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Geschichts- und Erinnerungskultur

2.8.2023

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GESCHICHTS & ERINNERUNGSKULTUR
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
die ,,objektive
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
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Howell/ Prevenier 2004
Vergangenheit: wird durch bewusste
Akte der Historiker konstruiert
die ,,objektive

1 GESCHICHTS & ERINNERUNGSKULTUR ● Howell/ Prevenier 2004 Vergangenheit: wird durch bewusste Akte der Historiker konstruiert die ,,objektive" Geschichte/ historische Wahrheit gibt es nicht J. Rüsen: Geschichtskultur Museen - Konservierung, Bildung, Unterhaltung Fachwissenschaft - Forschung, Diskurs Universitäten - Bildung, Forschung Schule Unterricht/Bildung Denkmäler - Erinnerung/ Erziehung Fernsehen/ Internet - Unterhaltung/ Bildung ● Gesamtbereich der Aktivitäten des Geschichtsbewusstseins Quellen Überreste Flugblätter Privatbriefe Tagebücher Amphore Einkaufszettel Traditionsquellen Spielfilm Denkmäler „Geschichte": existiert nicht, bevor sie niedergeschrieben ist Jeismann: Geschichte durch Quellen gestützt strukturiert durch gegenwärtiges Selbstverständnis und durch Zukunftserwartungen = Bewusstseinskonstrukt Geschichte gibt es nur in Form von Auslegungen (auch Quellen sind Auslegungen) Lieder Bild Kaiserkrönung C. Cornelißen: Erinnerungskultur Oberbegriff für alle denkbaren Formen der bewussten Erinnerung an historischen Ereignissen, Persönlichkeiten& Prozessen (sowohl öffentlich als auch privat) Träger: Individuen, Gruppen, Staaten -> Ziel: Stärkung der Identität der Gruppenmitglieder Schwerpunkt: gegenwartsbezogene Nutzung der Vergangenheit Geschichtsbewusstsein Straßennamen Urkunden -> bewusst geschaffen für die Geschichtsübermittlung 2 Geschichtskultur (Jörn Rüsen) Formen historischer Sinnbildung 1) traditionale historische Sinnbildung: Ursprünge heutiger Gesellschaftsformen -> Legitimierung des heutigen Lebens -> Verpflichtung für die Zukunft Bsp. 3.Oktober dt. Nationalfeiertag; 4.Juli amerikanischer Unabhängigkeitstag 2) exemplarische historische Sinnbildung: Lehren aus der Vergangenheit; Glaube an Gesetzmäßigkeit, historischer Materialismus; Verfassungen z.B. Grundgesetz, US- Verfassung, Versailler Vertrag 3) kritische historische Sinnbildung: kritische Abgrenzung zur Vergangenheit; Außerkraftsetzung von vorherschenden Deutungsmustern Bsp. feministische Geschichtsschreibung 4) genetische historische Sinnbildung: Geschichte als zielgerichteter Prozess Bsp. Barbarossa Sage (Reichsmythos) Dimensionen der Geschichtskultur 1) ästhetische Dimension der Geschichtskultur: werden/wie werden historische Ereignisse künstlerisch gestaltet; historische Korrektheit nicht immer entscheidend -> wird oft der Wirkungsabsicht untergeordnet; sinnvoll&angemessene Gestaltung auch fürs Schreiben der Geschichte. Bsp. Filme, Museen, Denkmäler Schönheitskriterien 2) politische Dimension der Geschichtskultur: jede Form von Herrschaft bedarf eine gewissen Form...

