Die Deutsche Reichsgründung und das Scheitern der Revolution 1848/49
Die Revolution von 1848/49 scheiterte maßgeblich an mehreren entscheidenden Faktoren. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. lehnte die ihm angebotene Kaiserkrone ab, was einen schweren Rückschlag für die demokratische Bewegung bedeutete. Die Nationalversammlung unter Heinrich von Gagern erwies sich als zu zögerlich und unentschlossen, um die revolutionären Errungenschaften nachhaltig zu sichern.
Definition: Der Deutsche Zollverein von 1834 war ein Zusammenschluss deutscher Staaten zur Vereinheitlichung von Zöllen und Wirtschaftsräumen unter preußischer Führung.
Nach dem Scheitern der Revolution verstummte der Wunsch nach nationaler Einheit keineswegs. Die wirtschaftliche Integration zwischen den deutschen Staaten schritt durch den Deutschen Zollverein stetig voran. Preußen übernahm dabei eine wichtige Vorreiterrolle, was dem aufstrebenden Bürgertum mehr Vertrauen in Preußen als in Österreich einflößte.
Otto von Bismarck wurde 1862 zum preußischen Ministerpräsidenten berufen, als der Konflikt um die Heeresreform zwischen König Wilhelm I. und dem Abgeordnetenhaus eskalierte. Der König plante eine umfassende Modernisierung des preußischen Heeres, während das liberal dominierte Abgeordnetenhaus das dafür nötige Budget ablehnte. Bismarck löste den Konflikt durch seine "Lückentheorie" und setzte die Heeresreform auch ohne parlamentarische Zustimmung durch.
Highlight: Bismarcks Durchsetzung der Heeresreform ohne parlamentarische Beteiligung war zwar verfassungswidrig, schuf aber die militärische Grundlage für Preußens spätere Erfolge.