Der Wiener Kongress von 1814/15 war ein entscheidendes Ereignis der europäischen Geschichte, das die politische Landkarte Europas nach den Napoleonischen Kriegen neu ordnete. Die wichtigsten Teilnehmer waren Fürst Metternich (Österreich), Zar Alexander I. (Russland), Lord Castlereagh (Großbritannien) und Talleyrand (Frankreich).
Die zentralen Ziele des Kongresses waren die Wiederherstellung der vorrevolutionären Ordnung (Restauration) und die Sicherung des Friedens in Europa. Dabei stützten sich die Beschlüsse auf die Prinzipien der Legitimität - die Wiedereinsetzung der rechtmäßigen Herrscher - und des monarchischen Absolutismus. Die wichtigsten Beschlüsse umfassten die Gründung des Deutschen Bundes, die Neuordnung der territorialen Verhältnisse und die Einführung des Systems der Pentarchie der europäischen Großmächte.
Die Folgen des Wiener Kongresses prägten die Zeit des Vormärz (1815 bis 1848) maßgeblich. Diese Periode war gekennzeichnet durch die Unterdrückung liberaler und nationaler Bewegungen, was zu wachsendem Widerstand führte. Ein Höhepunkt des Protests war das Hambacher Fest 1832, bei dem etwa 30.000 Menschen für Freiheit, nationale Einheit und Bürgerrechte demonstrierten. Die Ständegesellschaft des Vormärz blieb weitgehend erhalten, was soziale Spannungen verschärfte. Die repressive Politik der Restaurationszeit führte schließlich zur Revolution von 1848, die das Ende der Ära des Wiener Kongresses markierte. Die Ereignisse des 27. Mai 1832 beim Hambacher Fest zeigten deutlich die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem bestehenden System und den Wunsch nach politischer Veränderung.