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Die Industrialisierung: Ein Vergleich zwischen England und Deutschland

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Livia

28.10.2023

Geschichte

Industrialisierung

Die Industrialisierung: Ein Vergleich zwischen England und Deutschland

Die Industrialisierung in Deutschland war ein umwälzender Prozess, der im 19. Jahrhundert die Wirtschaft, Gesellschaft und Politik grundlegend veränderte. Im Vergleich zu England, dem "Mutterland der Industrialisierung", startete Deutschland später, holte aber durch gezielte Reformen und technische Innovationen rasch auf und wurde zur führenden Industrienation Europas.

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28.10.2023

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Industrielle Revolution
setzte 1760 eini England prägte 19. Jhd in Europa
umbruchhafter Wandel der Lebensverhältnisse
Umwältzung in Wirtscha

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Die Industrielle Revolution

Die Industrielle Revolution prägte das 19. Jahrhundert in Europa und brachte eine umwälzende Veränderung der Lebensverhältnisse mit sich. Dieser revolutionäre Prozess begann um 1760 in England und erreichte Deutschland mit Verzögerung.

Vier Hauptmerkmale kennzeichnen die industrielle Revolution:

  • Der breite Einsatz neuer Technik
  • Die massenhafte Nutzung bisher wenig verwendeter Rohstoffe
  • Die Konzentration der Produktion in Fabriken mit arbeitsteiligem System
  • Die Lohnarbeit als überwiegende Erwerbsform

England hatte als Mutterland der Industrialisierung zahlreiche günstige Voraussetzungen: Die fortschrittliche Landwirtschaft konnte die wachsende Bevölkerung ernähren und stellte Arbeitskräfte frei. Die durchlässigere Gesellschaftsstruktur förderte Innovationen, während die Auflösung feudaler Abhängigkeiten soziale Mobilität begünstigte.

Wusstest du? Die "Flurbereinigung" (Einhegungen) im 17. Jahrhundert war eine wichtige Voraussetzung für Englands Industrialisierung. Durch die Privatisierung von Gemeindeland und die Zusammenfassung kleiner Felder wurde die landwirtschaftliche Produktivität erheblich gesteigert!

Weitere Faktoren wie die Insellage, reiche Kohlevorkommen und ein einheitliches Handelsgebiet ohne Zölle verschafften England einen entscheidenden Vorsprung. Die Textilindustrie entwickelte sich zum ersten Leitsektor der Industrialisierung.

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setzte 1760 eini England prägte 19. Jhd in Europa
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Technische Entwicklung in England und Deutschland

Die technische Entwicklung verlief in England und Deutschland zeitversetzt. Englische Erfindungen wurden oft mit jahrzehntelanger Verspätung in Deutschland eingeführt, was den industriellen Rückstand erklärt.

Bei den Dampfmaschinen zeigte sich dieser Unterschied deutlich: Während James Watt bereits 1765/69 seine bahnbrechende Dampfmaschine patentieren ließ, wurde die erste betriebsfähige Dampfmaschine in Deutschland erst 1787 eingesetzt – und diese war aus England importiert! Die erste deutsche Dampfmaschinenfabrik gründete Franz Dinnedahl 1801 in Altendorf bei Essen.

Im Bergbau und Hüttenwesen revolutionierte Abraham Darby 1709 die Eisenproduktion durch sein Verfahren zur Eisenschmelzung mit Koks statt Holzkohle. In Deutschland nahm der erste Koksofen erst 1796 in Gleiwitz (Oberschlesien) den Betrieb auf – fast 90 Jahre später!

Besonders dramatisch war der Rückstand im Textilgewerbe: John Kays Schnellschützen (1733), Hargreaves' Spinning-Jenny (1767) und Arkwrights wasserkraftbetriebene Spinnmaschine (1769) machten England zur Textilgroßmacht. Die erste Spinnmaschine in Deutschland wurde dagegen erst 1781 bei Ratingen aufgestellt.

Merke: Der technologische Rückstand Deutschlands gegenüber England betrug oft mehrere Jahrzehnte. Dies erklärt, warum die industrielle Revolution in Deutschland erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts richtig Fahrt aufnahm!

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Industrialisierung: England vs. Deutschland

Während England ideale Voraussetzungen für die Industrialisierung hatte, stand Deutschland vor zahlreichen Hindernissen. Ein direkter Vergleich zeigt die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen:

England profitierte von einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet ohne Zollschranken, während Deutschland nationalstaatlich zersplittert war mit unterschiedlichen Maßen und Währungen. Die englische Gesellschaft war durchlässiger, während in Deutschland schroffe Standesschranken und feudale Abhängigkeiten herrschten.

In der Wirtschaftsordnung setzte England auf liberale Prinzipien mit wenigen Beschränkungen, Deutschland dagegen auf merkantilistische Wirtschaftspolitik mit massiven staatlichen Eingriffen. England verfügte über eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Kanälen und Häfen, Deutschland litt unter mangelhaften Verkehrsverbindungen.

Besonders wichtig: England hatte durch seine Kolonien Zugang zu Rohstoffen und profitierte vom Dreieckshandel, während Deutschland keine Kolonien besaß und wenig Außenhandel betrieb. Auch bei der Gewerbefreiheit hinkte Deutschland hinterher – das Zunfthandwerk hemmte individuelle Innovationen.

Schlüsselerkenntnis: Deutschland besaß im späten 18. und beginnenden 19. Jahrhundert wesentlich ungünstigere Startbedingungen für die industrielle Entwicklung als Großbritannien. Der Beginn der Industrialisierung in Deutschland verzögerte sich dadurch erheblich.

