Bergkarabach: Geschichte und Hintergründe
Bergkarabach ist eine umstrittene Region im Südkaukasus, die etwa zweimal so groß wie das Saarland ist und 2005 rund 145.000 Einwohner hatte, von denen 90% Armenier waren. Obwohl die Region international als Teil Aserbaidschans anerkannt wird, wird sie von armenischen Truppen kontrolliert.
Die Geschichte Bergkarabachs ist von wechselnden Herrschaften geprägt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebiet von verschiedenen Völkern bewohnt, darunter Mongolen, Perser und ab dem 19. Jahrhundert Russen. Der Name "Karabach" bedeutet "schwarzer Garten" und geht auf die mongolische Besiedlung zurück.
Vocabulary: Enklave - Ein Gebiet, das vollständig von fremdem Staatsgebiet umschlossen ist.
Unter russischer Herrschaft wurde die ethnische Zusammensetzung der Region gezielt verändert. Die russische Regierung förderte die Ansiedlung von Armeniern und anderen christlichen Gruppen, um eine homogenere Bevölkerung zu schaffen. Dieser Prozess dauerte etwa 100 Jahre an.
Highlight: Die gezielte Veränderung der Bevölkerungsstruktur durch Russland legte den Grundstein für spätere Konflikte.
Nach dem Zusammenbruch des Russischen Reiches wurden 1918 Armenien und Aserbaidschan als unabhängige Staaten gegründet. Bereits 1920 wurden beide Länder jedoch zu Sowjetrepubliken. Ab 1923 erhielt Bergkarabach den Status einer autonomen Region innerhalb Aserbaidschans, was bei den Armeniern für Unmut sorgte.
Definition: Autonome Gebiete sind Territorien innerhalb eines Staates, die sich intern selbst verwalten. Sie haben eigene Gesetzgebungsorgane und politische Strukturen, unterliegen aber auch der Gesetzgebung des übergeordneten Staates und werden außen- und sicherheitspolitisch von diesem vertreten.