Die Weiße Rose und ihre Flugblätter
Die Weiße Rose gehört zu den bekanntesten Widerstandsgruppen gegen das NS-Regime. Ihre Flugblätter waren wichtige Dokumente des geistigen Widerstands. Die Gruppe um die Geschwister Scholl verfasste insgesamt sechs Flugblätter, die zur Auflehnung gegen die nationalsozialistische Diktatur aufriefen.
Zitat: "Wir schweigen nicht, wir sind Euer böses Gewissen, die Weiße Rose lässt Euch keine Ruhe!" - aus dem zweiten Flugblatt der Weißen Rose
Die Flugblätter der Weißen Rose zeichneten sich durch ihre intellektuelle Tiefe und moralische Klarheit aus. Sie verbanden philosophische und theologische Argumente mit konkreter Kritik am NS-Regime. Besonders das sechste Flugblatt, das letzte vor der Verhaftung der Kerngruppe, erreichte durch alliierte Hilfe eine große Verbreitung und wurde sogar über deutschen Städten abgeworfen.
Die Mitglieder der Weißen Rose kamen hauptsächlich aus dem akademischen Milieu. Neben Hans und Sophie Scholl gehörten Christoph Probst, Alexander Schmorell, Willi Graf und Professor Kurt Huber zum engeren Kreis. Ihre Aktivitäten konzentrierten sich auf die Universität München, strahlten aber durch die Verteilung der Flugblätter weit darüber hinaus.
Beispiel: Die Verteilung der Flugblätter erfolgte auf verschiedenen Wegen: Sie wurden per Post verschickt, in Telefonzellen deponiert oder nachts in Briefkästen eingeworfen. Die letzte Aktion, bei der Sophie Scholl Flugblätter im Lichthof der Münchner Universität verteilte, führte zur Entdeckung der Gruppe.