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von Zustimmung& Legitimität -> erfolgt durch historische Erinnerung, durch augenblicklich existierende Ordnung die übergreifenden Zusammenhängen eingefügt wird. Bsp. Feiern zu großen Jubiläen, Tag der dt. Einheit, Siegesparade Russlands, 4. Juli in Amerika Machtkriterien 3) kognitive Dimension der Geschichtskultur: Standarte entwickeln& etablieren nach denen historisches Wissen gewonnen& auf Triftigkeit überprüft werden kann (Wahrheitsanspruch); regulativ unabdingbar Wahrheitskriterien -> Dimensionen treten nicht in Reinkultur auf, sie überlappen& vermischen sich ständig, bilden Hilfsmittel für Orientierung / Angebote der Sinnbildung 4 Kollektives Gedächtnis Die Formen des gesellschaftlichen Gedächtnisses (Assmann/Assmann, 1994) kulturelles Gedächtnis Sortierung der Erinnerung kommunikatives Gedächtnis jüngste Vergangenheit, reicht ca.80 Jahre zurück oft Konstruktion aus Bruchstücken Formen der Erinnerung. Intentionalität ja: Denkmäler Museen Gedenkstätten Nationale Feiertage offen: Straßennamen Filme (auch Unterhaltung) nein: Computerspiele verblassen Reichweite groß: Gedenktage Filmem mittel: Museen Printmedien (abonniert) Aufmärsche/ Paraden, Denkmäler Museen gering: Printmediennamen kleinere/lokale Denkmäler/ Gedenkstätten (klein) Erinnerungswürdiges wird konserviert & oft materialisiert Sicherung durch Medien: Feste, Denkmäler, Gemälde, Bücher, Museen, digitale Medien Sicherung der sozialen Identität einer Gemeinschaft Bsp. Bibel, Reformation (Martin Luther) Nutzung öffentlicher Raum: Museen Denkmäler Straßennamen Gedenkstätten spezieller Ort: ,,Living History" Gedenkstätten (ggf. Denkmäler) Museen zu Hause: historische Romane Zeitschriften Filme Dokumentationen Motivation von außen vorgegeben Gedenktage Feiertage Bildungseinrichtungen Straßennamen punktuell Jubiläen Ausstellungen ,,Living History" dauerhaft Straßennamen Filme, Bücher Gedenkstätten Denkmäler Museen 5 Funktionen von und Umgang mit historischer Erinnerung Legitimatorische Erinnerung Kritische Erinnerung ● ● ● Legitimation von Herrschaft Legitimation von heutigen Lebensformen Identitätsstiftung Gedenken an eigene Schuld neue Form der Erinnerung Hinterfragen der Geschichte / eigenen Identität reflektierte Identität negative Erinnerung Erinnerung mit Emotionen verknüpft (Angst, Trauer, Sorge) 1938 spezielle Erinnerung spezieller Gruppen innerhalb Dörfer/ Familien nur für bestimmte Gruppen bedeutend Der Geschichtsunterricht - Lernen aus der Vergangenheit für die Zukunft? Stärkung der nationalen Identität Festigung der NS- Ideologie 1968 DDR ● Stärkung der gesellschaftlichen Identität Festigung der sozialistischen Ideologie Niedersachsen Wahrheit der Fiktion Hans Jürgen Pandel Stärkung/ Ausbildung der individuellen Identität Erhaltung und Ausgestaltung der Demokratie Der Geschichtsunterricht wird im Sinne der jeweiligen Ideologien und Gesellschaftsformen für die Stabilisierung / Entwicklung des Staates in Gegenwart und Zukunft instrumentalisiert. Totalitäre Staaten betonen dabei das Aufgehen des Individuums in der Gemeinschaft, während unser demokratischer Staat die persönliche Entwicklung des Individuums voranstellt a) Faktenauthentizität: Personen und Ereignisse gab es wirklich -> bei Beschränkung darauf wird die Darstellung langweilig b) Typenauthentizität: Personen und Ereignisse sind typisch für die geschilderte Zeit c) Quellenauthentizität: ein