Diese Nachteile erklären, warum die industrielle Revolution in Deutschland später einsetzte, dann aber – dank gezielter Reformen und strategischer Investitionen – umso dynamischer verlief.

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Liberale Wirtschaftsordnung

Der Wirtschaftsliberalismus bildete die theoretische Grundlage für die Industrialisierung. Diese Wirtschaftsordnung basierte auf bestimmten Voraussetzungen und Annahmen.

Die wichtigsten Merkmale dieser Ordnung waren:

  • Der Markt als Ort, wo Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen
  • Der Tauschwert bestimmt den Preis
  • Wirtschaftliche Freiheit und Konkurrenz
  • Das Gewinninteresse aller Marktteilnehmer
  • Ein zurückhaltender Staat, der nur die Rahmenbedingungen sichert

Das Menschenbild des Wirtschaftsliberalismus sah den Menschen als rational und egoistisch handelnd – dieses Eigeninteresse sollte paradoxerweise das Allgemeinwohl fördern. Der Staat sollte sich auf seine Kernaufgaben beschränken: Gesetze kontrollieren, Infrastruktur ausbauen und für Sicherheit sorgen.

An dieser Ordnung gab es jedoch berechtigte Kritik:

  • Die Tendenz zur Monopolbildung durch Gewinnmaximierung
  • Eine fehlende Sozialpolitik
  • Die wachsende Schere zwischen Arm und Reich

Wichtig zu verstehen: Der Wirtschaftsliberalismus förderte zwar Innovation und Wachstum während der industriellen Revolution, schuf aber auch massive soziale Probleme. Wer Kapital, Bildung und gute Startbedingungen hatte, gehörte zu den Gewinnern – die Mehrheit der Bevölkerung blieb jedoch von den Vorteilen ausgeschlossen.

Diese Probleme führten später zur "Sozialen Frage" und verschiedenen Lösungsansätzen, um die negativen Auswirkungen der Industrialisierung abzumildern.

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Rahmenbedingungen für die Industrialisierung in Deutschland

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Deutschland noch absolutistisch, konservativ und nationalstaatlich zersplittert – keine guten Voraussetzungen für die Industrialisierung in Deutschland. Doch einige entscheidende Reformen schufen die nötigen Rahmenbedingungen.

Die napoleonische Fremdherrschaft (1803-1809) brachte in den linksrheinischen Gebieten wichtige Reformen nach französischem Vorbild: Aufhebung von Sonderprivilegien, einheitliches Recht durch den "Code Civil" und mehr Freiheits- und Gleichheitsrechte.

Die preußischen Reformen setzten wichtige Impulse:

  • Das Oktoberedikt zur Bauernbefreiung
  • Die Städteordnung mit kommunaler Selbstverwaltung
  • Die Gewerbefreiheit mit Aufhebung der Zünfte
  • Die Bildungsreform mit Gründung moderner Universitäten
  • Die Judenemanzipation
  • Die Heeresreform mit allgemeiner Wehrpflicht

Die allgemeine Gewerbefreiheit von 1810 war ein bedeutender Schritt zur wirtschaftlichen Liberalisierung, während die Bevölkerungsexplosion Anfang des 19. Jahrhunderts für ausreichend Arbeitskräfte sorgte.

Spannend: Die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre von 1806 führte zu Rohstoffmangel, zwang aber deutsche Unternehmer zur Entwicklung alternativer Produktionsmethoden – ein unbeabsichtigter Innovationsschub für die deutsche Wirtschaft!

Verbesserte medizinische Versorgung, gesellschaftlich-politische Reformen und Bildungsfortschritte komplettierten die Grundlagen für die Industrialisierung in Deutschland, die nun mit Verzögerung, aber umso dynamischer einsetzen konnte.

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Die erste Industrialisierungsphase in Deutschland

Die Industrialisierung in Deutschland begann etwa ab 1835 und konzentrierte sich zunächst auf bestimmte Regionen: die Rheinprovinz, Brandenburg, Berlin, Westfalen, Sachsen, Oberschlesien sowie die Städte Nürnberg und Augsburg.

Die erste Phase wurde von fünf Leitsektoren geprägt:

  • Textilindustrie
  • Eisenbahnbau
  • Maschinenbau
  • Kohlebergbau
  • Eisenindustrie

Die Textilindustrie brachte die Industrialisierung zwar in Gang, entwickelte sich aber in Deutschland langsamer als in England. Zunächst dominierte die Baumwollspinnerei, später folgte die Maschinenspinnerei. Deutschland importierte Rohstoffe und exportierte Fertigwaren.

Der Eisenbahnbau erwies sich als der entscheidende Sektor für die deutsche Industrialisierung. Er schuf die Infrastruktur für den wirtschaftlichen Aufschwung und hatte weitreichende Wirkungen:

  • Sinkende Transportkosten
  • Höhere Transportgeschwindigkeit
  • Bessere Kalkulierbarkeit
  • Ausgleich von Standortnachteilen

Wusstest du? Die Eisenbahn war so wichtig für die industrielle Revolution in Deutschland, dass sie oft als ihr "Motor" bezeichnet wird. Von 1835 bis 1850 entstand ein Streckennetz von 6.000 km – ein gigantisches Infrastrukturprojekt für die damalige Zeit!

Anfangs wurde der Eisenbahnbau in Preußen von privaten Unternehmen getragen, später kaufte der Staat fast alle Strecken auf. Dies führte zur Ausbildung hochqualifizierter Ingenieure und Techniker und begründete Deutschlands Ruf als Technik-Nation.

