Politische Opposition und Revolution von 1905
Schon ab 1825 kämpften verschiedene Gruppen gegen die Zarenherrschaft. Die Dekabristen waren junge Adlige, die westliche Reformen wollten - ihr gescheiterter Aufstand machte sie zu Volkshelden und schuf die Intelligenzija, eine Schicht revolutionärer Intellektueller.
Zwei gegensätzliche Richtungen prägten die Opposition: Westler wie Alexander Herzen wollten westliche Modelle komplett übernehmen, während Slawophile auf russische Traditionen und Dorfgemeinden setzten. Die Anarchisten um Michail Bakunin lehnten jeden Staat ab und hofften auf spontane Bauernaufstände.
Ende des 19. Jahrhunderts entstanden organisierte Arbeiterparteien. Die Russische Sozialdemokratische Arbeiterpartei spaltete sich 1903: Bolschewiki unter Lenin wollten eine straff organisierte Revolution, Menschewiki setzten auf breite demokratische Basis.
Wichtig für die Klausur: Der Blutsonntag vom 9. Januar 1905 war der Wendepunkt - als Soldaten friedliche Demonstranten erschossen, zerbrach der Zarenmythos endgültig.
Das Oktobermanifest von 1905 versprach Reformen und führte zur Duma, dem ersten russischen Parlament. Doch die blieb ein Scheinparlament ohne echte Macht - der Zar löste sie auf, sobald sie ihm widersprach.