ganzes Buch besteht aus einer Quelle, z.B. einem Tagebuch d) Repräsentationsauthentizität: Personen und Ereignisse sind allgemein gültig und exemplarisch -> nicht die Authentizitätsansprüche müssen erfüllt sein 6 Wie wird ein Ereignis „gedenktagswürdig"? Aleida Assmann Identität einer Gruppe muss mit der Erinnerung an das Ereignis ,,unablösbar" verbunden sein durch ,,Erinnerungsgemeinschaft", für die das Datum eine Botschaft enthält, muss das Ereignis institutionell verankert sein das Ereignis muss „exzessiv" medial aufbereitet werden, es braucht nicht nur das Datum, sondern auch einen Ort mit der Erinnerung . ● Wie dekonstruiere ich einen Gedenktag? Urspung des Tages historische Kontext wie wird ,,gefeiert" oder des Ereignisses gedacht die Identität welcher Gruppe ist damit verbunden . ● ● . ● Gedenken + Genitiv!!! welche Botschaft wo wird gefeiert wie ist der Tag verankert wie effektiv ist er gestaltet Dimensionen des Feiertags historische Richtigkeit 7 Deutschlands Weg in den Nationalsozialismus 1.Frühe Neuzeit 2.Französische Revolution eine starke Ablehnung gegenüber Napoleons -Deutschland schafft es nicht -trotz anfänglicher Begeisterung eine Zentralregierung entwickelt sich in Deutschland aufzubauen, da die zersplitterten Einzelstaaten nicht vereint werden können Problem: unterschiedliche Interessen, kein Nationalstaat in anderen Staaten beginnt die Nationalstaatengründung viel früher Expansionsvorstellungen -nach Befreiungswogen entwickelt sich Reform und Revolutionsbestrebungen -> nationales steigt -1815 Restauration Europas -> Fürstentümer werden gestärkt (keine Einheit) 4.Imperialismus/1. Weltkrieg -späte Entwicklung z.B. Kolonien, Demokratie -Demokratiedefizit, immer gegen andere gerichtet -Sonderstellung wird Deutschland von sich selbst zugesprochen Ein Sonderweg? (Karl Dietrich Bracher 1979/1969) 3.Revolution von 1848/49 -aufkünstliche Haltung + -Souveränitätszuwachs führt zu mehr Integration im Weltgeschehen -> entzieht Sonderweg den Boden -Mitgliedschaft in UN -> mehr Verantwortung militärisch -Deutschland hilft Ex-Sowjetstaaten in die EU -Ost-/Westdeutschland angleichen und verbünden 5.Weimarer Republik -Versailler Vertrag -Misstrauen gegenüber Westen -Isolierung Deutschlands -Ablehnung Sozialdemokratie -Preußischer Militarismus entwickelt sich -Sonderweg ab jetzt -Revolution von oben (durch -Deutschland kann sich nicht aus Krieg raushalten -Ausländer integrieren als Herausforderung Bürokratie) -strukturelle Probleme zeichneten sich ab (Parlament, Antiparteien) -Problem: Germanen-Römer Heinrich August Winkler: Das Ende der deutschen Sonderwege -nach 1945 wurde der Sonderweg als negativ angesehen -alter Sonderweg wurde für die Bildung als Kulturnation benutzt -Sonderweg endet nach 45 -> kein Stolz mehr -nach 45 beginnt neuer Sonderweg/ alter Sonderweg verändert sich komplett Deutsch Französisch 6.Nationalsozialismus -biologisch-rassistische Begründung von Macht Neutral durch Bevormundung der Alliierten durfte Deutschland nicht am Weltgeschehen teilhaben Deutung des deutschen Selbstverständnisses (Jarausch/Geyer 2005) Vereinigung soll Blick weg von lokalen Gegebenheiten auf die größere Gemeinschaft lenken zersplitterte Fürstentümer Reichsgründung 1871 preußisch-deutsche Historiker entwerfen nationale Erzählung Verwirklichung der ,,Freiheitshoffnungen" in parlamentarischer Demokratie ,,Meistererzählung" ,,Schicksalsgemeinschaft" Opferbereitschaft Loyalität/Gefühl