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Die zweite Industrialisierungsphase

Nach der ersten Aufbauphase erlebte die Industrialisierung in Deutschland ab 1871 einen enormen Aufschwung. Die Zentren dieser Entwicklung lagen in der Rheinprovinz, Sachsen und Westfalen – Regionen mit reichen Eisen- und Kohlevorkommen, die die Stahlindustrie förderten.

Der Zeitstrahl der industriellen Revolution in Deutschland zeigt nach 1871 einen extremen wirtschaftlichen Aufschwung, unterbrochen von einer großen Depression (1873-1896), die als "Gründerkrach" bekannt wurde. Dank Errungenschaften in der Chemie und Elektrotechnologie traf diese Krise Deutschland jedoch weniger hart als andere Länder.

Von 1896 bis 1913 folgte eine Phase wirtschaftlicher Expansion. Die deutsche Industrie wuchs um das Fünffache und überholte sogar England! Die klassischen Leitsektoren (Eisenerzeugung, Werkzeugbau, Eisenbahnbau) traten in den Hintergrund, während neue Branchen aufblühten:

  • Elektrotechnik
  • Motorenbau
  • Chemische Industrie
  • Metall- und Baugewerbe
  • Feinmechanik und Optik

Parallel entwickelte sich der Dienstleistungssektor, unterstützt durch verbesserte Kommunikationstechnologien wie das Telefon.

Bemerkenswert: Um 1895 hatte sich das System der modernen industriellen Großunternehmen herausgebildet. Durch Konzern- und Kartellbildung sollten Stabilität und Gewinnchancen verbessert werden – eine neue Form der Wirtschaft entstand: der organisierte Kapitalismus.

Der Staat griff zunehmend in die Wirtschaft ein, etwa durch Schutzzölle und Einfuhrbegünstigungen. Deutschland wurde zur führenden Industrienation Europas und zur drittgrößten Wirtschaftsmacht der Welt.

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Banken und Schutzzollpolitik

Die dritte industrielle Revolution in Deutschland wurde stark durch das Bankensystem und eine gezielte Schutzzollpolitik gefördert. Diese Faktoren waren entscheidend für den rasanten industriellen Aufstieg Deutschlands.

Die Gründung von Handelsbanken spielte eine Schlüsselrolle. Durch Darlehen förderten Banken gezielt die wirtschaftliche Entwicklung und unterstützten die Gründung von Aktiengesellschaften. Es entstand eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen Bank- und Industriekapital – ein typisches Merkmal des deutschen Wirtschaftsmodells.

Die Verschmelzung des Bankwesens beschleunigte die Konzentration in der Industrie. Internationale Beziehungen zwischen Banken förderten zudem den Außenhandel und schufen globale Wirtschaftsverbindungen.

Die Schutzzollpolitik war eine bewusste Entscheidung des Staates, um die Wettbewerbslage der eigenen Industrie zu verbessern. Durch Zölle auf Eisen, Getreide und Industriewaren wurde die heimische Produktion vor ausländischer Konkurrenz geschützt.

Diese Zeit brachte auch eine Ausweitung des Dienstleistungssektors, verbesserte Nachrichtenübermittlung durch das Telefon und neue Formen der Arbeitsorganisation.

Wichtig zu verstehen: Die vierte industrielle Revolution hat ihre Wurzeln in dieser Zeit der Konzernbildung und zunehmenden Wirtschaftsorganisation. Der deutsche Weg der Industrialisierung mit seiner engen Verflechtung von Banken, Industrie und Staat schuf ein einzigartiges Wirtschaftsmodell, das teilweise bis heute fortbesteht.

Die Wirtschaft wurde zunehmend vom Staat beeinflusst, was zu einem gemischt-wirtschaftlichen System führte – ein Mittelweg zwischen Liberalismus und Staatsintervention.

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Lebensverhältnisse der Industriearbeiter

Die Industrialisierung veränderte die Lebensbedingungen grundlegend. Die soziale Frage im 19. Jahrhundert bezeichnet die dramatische Verschlechterung der Lebensverhältnisse für viele Arbeiter.

Der Familienalltag war durch extreme Belastungen geprägt. Eine typische Arbeiterfamilie bestand aus Eltern und meist vier Kindern. Da beide Eltern ganztägig arbeiteten, waren Kinder oft auf sich gestellt. Sobald sie alt genug waren, mussten auch sie arbeiten. Die Familie kam nur zum Schlafen zusammen, was zu Entfremdung führte.

Der Tagesablauf war erschöpfend:

  • 3 Uhr: Aufstehen
  • 5 Uhr: Arbeitsbeginn
  • 19 Uhr: Arbeitsschluss
  • 21 Uhr: Ankunft zu Hause, Essen
  • 22 Uhr: Schlafen gehen

Die Arbeitsbedingungen waren unmenschlich. Die Arbeitszeit betrug bis zu 84 Stunden pro Woche. Frauen- und Kinderarbeit war üblich. Der Arbeitsalltag war durch monotone, sich wiederholende Tätigkeiten geprägt. Die Arbeit war an den Rhythmus der Maschinen angepasst, was hohe Konzentration erforderte.

Erschreckend: Die Lebenserwartung eines Industriearbeiters betrug nur 30-40 Jahre! Schlechte Ernährung, mangelnde medizinische Versorgung und gefährliche Arbeitsbedingungen forderten ihren Tribut.

Es gab kaum Sicherheitsvorkehrungen, Arbeitsunfälle waren an der Tagesordnung. Arbeiter waren giftigen Gasen ausgesetzt und hatten keine Möglichkeit, für Notfälle vorzusorgen – ein Unfall bedeutete oft den wirtschaftlichen Ruin der ganzen Familie.

