Die Deutsche Revolution 1848 und der Nationalismus im 19. Jahrhundert prägten die deutsche Geschichte maßgeblich.
Der Nationalismus in Deutschland entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einer bedeutenden politischen und gesellschaftlichen Bewegung. Die Idee einer deutschen Nation gewann besonders während der Märzrevolution 1848/49 an Bedeutung, als Bürger für Einheit, Freiheit und demokratische Rechte kämpften. Die Revolution 1848 begann mit Forderungen nach politischer Mitbestimmung, Pressefreiheit und der Schaffung eines deutschen Nationalstaates. Die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche versuchte, eine gesamtdeutsche Verfassung zu erarbeiten und die deutsche Einheit von unten zu verwirklichen.
Das Scheitern der Revolution 1848 hatte mehrere Gründe: Die Uneinigkeit zwischen gemäßigten und radikalen Revolutionären, der Widerstand der alten Mächte und die mangelnde Unterstützung durch das Militär spielten eine entscheidende Rolle. Die Ablehnung der Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm IV. von Preußen markierte das endgültige Scheitern der Revolution. Der Nationalismus entwickelte sich danach in eine konservativere Richtung. Im Kaiserreich ab 1871 wurde er zunehmend von oben gesteuert und nahm Züge eines integralen Nationalismus an, der sich durch Militarismus, Autoritarismus und die Ablehnung demokratischer Werte auszeichnete. Diese Entwicklung setzte sich im 20. Jahrhundert fort und erreichte im Nationalsozialismus seinen verhängnisvollen Höhepunkt. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalismus und seinen verschiedenen Ausprägungen ist bis heute ein wichtiges Thema im Geschichte Abitur.