deutsch zu sein, unabhängig von Klasse, Geschlecht, Religion Befriedigung des ,,Nationalstolzes" -> gleichberechtigte Teilhabe am Weltgeschehen Die Entwicklung des deutschen Selbstverständnisses während des 20./21. Jdh. geprägt durch:- Auseinandersetzung mit NS-Vergangenheit -Akzeptanz der Demokratie, begründet durch: absolute Kriegsniederlage 1945, scheitern der SED Diktatur -> ,,negativer Nationalismus" -Relativierung des Nationalstaats durch Europäisierung und Globalisierung -Massenzuwanderung -> Heterogenität g 9. November in der deutschen Geschichte Märzrevolution 1848 Ziele: nationale Einheit, politische Verfassung, Freiheit, Gleichheit, Bekämpfung d. Pauperismus Ursachen: • hohe Arbeitslosigkeit Überangebot von Arbeitskräften • Missernten 46/48 ● Pressezensur Restauration -> Wiener Kongress • Karlsbader Beschlüsse • Pauperismus (= Massenarmut) dt. Nationalbewusstsein ● . ● Auslöser: erfolgreiche Februarrevolution in Frankreich 1848 -> Vorbild für Revolutionäre Verlauf: Beginn in Süddeutschland -> Märzforderungen: Presse- & Versammlungsfreiheit Gleiches Wahlrecht . . 13.3. Aufstände in Wien: blutige Zusammenstöße (Bürger-Soldaten) -> Sturz Metternichs (Staatskanzler) 18.3. Aufstände in Berlin: blutige Barikadenkämpfe, König Wilhelm IV gibt nach, bekennt sich zur Einheit d. dt. Nation Freiheitsrecht Bürgerrechte • 31.03. Vorparlament: 574 Abgeordente in Paulskirche -> Vorbereitung Nationalversammlung • 01.05. freie Wahlen für die Nationalversammlung (alle Männer über 24) • 18.05. Nationalversammlung: 585 Abgeordnete (kaum Handwerker, keine Arbeiter) -> ,,Juristen-,, & ,,Beamtenparlament" -> Bildung 3 polit. Lager: Republ. Mitte, Lib. Mitte, Konserv. Rechte -> Uneinigkeit -> Aufgaben: Gründung Nationalstaat + dessen Verfassung, Kleindeutsch oder Großdeutsch?, Monarchie oder Republik? • Herbst 1848: Preußen & Österreich gewinnen zunehmend politische Macht zurück • 28.03.1849: Paulskirchenverfassung: Kleindeutsche Lösung, konstitutionelle Monarchie mit Erbkaiser, Reichstag (Volkshaus-Staatenhaus) • 03.03. Ablehung Kaiserkrone König Wilhelm IV ● viele Staaten lehnen Verfassung ab + ziehen Abgeordnete zurück (Entst. „Rumpfparlament") Maiaufstände für Reichsverfassung in Sachsen, Baden, Pfalz, Rheinland (besonders in Dresden blutige Kämpfe -> König floh, jedoch Aufstand nach 3 Tagen niedergeschlagen) • 18.06. Auflösung ,,Rumpfparlament" in Stuttgart -> ENDE DER REVOLUTION ● Gründe für das Scheitern: Ablehnung der Kaiserkrone • Konterrevolution (Preußen + Österreich erlangen politische Macht zurück) Uneinigkeit der Revolutionäre • zu große Ziele (Einheit + Freiheit) • brauchen zu lange für Entscheidungen • Machtlosigkeit der provisorischen Regierung (kein eigenes Militär) 10 Folgen: • Revolution offiziell als gescheitert betrachtet, da: kein Nationalstaat, keine liberale Verfassung • Strafrechtliche Verfolgungen der Revolutionäre • Starke Einschränkung der Vereinsfreiheit Jedoch! • Auflösung der feudalischen Ordnung (Bauernbefreiung) • Lockerungen der Pressezensur Verbesserung der Rechtssicherheit Gewerbefreiheit in der Wirtschaft Geburtsstunde der heutigen politischen Parteie ● Novemberrevolution 1918 • Oberste Heeresleitung (OHL) empfahl Kaiser Wilhelm Il einen schnellen Waffenstillstand -> Regierungsgewalt sollte demokratischen Parteien übergeben werden, um sich der Verantwortung für Kriegsniederlage zu entziehen -> Kaiser berief Max von Baden zum neuen Reichskanzler