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Geschichte

4.771

28. Okt. 2023

14 Seiten

Die Industrialisierung: Ein Vergleich zwischen England und Deutschland

L

Livia

@liviaschlesier_abvr

Die Industrialisierung in Deutschland war ein umwälzender Prozess, der im 19. Jahrhundert die Wirtschaft, Gesellschaft und Politik grundlegend veränderte. Im Vergleich zu England, dem "Mutterland der Industrialisierung", startete Deutschland später, holte aber durch gezielte Reformen und technische Innovationen rasch auf... Mehr anzeigen

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Die Industrielle Revolution

Die Industrielle Revolution prägte das 19. Jahrhundert in Europa und brachte eine umwälzende Veränderung der Lebensverhältnisse mit sich. Dieser revolutionäre Prozess begann um 1760 in England und erreichte Deutschland mit Verzögerung.

Vier Hauptmerkmale kennzeichnen die industrielle Revolution:

  • Der breite Einsatz neuer Technik
  • Die massenhafte Nutzung bisher wenig verwendeter Rohstoffe
  • Die Konzentration der Produktion in Fabriken mit arbeitsteiligem System
  • Die Lohnarbeit als überwiegende Erwerbsform

England hatte als Mutterland der Industrialisierung zahlreiche günstige Voraussetzungen: Die fortschrittliche Landwirtschaft konnte die wachsende Bevölkerung ernähren und stellte Arbeitskräfte frei. Die durchlässigere Gesellschaftsstruktur förderte Innovationen, während die Auflösung feudaler Abhängigkeiten soziale Mobilität begünstigte.

Wusstest du? Die "Flurbereinigung" (Einhegungen) im 17. Jahrhundert war eine wichtige Voraussetzung für Englands Industrialisierung. Durch die Privatisierung von Gemeindeland und die Zusammenfassung kleiner Felder wurde die landwirtschaftliche Produktivität erheblich gesteigert!

Weitere Faktoren wie die Insellage, reiche Kohlevorkommen und ein einheitliches Handelsgebiet ohne Zölle verschafften England einen entscheidenden Vorsprung. Die Textilindustrie entwickelte sich zum ersten Leitsektor der Industrialisierung.

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Technische Entwicklung in England und Deutschland

Die technische Entwicklung verlief in England und Deutschland zeitversetzt. Englische Erfindungen wurden oft mit jahrzehntelanger Verspätung in Deutschland eingeführt, was den industriellen Rückstand erklärt.

Bei den Dampfmaschinen zeigte sich dieser Unterschied deutlich: Während James Watt bereits 1765/69 seine bahnbrechende Dampfmaschine patentieren ließ, wurde die erste betriebsfähige Dampfmaschine in Deutschland erst 1787 eingesetzt – und diese war aus England importiert! Die erste deutsche Dampfmaschinenfabrik gründete Franz Dinnedahl 1801 in Altendorf bei Essen.

Im Bergbau und Hüttenwesen revolutionierte Abraham Darby 1709 die Eisenproduktion durch sein Verfahren zur Eisenschmelzung mit Koks statt Holzkohle. In Deutschland nahm der erste Koksofen erst 1796 in Gleiwitz (Oberschlesien) den Betrieb auf – fast 90 Jahre später!

Besonders dramatisch war der Rückstand im Textilgewerbe: John Kays Schnellschützen (1733), Hargreaves' Spinning-Jenny (1767) und Arkwrights wasserkraftbetriebene Spinnmaschine (1769) machten England zur Textilgroßmacht. Die erste Spinnmaschine in Deutschland wurde dagegen erst 1781 bei Ratingen aufgestellt.

Merke: Der technologische Rückstand Deutschlands gegenüber England betrug oft mehrere Jahrzehnte. Dies erklärt, warum die industrielle Revolution in Deutschland erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts richtig Fahrt aufnahm!

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Industrialisierung: England vs. Deutschland

Während England ideale Voraussetzungen für die Industrialisierung hatte, stand Deutschland vor zahlreichen Hindernissen. Ein direkter Vergleich zeigt die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen:

England profitierte von einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet ohne Zollschranken, während Deutschland nationalstaatlich zersplittert war mit unterschiedlichen Maßen und Währungen. Die englische Gesellschaft war durchlässiger, während in Deutschland schroffe Standesschranken und feudale Abhängigkeiten herrschten.

In der Wirtschaftsordnung setzte England auf liberale Prinzipien mit wenigen Beschränkungen, Deutschland dagegen auf merkantilistische Wirtschaftspolitik mit massiven staatlichen Eingriffen. England verfügte über eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Kanälen und Häfen, Deutschland litt unter mangelhaften Verkehrsverbindungen.

Besonders wichtig: England hatte durch seine Kolonien Zugang zu Rohstoffen und profitierte vom Dreieckshandel, während Deutschland keine Kolonien besaß und wenig Außenhandel betrieb. Auch bei der Gewerbefreiheit hinkte Deutschland hinterher – das Zunfthandwerk hemmte individuelle Innovationen.

Schlüsselerkenntnis: Deutschland besaß im späten 18. und beginnenden 19. Jahrhundert wesentlich ungünstigere Startbedingungen für die industrielle Entwicklung als Großbritannien. Der Beginn der Industrialisierung in Deutschland verzögerte sich dadurch erheblich.

Diese Nachteile erklären, warum die industrielle Revolution in Deutschland später einsetzte, dann aber – dank gezielter Reformen und strategischer Investitionen – umso dynamischer verlief.

