaltung des Friedens an erster Stelle, während Hobbes die Sicherheit durch einen starken Souverän betont.

Quote: "Der Mensch ist dem (anderen) Menschen ein Wolf" - Diese Aussage von Hobbes steht im starken Kontrast zu Lockes Menschenbild.

Lockes Konzept des Gesellschaftsvertrags unterscheidet sich ebenfalls von dem Hobbes'. Während Hobbes für einen starken Souverän plädiert, dem die Menschen ihre Rechte übertragen, möchte Locke die individuellen Freiheitsrechte durch den Staat schützen lassen. Er betont die Bedeutung der Gewaltenteilung und des Mehrheitsprinzips in der Gesellschaft.

Vocabulary: Kontraktualismus bezeichnet die philosophische Theorie, die politische Legitimität auf einen Vertrag zwischen den Bürgern oder zwischen Bürgern und Herrscher zurückführt.

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Der Naturzustand und die Staatstheorien von John Locke und Thomas Hobbes im Vergleich, mit besonderem Fokus auf ihre unterschiedlichen Menschenbilder und Eigentumskonzepte.

John Locke beschreibt den Naturzustand als friedlichen, wenn auch unsicheren Zustand der Gleichheit und Freiheit
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John Locke entwickelt in seiner Staatstheorie ein spezifisches Konzept des Eigentumserwerbs, das eng mit seiner Vorstellung vom Naturzustand verknüpft ist. Diese Theorie ist ein zentraler Bestandteil seiner Vertragstheorie und hat weitreichende Implikationen für sein Verständnis von Gesellschaft und Staat.

Locke geht davon aus, dass die Erde und alle niederen Lebewesen ursprünglich allen Menschen gemeinsam gehören. Gleichzeitig betont er jedoch das Recht jedes Einzelnen auf seine Person und sein Privateigentum.

Definition: Nach Locke wird Eigentum durch die Arbeit des Körpers oder das Werk der Hände erworben.

Diese Definition des Eigentumserwerbs ist jedoch nicht unproblematisch und wird von Kritikern als zu undifferenziert und kurzsichtig betrachtet. Einige Hauptkritikpunkte sind:

  1. Die Annahme, dass die Erde und alle niederen Lebewesen das Eigentum der gesamten Menschheit sind, wird als zu egoistisch und anthropozentrisch kritisiert.

  2. Die Unterordnung der "niederen Tiere" unter den Menschen und ihre Betrachtung als Eigentum legitimiert potenziell problematische Handlungen gegenüber Tieren.

  3. Die Definition des Eigentumserwerbs durch Arbeit ist zu vage und könnte zu Konflikten führen.

Highlight: Lockes Theorie des Eigentumserwerbs steht im Widerspruch zu seinem Ziel der Friedenserhaltung, da sie potenziell zu Konflikten um Ressourcen führen könnte.

Kritiker argumentieren, dass Lockes Eigentumstheorie in der Praxis zu einem Kampf ums Überleben führen könnte, ähnlich dem von Hobbes beschriebenen Naturzustand. Es besteht die Gefahr, dass sich Gruppen bilden, die ganze Gebiete einnehmen und Einzelpersonen ausschließen.

Example: In einer Welt nach Lockes Eigentumstheorie könnte eine Gruppe von Menschen ein fruchtbares Tal beanspruchen und alle anderen ausschließen, indem sie argumentiert, dass sie durch ihre Arbeit Anspruch auf das Land erworben hat.

Diese Kritik zeigt die Komplexität und die potenziellen Widersprüche in Lockes Theorie auf. Sie verdeutlicht auch die Herausforderungen, die entstehen, wenn man versucht, abstrakte philosophische Konzepte auf die reale Welt anzuwenden.

Vocabulary: Die Vertragstheorie ist ein zentrales Konzept in der politischen Philosophie, das die Legitimität politischer Autorität auf einen hypothetischen oder tatsächlichen Vertrag zwischen den Bürgern oder zwischen Bürgern und Herrscher zurückführt.

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Vergleich der Vertragstheorien

Die Vertragstheorie von Locke unterscheidet sich fundamental von der Vertragstheorie Hobbes. Während Hobbes einen absoluten Souverän fordert, setzt Locke auf die Gewaltenteilung und das Mehrheitsprinzip.

Highlight: Die Vertragstheorie dient bei beiden Philosophen zur Überwindung des Naturzustands, jedoch mit unterschiedlichen Zielen.

Definition: Die Vertragstheorie Ethik beschäftigt sich mit der moralischen Rechtfertigung staatlicher Herrschaft durch Zustimmung der Bürger.

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John Lockes Naturzustand und Menschenbild

John Locke, ein bedeutender Vertreter der Vertragstheorie, präsentiert in seiner Staatstheorie eine optimistische Sicht auf den Naturzustand des Menschen. Im Gegensatz zu Thomas Hobbes' pessimistischem Menschenbild beschreibt Locke den Naturzustand als einen Zustand der Gleichheit und vollkommenen Freiheit, der jedoch nicht in Zügellosigkeit ausartet.

Definition: Der Naturzustand nach Locke ist ein Zustand, in dem Menschen frei über ihren Besitz und ihre Persönlichkeit verfügen können, ohne von anderen abhängig zu sein.

Locke betont, dass diese Freiheit nicht bedeutet, dass Menschen sich selbst oder andere zerstören dürfen. Er begründet dies mit der Vorstellung eines weisen Schöpfers, der alle Menschen gleich erschaffen hat. Diese Gleichheit impliziert, dass es keine natürliche Rangordnung unter den Menschen geben sollte.

Highlight: Locke betont das Recht auf Selbstbestimmung und Privateigentum als fundamentale natürliche Rechte des Menschen.

Im Vergleich zu Hobbes' Menschenbild zeigen sich deutliche Unterschiede:

  1. Während Hobbes den Naturzustand als "Krieg aller gegen alle" beschreibt, sieht Locke ihn als grundsätzlich friedlich, wenn auch unsicher.
  2. Locke glaubt an die Vernunft des Menschen und seine Fähigkeit, friedlich zusammenzuleben, während Hobbes ein pessimistisches, auf Selbsterhaltung fokussiertes Menschenbild vertritt.
  3. Für Locke steht die Erhaltung des Friedens an erster Stelle, während Hobbes die Sicherheit durch einen starken Souverän betont.

Quote: "Der Mensch ist dem (anderen) Menschen ein Wolf" - Diese Aussage von Hobbes steht im starken Kontrast zu Lockes Menschenbild.

Lockes Konzept des Gesellschaftsvertrags unterscheidet sich ebenfalls von dem Hobbes'. Während Hobbes für einen starken Souverän plädiert, dem die Menschen ihre Rechte übertragen, möchte Locke die individuellen Freiheitsrechte durch den Staat schützen lassen. Er betont die Bedeutung der Gewaltenteilung und des Mehrheitsprinzips in der Gesellschaft.

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