Umwandlung in eine parlamentarische Monarchie durch die Oktoberreformen • Deutsche Bevölkerung war kriegsmüde, litt unter Versorgungsengpässen und sehnte sich nach Frieden Verlauf: • trotz aussichtsloser Lage rief deutsche Marineleitung am 24.Oktober 1918 zu einem Flottenbefehl gegen England auf -> Kieler Matrosen widersetzten sich Befehl = Kieler Matrosenaufstand • aus diesem Protest entwickelte sich in folgenden Tagen eine landesweite Revolution -> in vielen Städten bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte -> Streiks und Demonstranten = Kaiserliches Militär war machtlos Reichskanzler von Baden verkündet am 9. November eigenmächtig die Abdankung des Kaisers -> Übergab gleichzeitig die Regierungsgeschäfte an MSPD-Chef Friedrich Ebert Ursachen: • Kriegsmüdigkeit der Gesellschaft • Frieden wird verhindert durch Monarchie • wirtschaftliche Folgen des Krieges (Mangelernährung) verlorenes Vertrauen in Regierung (trotz Versprechen des Sieges hat Deutschland verloren) Folgen: doppelte Ausrufung der Republik am 9. November 1918 -> Machtkampf zwischen gemäßigtem und republikalem Lager (MSPD und USPD) -> Phillip Scheidemann verkündet um 14 Uhr spontan vom Fenster des Reichtages die parlamentarische Republik (Verantwortliche für Krieg seien weg; Revolution sei zu Ende) -> Karl Liebknecht verkündet um 16 Uhr vor dem Berliner Stadtschloss die sozialistische Räterepublik (Ursache für Krieg sei Kapitalismus gewesen; Revolution beginne erst jetzt): keine große Wirkung, da linksradikale Sozialisten keine Machtsbasis hatten = || Hitler-Ludendorff-Putsch am 8./9. November 1923 Ausrufung der ,,nationalen Revolution" am 8. November - bayrische Reichsregierung und Regierung werden abgesetzt -> neue Regierung soll aus Ludendorff, Hitler, Lossow und Seisser bestehen • Lossow und Seisser distanzieren sich von den Putschisten und schalten reichswehr und bayrische polizei ein • 9.11 Niederschlagung des Putsches während eines Marsches und Festnahme der Putschisten • Hitler wurde zu 5 Jahren Haft verurteilt: Entlassung nach 6 Monaten wegen guter Führung • Ludendorff wurde wegen seiner Verdienste um Weltkrieg freigesprochen Trug einen Teil zur Machtübernahme von Hitler bei Mythen und Traditionsbildung im Nationalsozialismus Verklärung durch propaganda und Inszenierung von Gedenkfeier für die beim ersten Putsch verstorbenen Nationalsozialisten • 9. November als Gedenktag im Dritten Reich für die Opfer des Putsches Reichskristallnacht oder das Novemberpogrom +in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 +durch die NSDAP Führerschaft bei einem der jährlichen Treffen anlässlich des gescheiterten Hitler-Putsches initiiert bzw zugelassen worden +Hintergrund und Ausgangslage: -seit 1933 schrittweise Ausgrenzung der Juden in Deutschland -verstärkt durch Zwangsverordnungnen in 1938 dann: Anschlag auf ein Mitglied der deutschen Botschaft in Paris durch einen nach Frankreich emigrierten 17 jährigen Juden >am 9. November verstarb der Diplomat in Folge des Anschlags +nach Zustimmung Hitlers, ließ Popagandaminister Goebbels die Nachricht verbreiten, dass landesweit Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung zugelassen werden müssen >Polizei und Feuerwehr war es untersagt, einzugreifen +SA und NSDAP Mitglieder setzten in der Nacht 267 Synagogen in Brand, zerstörten vielerorts jüdische Friedhöfe, verwüsteten und plünderten über 7.500 Geschäfte sowie private Häuser und Wohnungen +jüdische Bewohner/Bürger wurden misshandelt und getötet, 91 nach offiziellen Zahlen von 1939, wobei nach Schätzungen von Historikern es um die 1300 Menschen gewesen sein müssen +etwa 30000 Männer wurden in KZs verschleppt +die Regierung beschlagnahmte überdies von da an sämtliche jüdische Geschäfte, Unternehmen und Privatwohnungen > vollkommene Entrechtung = wird als Übergang der Unterdrückung zur offenen Verfolgung hinsichtlich der Juden gesehen +Widerstand und Hilfe durch die Bevölkerung gab es quasi nicht, man beschwerte sich später nur über die Krawalle und Sachschäden +harte Sanktionen aus dem Ausland blieben aus, der Pogrom wurde nur verurteilt +in voller Öffentlichkeit wurden danach keine Gewaltmaßnahmen mehr vom NS Regime vollzogen 12 Mauerfall 1989 Historischer Kontext: • Mauer als Ergebnis des von Deutschen verschuldeten Weltkrieges -> Mauer als Symbol der Teilung Deutschlands in Ost und West und Europas -> Mauerfall als Teil der friedlichen Revolution in Ost- Deutschland (zusammen mit Bürgerproteste) -> Mauerfall gilt als Durchbruch, ,,Weg zur deutschen Einheit", Vereinigung mit der Bundesrepublik • Datum an sich gilt auch für den Erfolg der Reformbewegungen in Ostmittel- und Osteuropa zum Zusammenbruch der kommunistischen Regimes • sollte kein neuer Feiertag werden, sondern erweitert werden (Rücksichtnahme auf Pogromnacht) Probleme des 9. Novembers • Ambivalenz des 9.11. • Gab im folgenden bedeutungsschwerere Ereignisse, die die anfänglichen Ereignisse überlagert haben Bedeutungswandel nach 1945, da der 9.11. während der NS-Zeit für Propaganda und die nationalsozialistische Ideologie instrumentalisiert wurde • -> positive Deutung der Novemberpogrome als „gerechter Volkszorn" deklariert • -> richtige Aufarbeitung der Nazi-Zeit erst ab den 70er-Jahren (Bewusstwerden nach Phase der Verdrängung) • Rückblick auf die Weimarer Republik mit Scheitern der ersten deutschen Republik am 30. Januar 1933 und den Verbrechen der NS-Diktatur 1933-1945 verbunden ● • Tag als Symbol für Hoffnungen der deutschen, aber auch für Weg in die Diktatur und Verbrechen -> heutzutage zusammenfallen von Gedenk- und Feierstunde: teilweise emotionalere und öffentlichkeitswirksamere Feierlichkeiten als z. B. der 3.10. Inszenierung als „Schicksalstag" ist Erfindung der Nationalsozialisten Rekonstruktion • Fokus auf Novemberpogrom und Mauerfall, da: -> zwei sehr unterschiedlich konotierte Ereignisse . Hitler-Ludendorff-Putsch in der NS-Zeit als Gedenktag, daher nicht wirklich geeignet große Masse wird angesprochen Zeigt das schicksalshafte, was dieser Tag in Deutschland für eine Bedeutung hat • zum einen Gedenktag mit Lehre und zum anderen ein identitätsstiftendes Zeichen von Vereinigung und Frieden innerhalb Deutschland • die Ereignisse des 9. Novembers 1938 von lebenswichtiger Bedeutung, da die Zersetzung des Rechts aates und ethischer Werte zu der Katastrophe späterer Jahre geführt • Revolution in Deutschland sei ausgeblieben, daher sei die Förderung des notwendigen Umdenkprozesses durch eben diese Erinnerung an den 9. November 1938 sinnvoll 13 Re- und Dekonstruktion des 04.Juli USA Ursprung Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung durch alle Delegierten des Kontinentalkongresses am 4. Juli 1776 Historischer Kontext •Nach Siebenjährigen Krieg hatten sich Englands Staatsschulden fast verdoppelt-> Kolonien wurden stärker besteuert (z.B. Sugar Act, Stamp Act, etc.) => Unzufriedenheit