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Der Wirtschaftsliberalismus bildete die theoretische Grundlage für die Industrialisierung. Diese Wirtschaftsordnung basierte auf bestimmten Voraussetzungen und Annahmen.

Die wichtigsten Merkmale dieser Ordnung waren:

  • Der Markt als Ort, wo Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen
  • Der Tauschwert bestimmt den Preis
  • Wirtschaftliche Freiheit und Konkurrenz
  • Das Gewinninteresse aller Marktteilnehmer
  • Ein zurückhaltender Staat, der nur die Rahmenbedingungen sichert

Das Menschenbild des Wirtschaftsliberalismus sah den Menschen als rational und egoistisch handelnd – dieses Eigeninteresse sollte paradoxerweise das Allgemeinwohl fördern. Der Staat sollte sich auf seine Kernaufgaben beschränken: Gesetze kontrollieren, Infrastruktur ausbauen und für Sicherheit sorgen.

An dieser Ordnung gab es jedoch berechtigte Kritik:

  • Die Tendenz zur Monopolbildung durch Gewinnmaximierung
  • Eine fehlende Sozialpolitik
  • Die wachsende Schere zwischen Arm und Reich

Wichtig zu verstehen: Der Wirtschaftsliberalismus förderte zwar Innovation und Wachstum während der industriellen Revolution, schuf aber auch massive soziale Probleme. Wer Kapital, Bildung und gute Startbedingungen hatte, gehörte zu den Gewinnern – die Mehrheit der Bevölkerung blieb jedoch von den Vorteilen ausgeschlossen.

Diese Probleme führten später zur "Sozialen Frage" und verschiedenen Lösungsansätzen, um die negativen Auswirkungen der Industrialisierung abzumildern.

Industrielle Revolution
setzte 1760 eini England prägte 19. Jhd in Europa
umbruchhafter Wandel der Lebensverhältnisse
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Rahmenbedingungen für die Industrialisierung in Deutschland

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Deutschland noch absolutistisch, konservativ und nationalstaatlich zersplittert – keine guten Voraussetzungen für die Industrialisierung in Deutschland. Doch einige entscheidende Reformen schufen die nötigen Rahmenbedingungen.

Die napoleonische Fremdherrschaft (1803-1809) brachte in den linksrheinischen Gebieten wichtige Reformen nach französischem Vorbild: Aufhebung von Sonderprivilegien, einheitliches Recht durch den "Code Civil" und mehr Freiheits- und Gleichheitsrechte.

Die preußischen Reformen setzten wichtige Impulse:

  • Das Oktoberedikt zur Bauernbefreiung
  • Die Städteordnung mit kommunaler Selbstverwaltung
  • Die Gewerbefreiheit mit Aufhebung der Zünfte
  • Die Bildungsreform mit Gründung moderner Universitäten
  • Die Judenemanzipation
  • Die Heeresreform mit allgemeiner Wehrpflicht

Die allgemeine Gewerbefreiheit von 1810 war ein bedeutender Schritt zur wirtschaftlichen Liberalisierung, während die Bevölkerungsexplosion Anfang des 19. Jahrhunderts für ausreichend Arbeitskräfte sorgte.

Spannend: Die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre von 1806 führte zu Rohstoffmangel, zwang aber deutsche Unternehmer zur Entwicklung alternativer Produktionsmethoden – ein unbeabsichtigter Innovationsschub für die deutsche Wirtschaft!

Verbesserte medizinische Versorgung, gesellschaftlich-politische Reformen und Bildungsfortschritte komplettierten die Grundlagen für die Industrialisierung in Deutschland, die nun mit Verzögerung, aber umso dynamischer einsetzen konnte.

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Die erste Industrialisierungsphase in Deutschland

Die Industrialisierung in Deutschland begann etwa ab 1835 und konzentrierte sich zunächst auf bestimmte Regionen: die Rheinprovinz, Brandenburg, Berlin, Westfalen, Sachsen, Oberschlesien sowie die Städte Nürnberg und Augsburg.

Die erste Phase wurde von fünf Leitsektoren geprägt:

  • Textilindustrie
  • Eisenbahnbau
  • Maschinenbau
  • Kohlebergbau
  • Eisenindustrie

Die Textilindustrie brachte die Industrialisierung zwar in Gang, entwickelte sich aber in Deutschland langsamer als in England. Zunächst dominierte die Baumwollspinnerei, später folgte die Maschinenspinnerei. Deutschland importierte Rohstoffe und exportierte Fertigwaren.

Der Eisenbahnbau erwies sich als der entscheidende Sektor für die deutsche Industrialisierung. Er schuf die Infrastruktur für den wirtschaftlichen Aufschwung und hatte weitreichende Wirkungen:

  • Sinkende Transportkosten
  • Höhere Transportgeschwindigkeit
  • Bessere Kalkulierbarkeit
  • Ausgleich von Standortnachteilen

Wusstest du? Die Eisenbahn war so wichtig für die industrielle Revolution in Deutschland, dass sie oft als ihr "Motor" bezeichnet wird. Von 1835 bis 1850 entstand ein Streckennetz von 6.000 km – ein gigantisches Infrastrukturprojekt für die damalige Zeit!

Anfangs wurde der Eisenbahnbau in Preußen von privaten Unternehmen getragen, später kaufte der Staat fast alle Strecken auf. Dies führte zur Ausbildung hochqualifizierter Ingenieure und Techniker und begründete Deutschlands Ruf als Technik-Nation.

