Alltägliche Bedrohungen im Mittelalter und der frühen Neuzeit
Die Menschen im Mittelalter und der frühen Neuzeit waren ständig von Gefahren umgeben, die ihr Leben bedrohten. Zu den größten Bedrohungen zählten Krankheiten und Seuchen im Mittelalter, verheerende Kriege und wiederkehrende Hungersnöte.
Krankheiten und Seuchen
Die schlimmsten Krankheiten im Mittelalter prägten das Leben und Denken der Menschen nachhaltig. Die Große Pest von 1347-1352 löste unvorstellbares Elend aus und kehrte in den folgenden Jahrhunderten immer wieder zurück.
Highlight: Die Pest galt als Strafe Gottes, was zu religiösen Spannungen führte. Manche gaben auch den Juden die Schuld, was den Hass zwischen Juden und Christen vertiefte.
Neben der Pest grassierten viele weitere Krankheiten wie Ruhr, Pocken, Masern, Keuchhusten und Scharlach. Die Medizin stand diesen Seuchen weitgehend hilflos gegenüber, da die Ursachen meist unbekannt waren.
Vocabulary: Seuche - Eine ansteckende Krankheit, die sich schnell ausbreitet und viele Menschen befällt.
Erst Ende des 18. Jahrhunderts brachte die Entdeckung von Impfungen erste Erfolge im Kampf gegen die Krankheiten.
Kriege und ihre Folgen
Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 hinterließ eine Spur der Verwüstung quer durch Europa. Viele Städte und Dörfer wurden zerstört, unzählige Menschen starben.
Example: Der Tod war allgegenwärtig, Ernten fielen aus und ganze Kulturen wurden ausgelöscht.
Auch der Siebenjährige Krieg von 1756 bis 1763 forderte sowohl unter Soldaten als auch in der Zivilbevölkerung zahlreiche Opfer und zerstörte weite Landstriche.
Hungersnöte
Naturkatastrophen wie anhaltende Dürren, lange Frostperioden oder heftige Unwetter führten regelmäßig zu Missernten und in der Folge zu Hungersnöten. Besonders die ärmere Bevölkerung litt unter den stark steigenden Nahrungsmittelpreisen in Krisenjahren.
Definition: Hungersnot - Ein akuter und weit verbreiteter Mangel an Nahrungsmitteln, der zu Unterernährung und erhöhter Sterblichkeit führt.
All diese Faktoren trugen dazu bei, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in dieser Zeit nur etwa 40 Jahre betrug. Die ständige Bedrohung durch Krankheiten, Seuchen, Kriege und Hungersnöte prägte das Leben der Menschen im Mittelalter und der frühen Neuzeit grundlegend.