mit Steuerpolitik, aber kein Widerstand •Krieg begann mit Schlacht von Lexington, hatte aber nicht die Unabhängigkeit zum Ziel (Schlacht von Lexington 1775: Britische Soldaten wollten ein Waffenlager in Concord Auflösen, wurden von Milizen in Lexington überfallen) •1775 Auch nach Beginn des Krieges war der Großteil der Kolonisten loyal zu England, Versuch Krieg friedlich zu beenden durch Palmzweig-Pamphlet scheiterte jedoch • Unabhängigkeitsgedanke wurde erst 1776 mit Common Sense unter weißen Siedlern populär • Während des Krieges ca. 1/3 Loyalisten, 1/3 Unentschlossene und 1/3 Unabhängigkeitskämpfer => Großer Teil der Bevölkerung wollte Unabhängigkeit nicht oder war neutral • Proteste und Demonstrationen dauerten in ersten Jahren der Republik an, vor allem im Süden Historische Richtigkeit • Kongress stimmte schon am 2. Juli für die Unabhängigkeit, John Adams ging davon aus, dass dieser Tag in die Geschichte eingehen werde • Am 4. Juli wurde die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet • Nicht alle Menschen waren frei: Sklaven, Indigene und Frauen wurden weiterhin unterdrückt Verankerung und Bedeutung des 4. Julis in Amerika seit 1941 bundesweiter Feiertag breite Masse der Gesellschaft nimmt an den Feierlichkeiten teil Patriotismus stark in Amerika vertreten Themen der Unabhängigkeitserklärung omnipräsent: ,,Leben, Freiheit und das Streben nach Glück" Im Gegensatz zu anderen Ländern sehr freies Wirtschaftssystem -> viele Freiheiten der Einzelstaaten bei Verwaltung (Die Aspekte die bereits damals von den Kolonisten gefordert wurden) Verfassungen der Einzelstaaten bleiben erhalten Den Unabhängigkeitskriegern wird viel Ehre erwiesen -> auch heutzutage werden Soldaten sehr geehrt (großer Respekt für Militär könnte aus Zeit der Unabhängigkeit stammen Wie wird der 4. Juli in Amerika gefeiert& welche Dimensionen nimmt dies an? 1777 erstmalige Zelebration des Independence Day, seit 1941 ist er ein gesetzlicher Feiertag Land erstrahlt in Nationalfarben, Amerikanische Flagge sehr präsent 13 Kanonenschüsse werden abgefeuert -> symbolisch für 13 Kolonien im ganzen Land finden Feuerwerke, Paraden, Partys und Konzerte statt nach ,,öffentlichen" Festlichkeiten wird im Familienkreis weiter gefeiert Menschen verkleiden sich als Gründerväter Rekonstruktion Gedenken an Opfer der Sklaverei am 4.Juli • 6. August feiern (1965 Voting Rights Act machte es auch Inder Praxis möglich für alle Minderheiten, z.B. schwarze Frauen, zu wählen) • Hervorheben der politischen Bedeutung und weniger allgemeines Vergnügen Weniger Personenkult (z.B. um die Gründerväter) und mehr Fokus auf den gesellschaftlichen Strömungen 14 Dekonstruktion/Rekonstruktion des 11. August Ursprung des 11. August Was passierte an diesem Tag? Nationalversammlung in Weimar (1919) Ausarbeitung einer Verfassung für die Weimarer Republik Unterzeichnung der Verfassung durch Reichskanzler Friedrich Ebert ● Historischer Kontext Ereignisse zuvor & danach 09. November 1918: Ablösung der Monarchie in Folge der Novemberrevolution gespaltene Gesellschaft: Ende des Ersten Weltkriegs -> Skepsis gegenüber der neu eingeführten parlamentarischen Demokratie, Armut und Massenarbeitslosigkeit Wahl zur Nationalversammlung 19. Januar 1919: Novemberrevolution somit für beendet erklärt, Rätesystem der Kommunisten als Alternative ebenfalls gescheitert 31. Juli 1919: Endgültige Verabschiedung der ausgearbeiteten Verfassung ● ● ● Gestaltung