Industrielle Revolution
setzte 1760 eini England prägte 19. Jhd in Europa
umbruchhafter Wandel der Lebensverhältnisse
Umwältzung in Wirtscha

Die zweite Industrialisierungsphase

Nach der ersten Aufbauphase erlebte die Industrialisierung in Deutschland ab 1871 einen enormen Aufschwung. Die Zentren dieser Entwicklung lagen in der Rheinprovinz, Sachsen und Westfalen – Regionen mit reichen Eisen- und Kohlevorkommen, die die Stahlindustrie förderten.

Der Zeitstrahl der industriellen Revolution in Deutschland zeigt nach 1871 einen extremen wirtschaftlichen Aufschwung, unterbrochen von einer großen Depression (1873-1896), die als "Gründerkrach" bekannt wurde. Dank Errungenschaften in der Chemie und Elektrotechnologie traf diese Krise Deutschland jedoch weniger hart als andere Länder.

Von 1896 bis 1913 folgte eine Phase wirtschaftlicher Expansion. Die deutsche Industrie wuchs um das Fünffache und überholte sogar England! Die klassischen Leitsektoren (Eisenerzeugung, Werkzeugbau, Eisenbahnbau) traten in den Hintergrund, während neue Branchen aufblühten:

  • Elektrotechnik
  • Motorenbau
  • Chemische Industrie
  • Metall- und Baugewerbe
  • Feinmechanik und Optik

Parallel entwickelte sich der Dienstleistungssektor, unterstützt durch verbesserte Kommunikationstechnologien wie das Telefon.

Bemerkenswert: Um 1895 hatte sich das System der modernen industriellen Großunternehmen herausgebildet. Durch Konzern- und Kartellbildung sollten Stabilität und Gewinnchancen verbessert werden – eine neue Form der Wirtschaft entstand: der organisierte Kapitalismus.

Der Staat griff zunehmend in die Wirtschaft ein, etwa durch Schutzzölle und Einfuhrbegünstigungen. Deutschland wurde zur führenden Industrienation Europas und zur drittgrößten Wirtschaftsmacht der Welt.

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Banken und Schutzzollpolitik

Die dritte industrielle Revolution in Deutschland wurde stark durch das Bankensystem und eine gezielte Schutzzollpolitik gefördert. Diese Faktoren waren entscheidend für den rasanten industriellen Aufstieg Deutschlands.

Die Gründung von Handelsbanken spielte eine Schlüsselrolle. Durch Darlehen förderten Banken gezielt die wirtschaftliche Entwicklung und unterstützten die Gründung von Aktiengesellschaften. Es entstand eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen Bank- und Industriekapital – ein typisches Merkmal des deutschen Wirtschaftsmodells.

Die Verschmelzung des Bankwesens beschleunigte die Konzentration in der Industrie. Internationale Beziehungen zwischen Banken förderten zudem den Außenhandel und schufen globale Wirtschaftsverbindungen.

Die Schutzzollpolitik war eine bewusste Entscheidung des Staates, um die Wettbewerbslage der eigenen Industrie zu verbessern. Durch Zölle auf Eisen, Getreide und Industriewaren wurde die heimische Produktion vor ausländischer Konkurrenz geschützt.

Diese Zeit brachte auch eine Ausweitung des Dienstleistungssektors, verbesserte Nachrichtenübermittlung durch das Telefon und neue Formen der Arbeitsorganisation.

Wichtig zu verstehen: Die vierte industrielle Revolution hat ihre Wurzeln in dieser Zeit der Konzernbildung und zunehmenden Wirtschaftsorganisation. Der deutsche Weg der Industrialisierung mit seiner engen Verflechtung von Banken, Industrie und Staat schuf ein einzigartiges Wirtschaftsmodell, das teilweise bis heute fortbesteht.

Die Wirtschaft wurde zunehmend vom Staat beeinflusst, was zu einem gemischt-wirtschaftlichen System führte – ein Mittelweg zwischen Liberalismus und Staatsintervention.

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setzte 1760 eini England prägte 19. Jhd in Europa
umbruchhafter Wandel der Lebensverhältnisse
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Lebensverhältnisse der Industriearbeiter

Die Industrialisierung veränderte die Lebensbedingungen grundlegend. Die soziale Frage im 19. Jahrhundert bezeichnet die dramatische Verschlechterung der Lebensverhältnisse für viele Arbeiter.

Der Familienalltag war durch extreme Belastungen geprägt. Eine typische Arbeiterfamilie bestand aus Eltern und meist vier Kindern. Da beide Eltern ganztägig arbeiteten, waren Kinder oft auf sich gestellt. Sobald sie alt genug waren, mussten auch sie arbeiten. Die Familie kam nur zum Schlafen zusammen, was zu Entfremdung führte.

Der Tagesablauf war erschöpfend:

  • 3 Uhr: Aufstehen
  • 5 Uhr: Arbeitsbeginn
  • 19 Uhr: Arbeitsschluss
  • 21 Uhr: Ankunft zu Hause, Essen
  • 22 Uhr: Schlafen gehen

Die Arbeitsbedingungen waren unmenschlich. Die Arbeitszeit betrug bis zu 84 Stunden pro Woche. Frauen- und Kinderarbeit war üblich. Der Arbeitsalltag war durch monotone, sich wiederholende Tätigkeiten geprägt. Die Arbeit war an den Rhythmus der Maschinen angepasst, was hohe Konzentration erforderte.

Erschreckend: Die Lebenserwartung eines Industriearbeiters betrug nur 30-40 Jahre! Schlechte Ernährung, mangelnde medizinische Versorgung und gefährliche Arbeitsbedingungen forderten ihren Tribut.

