Die NS-Außenpolitik zwischen 1933 und 1939 war geprägt von Hitlers aggressiver Expansionspolitik und der Doppelstrategie aus scheinbarer Friedfertigkeit und schrittweiser Aufrüstung.
Die wichtigsten Ereignisse dieser Zeit lassen sich auf einem Zeitstrahl nachverfolgen: Nach der Machtergreifung 1933 verfolgte Hitler zunächst eine Politik der Täuschung, indem er Friedensabsichten verkündete. Gleichzeitig begann die geheime Aufrüstung Deutschlands. 1935 wurde die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt und das Saarland wurde nach einer Volksabstimmung wieder deutsch. 1936 besetzte die Wehrmacht das entmilitarisierte Rheinland - ein klarer Bruch des Versailler Vertrags. Die westlichen Demokratien reagierten mit ihrer Appeasement-Politik, also einer Politik der Beschwichtigung und Zugeständnisse. Der "Anschluss" Österreichs 1938 und die Besetzung des Sudetenlandes nach dem Münchner Abkommen waren weitere aggressive Schritte.
Die Appeasement-Politik unter dem britischen Premierminister Chamberlain erwies sich als fatal. Beim Münchner Abkommen 1938 stimmten Großbritannien und Frankreich der Abtretung des Sudetenlandes zu, in der Hoffnung, Hitler damit zufriedenzustellen. Diese Strategie scheiterte jedoch, als Hitler entgegen seiner Zusagen im März 1939 die "Rest-Tschechei" besetzte. Die NS-Außenpolitik zielte von Anfang an auf die Revision des Versailler Vertrags, die Schaffung von "Lebensraum im Osten" und die Vorbereitung eines Krieges ab. Die westlichen Demokratien erkannten zu spät, dass Hitlers aggressive Politik nicht durch Zugeständnisse zu stoppen war. Mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 begann schließlich der Zweite Weltkrieg.