des Feiertages Wie wurde gefeiert? Einführung des 11. August als offizieller Feiertag gegen Ende 1919 -> Vorschlag seitens der Regierung: überwiegend staatliches Interesse für diesen Tag Dekoration wichtiger Gebäude in den Nationalfarben dienstfrei für Beamte und Angestellte Massenbekundungen, feierliche Umzüge, Konzerte und Feste, nationale Sportevents für Jugendliche ● Problematik Keine einheitlichen Feierlichkeiten Teilhabe am 11. August wurde den einzelnen Ländern überlassen folglich nahmen nicht alle Länder gleichermaßen teil: Bayern mit einer Republikskeptischen Landesregierung entschied sich gegen die Ausrichtung dieses Feiertages Reden wurden ebenfalls teilweise genutzt um Stimmung gegen die Demokratie zu machen -> Monarchie als bessere Staatsform Grundwerte der Verfassung: Freiheit, Selbstbestimmung, Einheit wurden nicht ausreichend in den Medien gewürdigt -> fehlende Repräsentation ● ● staatlich konstruierte Vorstellungen eines Feiertages, der in der Bevölkerung keinen Rückhalt fand; sogar Republikbefürworter zelebrierten diesen nicht übermäßig -> Angst vor Konfliktpotenzial 15 Rekonstruktion des 11. August + Erste demokratische Grundlage innerhalb eines neu gegründeten Staates, die auf den Überlegungen der Verfassung beruht. Botschaft des Feiertages: Besinnung auf Grundwerte wie Freiheit und Partizipation, welche auch heute ihre Gültigkeit besitzen. Wichtigkeit einer freiheitlichen Verfassung für eine Gesellschaft - > Identitätsstiftende Funktion 09. November als Alternative + Ein Tag, der sozusagen auf ein Ereignis zurückgeht, was unmittelbar mit dem Wille des Volkes zu tun hatte. (Novemberrevolution -> Abschaffung der Monarchie) Symbolik eines solchen Feiertages kann insbesondere sinnstiftend verstanden werden: Gesellschaft als Einheit, die sich für ihre Rechte einsetzt, welche sich auch später in der Weimarer Verfassung widerspiegeln Fazit Wie lässt sich das Ganze bewerten? . Von der Regierung ausgehender Feiertag: Novemberrevolution (9.11.1918) als Ereignis, das vom Volk ausging -> Wille nach politischer Mitbestimmung. Damalige Unzufriedenheit über den 11. August könnte auch heute weiterbestehen, sprich fehlendes Interesse steht entsprechenden Feierlichkeiten im Weg. Möglicherweise würde dieser somit auch verschieden instrumentalisiert werden. Umstände des 11. August problematisch: Nicht ausreichend positive Konnotationen in Verbindung mit diesem Tag, was ebenfalls durch den historischen Kontext bedingt ist. Ebenfalls die Tatsache, dass gerade die darauffolgende Zeit durch eine gespaltene Gesellschaft geprägt war: Uneinigkeit über die weitere Gestaltung eines Staates. (Rätesystem vs. Rückkehr der Monarchie vs. parlamentarische Demokratie) Historisch gesehen komplexes Datum: Novemberrevolution, Hitlerputsch, Reichspogromnacht, Mauerfall. Somit gestaltet sich die Ausrichtung für einen solchen Tag schwierig, da nunmal Feierlichkeiten mit der Kontroverse des Nationalsozialismus verbunden wären Erinnerung an die Entstehung einer demokratischen Grundordnung sinnvoll, Verfassung vor dem nicht unumstrittenen Hintergrund jedoch problematisch • 11. August als potentieller Feiertag findet sich in einem „ungünstigen" historischen Zeitraum wieder; insbesondere mit Blick auf den Nationalsozialismus • Fraglich, wie ein solcher Feiertag heutzutage von der Bevölkerung aufgenommen werden würde: fehlendes Nationalbewusstsein, sowie Selbstverständlichkeit der Grundrechte