Die späteren Phasen und das Ende des Dreißigjährigen Krieges
Der Dreißigjährige Krieg setzte sich in mehreren Phasen fort, die jeweils von verschiedenen europäischen Mächten dominiert wurden. Die zweite Phase, der Dänisch-Niedersächsische Krieg (1625-1629), begann, als Christian IV. von Dänemark als Oberbefehlshaber der niedersächsischen Armee auf der protestantischen Seite in den Krieg eintrat.
Highlight: Die Beteiligung Dänemarks zeigt, wie der ursprünglich lokale Konflikt zu einem europäischen Krieg eskalierte.
1626 schlugen die kaiserliche Armee unter Wallenstein und die Liga unter Tilly die Truppen Christians und drängten sie 1627 zurück. 1629 erließ Kaiser Ferdinand das Restitutionsedikt, das die Rückgabe des nach 1552 säkularisierten Kirchenbesitzes an die katholische Kirche forderte. Dieses Edikt verschärfte den Konflikt weiter.
Die dritte und längste Phase des Krieges war der Schwedisch-Französische Krieg (1630-1648). 1630 landete der schwedische König Gustav Adolf mit seinem Heer auf Usedom, um den kaiserlichen Einfluss zu beenden, was den deutschen Protestanten zugutekam.
Quote: "Der schwedische König Gustav Adolf landete 1630 mit seinem Heer auf Usedom, um den kaiserlichen Einfluss zu beenden."
1631 schlug Gustav Adolf Tilly, der 1632 in der Schlacht bei Rain am Lech starb. Gustav Adolf selbst fiel später im selben Jahr in der Schlacht bei Lützen gegen Wallensteins Truppen. 1634 wurde Wallenstein abgesetzt und ermordet, und in der Schlacht bei Nördlingen erlitten die Schweden eine Niederlage gegen den Kaiser, die Liga und Spanien.
1635 schlossen der Kaiser und Kurfürst von Sachsen den Prager Frieden, woraufhin Frankreich Spanien den Krieg erklärte. Die Friedensverhandlungen begannen 1644/45 und führten 1648 zur Unterzeichnung der Friedensverträge, die als Westfälischer Friede bekannt wurden.
Definition: Der Westfälische Friede bestand aus zwei Verträgen: einem zwischen dem Kaiser und Schweden und einem zwischen dem Kaiser und Frankreich.
Der Westfälische Friede stellte den Augsburger Religionsfrieden wieder her und ermöglichte ein friedliches Zusammenleben der Konfessionen. Er gilt als der größte Friedenskongress der Neuzeit.
Highlight: Die Folgen des 30-jährigen Krieges bis heute sind weitreichend. Der Krieg veränderte die politische Landkarte Europas grundlegend und etablierte das Prinzip der Staatsouveränität.
Frankreich ging gestärkt aus dem Krieg hervor und wurde zur neuen Großmacht Europas. Die Frage "Wer hat den 30-jährigen Krieg gewonnen?" lässt sich nicht einfach beantworten, da es viele Verlierer und wenige Gewinner gab. Die Bevölkerung litt unter den verheerenden Folgen des 30-jährigen Krieges, die Wirtschaft war zerstört, und große Teile Deutschlands waren verwüstet.
Der Dreißigjährige Krieg markierte einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte und legte den Grundstein für das moderne Staatensystem Europas.