Es gab kaum Sicherheitsvorkehrungen, Arbeitsunfälle waren an der Tagesordnung. Arbeiter waren giftigen Gasen ausgesetzt und hatten keine Möglichkeit, für Notfälle vorzusorgen – ein Unfall bedeutete oft den wirtschaftlichen Ruin der ganzen Familie.

Industrielle Revolution
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Wohnverhältnisse der Industriearbeiter

Die Wohnverhältnisse der Arbeiter waren eine weitere Facette der sozialen Frage der Industrialisierung. Sie gehörten zu den schlimmsten Aspekten des Arbeiterlebens und waren eine direkte Folge der rasanten Urbanisierung.

Die Wohngebiete entstanden nahe der Industrieanlagen, zwischen Schutt und Geröll. Der ständige Lärm der Fabriken machte Erholung unmöglich. Diese trostlosen Viertel waren extrem überbevölkert – oft drängten sich 10 Personen auf 14 Quadratmetern.

Die Häuser waren in katastrophalem Zustand:

  • 3-4 Stockwerke mit morschen Treppen
  • Löcher in den Wänden, kein Regenschutz
  • Keine Sicherheitsvorrichtungen
  • Dunkle Korridore
  • Toiletten im Innenhof für mehrere Haushalte gemeinsam

Die Wohnungen selbst waren nicht besser:

  • 1-3 Zimmer für 6-9-köpfige Familien
  • Feucht, dunkel und schimmelbelastet
  • Keine eigenen Toiletten
  • Zu wenige Betten
  • Nur das nötigste Mobiliar
  • Oft Untermieter (Schlafgänger) zur Kostendeckung

Gesundheitsgefahr: Der penetrante Gestank und der Rattenbefall führten zu schweren Krankheiten wie Cholera, Tuberkulose und Diphtherie. Diese Epidemien rafften tausende Arbeiter und ihre Familien dahin.

Die Ursachen dieser Misere waren vielfältig: extreme Armut, fehlender Sinn für Hygiene aufgrund mangelnder Bildung und keine Zeit zum Putzen durch die Schichtarbeit. Diese Wohnverhältnisse gehören zu den dunkelsten Kapiteln der industriellen Revolution in Deutschland.

Wir dachten, du würdest nie fragen...

Was ist der Knowunity KI-Begleiter?

Unser KI-Begleiter ist speziell auf die Bedürfnisse von Schülern zugeschnitten. Basierend auf den Millionen von Inhalten, die wir auf der Plattform haben, können wir den Schülern wirklich sinnvolle und relevante Antworten geben. Aber es geht nicht nur um Antworten, sondern der Begleiter führt die Schüler auch durch ihre täglichen Lernherausforderungen, mit personalisierten Lernplänen, Quizfragen oder Inhalten im Chat und einer 100% Personalisierung basierend auf den Fähigkeiten und Entwicklungen der Schüler.

Wo kann ich mir die Knowunity-App herunterladen?

Du kannst dir die App im Google Play Store und im Apple App Store herunterladen.

Ist Knowunity wirklich kostenlos?

Ja, du hast kostenlosen Zugriff auf Inhalte in der App und auf unseren KI-Begleiter. Zum Freischalten bestimmter Features in der App kannst du Knowunity Pro erwerben.

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Schüler:innen lieben uns — und du wirst es auch.

4.9/5

App Store

4.8/5

Google Play

Die App ist sehr leicht und gut gestaltet. Habe bis jetzt alles gefunden, nachdem ich gesucht habe und aus den Präsentationen echt viel lernen können! Die App werde ich auf jeden Fall für eine Klassenarbeit verwenden! Und als eigene Inspiration hilft sie natürlich auch sehr.

Stefan S

iOS user

Diese App ist wirklich echt super. Es gibt so viele Lernzettel und Hilfen, […]. Mein Problemfach ist zum Beispiel Französisch und die App hat mega viel Auswahl für Hilfe. Dank dieser App habe ich mich in Französisch verbessert. Ich würde diese jedem weiterempfehlen.

Samantha Klich

Android user

Wow ich bin wirklich komplett baff. Habe die App nur mal so ausprobiert, weil ich es schon oft in der Werbung gesehen habe und war absolut geschockt. Diese App ist DIE HILFE, die man sich für die Schule wünscht und vor allem werden so viele Sachen angeboten, wie z.B. Ausarbeitungen und Merkblätter, welche mir persönlich SEHR weitergeholfen haben.

Anna

iOS user

Ich finde Knowunity so grandios. Ich lerne wirklich für alles damit. Es gibt so viele verschiedene Lernzettel, die sehr gut erklärt sind!

Jana V

iOS user

Ich liebe diese App sie hilft mir vor jeder Arbeit kann Aufgaben kontrollieren sowie lösen und ist wirklich vielfältig verwendbar. Man kann mit diesem Fuchs auch normal reden so wie Probleme im echten Leben besprechen und er hilft einem. Wirklich sehr gut diese App kann ich nur weiter empfehlen, gerade für Menschen die etwas länger brauchen etwas zu verstehen!

Lena M

Android user

Ich finde Knowunity ist eine super App. Für die Schule ist sie ideal , wegen den Lernzetteln, Quizen und dem AI. Das gute an AI ist , dass er nicht direkt nur die Lösung ausspuckt sondern einen Weg zeigt wie man darauf kommt. Manchmal gibt er einem auch nur einen Tipp damit man selbst darauf kommt . Mir hilft Knowunity persönlich sehr viel und ich kann sie nur weiterempfehlen ☺️

Timo S

iOS user

Die App ist einfach super! Ich muss nur in die Suchleiste mein Thema eintragen und ich checke es sehr schnell. Ich muss nicht mehr 10 YouTube Videos gucken, um etwas zu verstehen und somit spare ich mir meine Zeit. Einfach zu empfehlen!!

