Die Deutsche Revolution 1848/49: Kleindeutsche vs. Großdeutsche Lösung und das Scheitern der Paulskirchenverfassung
Die Debatte um die kleindeutsche oder großdeutsche Lösung war ein zentraler Konfliktpunkt der Deutschen Revolution von 1848/49. Die Paulskirchenverfassung, die im März 1849 verabschiedet wurde, stellte einen wichtigen Meilenstein in der deutschen Verfassungsgeschichte dar und ist besonders relevant für das Geschichte Abitur Hessen 2024.
Hinweis: Die Paulskirchenverfassung war der erste demokratische Verfassungsentwurf für ganz Deutschland und enthielt wesentliche Grundrechte, die teilweise noch heute im Grundgesetz verankert sind.
Die Argumente für die kleindeutsche Lösung ohneO¨sterreich basierten hauptsächlich auf praktischen Erwägungen: Eine Einbindung Österreichs hätte zu massiven Interessenskonflikten geführt, da die deutsche Außenpolitik von österreichischen Interessen abhängig geworden wäre. Zudem wäre eine Herrschaft über Österreich nur durch die Auflösung der Habsburger Monarchie möglich gewesen, was Österreich kategorisch ablehnte.
Die Befürworter der großdeutschen Lösung argumentierten mit der gemeinsamen Geschichte und warnten vor einer Konkurrenzsituation zwischen zwei deutschen Reichen, die beide Seiten geschwächt hätte. Die Paulskirchenverfassung sah ein komplexes politisches System vor, das aus einem Reichstag bestehendausVolkshausundStaatenhaus, einer Reichsregierung und einem erblichen Kaisertum bestand.