Krisen und Krisentheorien
Dieser Abschnitt stellt verschiedene Krisentheorien und -definitionen vor.
Nach Vierhaus sind Krisen zeitlich begrenzte Prozesse, die das gesellschaftliche System substantiell betreffen. Sie haben einen objektiven Charakter und einen unsicheren Ausgang.
Ulrich sieht Krisen als Umbruchperioden mit beschleunigten, nicht-linearen Prozessen. Sie haben einen ambivalenten Charakter mit belebenden oder zerstörerischen Funktionen.
Deutsch definiert Krisen als Entscheidungsprozesse unter Zeitdruck, um wachsende Gefahren abzuwenden.
Koselleck unterscheidet drei semantische Modelle: Geschichte als Dauerkrise, Krise als beschleunigter Prozess und Krise als letzte Entscheidung der Menschheit.
Zitat: "Eine Krise besteht dann, wenn ein Entscheidungsprozess unter Zeitdruck eingeleitet werden muss, um eine wachsende Gefahr vor dem Augenblick der Ausweglosigkeit aufzuhalten." - Karl W. Deutsch
Vokabular: Modernisierung ambivalent bedeutet, dass der Prozess der Modernisierung sowohl positive als auch negative Aspekte haben kann.