Sudenaz Ocak

Android user

Diese App hat mich echt verbessert! In der Schule war ich richtig schlecht in Mathe und dank der App kann ich besser Mathe! Ich bin so dankbar, dass ihr die App gemacht habt.

Greenlight Bonnie

Android user

Ich benutze Knowunity schon sehr lange und meine Noten haben sich verbessert die App hilft mir bei Mathe,Englisch u.s.w. Ich bekomme Hilfe wenn ich sie brauche und bekomme sogar Glückwünsche für meine Arbeit Deswegen von mir 5 Sterne🫶🏼

Julia S

Android user

Also die App hat mir echt in super vielen Fächern geholfen! Ich hatte in der Mathe Arbeit davor eine 3+ und habe nur durch den School GPT und die Lernzettek auf der App eine 1-3 in Mathe geschafft…Ich bin Mega glücklich darüber also ja wircklich eine super App zum lernen und es spart sehr viel Heit dass man mehr Freizeit hat!

Marcus B

iOS user

Mit dieser App hab ich bessere Noten bekommen. Bessere Lernzettel gekriegt. Ich habe die App benutzt, als ich die Fächer nicht ganz verstanden habe,diese App ist ein würcklich GameChanger für die Schule, Hausaufgaben

Sarah L

Android user

Hatte noch nie so viel Spaß beim Lernen und der School Bot macht super Aufschriebe die man Herunterladen kann total Übersichtlich und Lehreich. Bin begeistert.

Hans T

iOS user

Die App ist sehr leicht und gut gestaltet. Habe bis jetzt alles gefunden, nachdem ich gesucht habe und aus den Präsentationen echt viel lernen können! Die App werde ich auf jeden Fall für eine Klassenarbeit verwenden! Und als eigene Inspiration hilft sie natürlich auch sehr.

Stefan S

iOS user

Diese App ist wirklich echt super. Es gibt so viele Lernzettel und Hilfen, […]. Mein Problemfach ist zum Beispiel Französisch und die App hat mega viel Auswahl für Hilfe. Dank dieser App habe ich mich in Französisch verbessert. Ich würde diese jedem weiterempfehlen.

Samantha Klich

Android user

Wow ich bin wirklich komplett baff. Habe die App nur mal so ausprobiert, weil ich es schon oft in der Werbung gesehen habe und war absolut geschockt. Diese App ist DIE HILFE, die man sich für die Schule wünscht und vor allem werden so viele Sachen angeboten, wie z.B. Ausarbeitungen und Merkblätter, welche mir persönlich SEHR weitergeholfen haben.

Anna

iOS user

Ich finde Knowunity so grandios. Ich lerne wirklich für alles damit. Es gibt so viele verschiedene Lernzettel, die sehr gut erklärt sind!

Jana V

iOS user

Ich liebe diese App sie hilft mir vor jeder Arbeit kann Aufgaben kontrollieren sowie lösen und ist wirklich vielfältig verwendbar. Man kann mit diesem Fuchs auch normal reden so wie Probleme im echten Leben besprechen und er hilft einem. Wirklich sehr gut diese App kann ich nur weiter empfehlen, gerade für Menschen die etwas länger brauchen etwas zu verstehen!

Lena M

Android user

Ich finde Knowunity ist eine super App. Für die Schule ist sie ideal , wegen den Lernzetteln, Quizen und dem AI. Das gute an AI ist , dass er nicht direkt nur die Lösung ausspuckt sondern einen Weg zeigt wie man darauf kommt. Manchmal gibt er einem auch nur einen Tipp damit man selbst darauf kommt . Mir hilft Knowunity persönlich sehr viel und ich kann sie nur weiterempfehlen ☺️

Timo S

iOS user

Die App ist einfach super! Ich muss nur in die Suchleiste mein Thema eintragen und ich checke es sehr schnell. Ich muss nicht mehr 10 YouTube Videos gucken, um etwas zu verstehen und somit spare ich mir meine Zeit. Einfach zu empfehlen!!

Sudenaz Ocak

Android user

Diese App hat mich echt verbessert! In der Schule war ich richtig schlecht in Mathe und dank der App kann ich besser Mathe! Ich bin so dankbar, dass ihr die App gemacht habt.

Greenlight Bonnie

Android user

Ich benutze Knowunity schon sehr lange und meine Noten haben sich verbessert die App hilft mir bei Mathe,Englisch u.s.w. Ich bekomme Hilfe wenn ich sie brauche und bekomme sogar Glückwünsche für meine Arbeit Deswegen von mir 5 Sterne🫶🏼

Julia S

Android user

Also die App hat mir echt in super vielen Fächern geholfen! Ich hatte in der Mathe Arbeit davor eine 3+ und habe nur durch den School GPT und die Lernzettek auf der App eine 1-3 in Mathe geschafft…Ich bin Mega glücklich darüber also ja wircklich eine super App zum lernen und es spart sehr viel Heit dass man mehr Freizeit hat!

Marcus B

iOS user

Mit dieser App hab ich bessere Noten bekommen. Bessere Lernzettel gekriegt. Ich habe die App benutzt, als ich die Fächer nicht ganz verstanden habe,diese App ist ein würcklich GameChanger für die Schule, Hausaufgaben

Sarah L

Android user

Hatte noch nie so viel Spaß beim Lernen und der School Bot macht super Aufschriebe die man Herunterladen kann total Übersichtlich und Lehreich. Bin begeistert.

Hans T

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