Der 9. November 1848: Die Märzrevolution
Der 9. November 1848 ist Teil der geschichtlichen Ereignisse der Märzrevolution, die zu den bedeutendsten geschichtskulturellen Phänomenen in Deutschland gehört. Die Revolution hatte drei Hauptziele: nationale Einheit, politische Verfassung sowie Freiheit und Gleichheit.
Die Ursachen waren vielfältig: hohe Arbeitslosigkeit, Missernten, Pressezensur nach dem Wiener Kongress, Karlsbader Beschlüsse und ein wachsendes deutsches Nationalbewusstsein. Ausgelöst wurde die Revolution durch die erfolgreiche Februarrevolution 1848 in Frankreich.
Der Verlauf begann in Süddeutschland mit den Märzforderungen Presse−undVersammlungsfreiheit,gleichesWahlrecht. Am 18. März kam es in Berlin zu blutigen Barrikadenkämpfen. König Wilhelm IV. gab nach und bekannte sich zur Einheit der deutschen Nation.
Am 18. Mai trat die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammen – ein "Juristen- und Beamtenparlament" mit kaum Handwerkern und ohne Arbeiter. Es bildeten sich drei politische Lager, die über die Staatsform (Monarchie oder Republik) und die territoriale Ausdehnung (kleindeutsch oder großdeutsch) uneinig waren.
💡 Die Revolution scheiterte letztlich an der Uneinigkeit der Revolutionäre, der Ablehnung der Kaiserkrone durch Wilhelm IV. und der erfolgreichen Konterrevolution durch Preußen und Österreich.
Trotz des offiziellen Scheiterns hatte die Revolution wichtige Folgen: Die feudale Ordnung wurde aufgelöst, die Pressezensur gelockert, die Rechtssicherheit verbessert und die Gewerbefreiheit eingeführt. Außerdem gilt sie als Geburtsstunde der heutigen politischen Parteien.