Die Entwicklung der Zivilgesellschaft im geteilten Europa
Die Opposition und Reform im Ostblock manifestierte sich besonders in den 1970er und 1980er Jahren durch das Entstehen zivilgesellschaftlicher Bewegungen. Diese Entwicklung verlief parallel, aber unter grundlegend verschiedenen Vorzeichen in Ost- und Westeuropa. Während die westeuropäischen Bewegungen primär gesellschaftliche Veränderungen anstrebten, kämpften die östlichen Bewegungen vor allem für politische Mitbestimmung unter den Bedingungen der kommunistischen Diktaturen.
Definition: Zivilgesellschaft beschreibt eine Gesellschaftsform, in der Bürger durch aktives Engagement das politische, gesellschaftliche und soziale Leben selbst gestalten und prägen.
Die Dissidentenbewegung, die sich in nahezu allen Republiken des Ostblocks entwickelte, wurde zum Katalysator für grundlegende Veränderungen. Diese politisch Andersdenkenden forderten Reformen und übten Kritik am bestehenden System. Besonders in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik CˇSSR formierte sich eine starke Opposition, die später zur Charta 77 führte. Diese Entwicklung stand in engem Zusammenhang mit der späteren Politik von Glasnost und Perestroika.
Die Reformpolitik Gorbatschow einfach erklärt zeigt, wie diese Bürgerbewegungen den Boden für die späteren Umwälzungen bereiteten. Das Neues Denken Gorbatschow Definition beinhaltete die Anerkennung zivilgesellschaftlicher Kräfte und die Notwendigkeit von Reformen. Dies führte letztlich zu fundamentalen Veränderungen im gesamten Ostblock.