Der Erste Weltkrieg: Ursachen und Auslöser
Der Erste Weltkrieg, auch bekannt als der "Große Krieg", hatte seine Wurzeln im 19. Jahrhundert und wurde durch verschiedene Faktoren ausgelöst. Diese Seite beleuchtet die Hauptgründe für den Ausbruch des Konflikts.
Nationalismus und Imperialismus als treibende Kräfte
Der Nationalismus und Imperialismus spielten eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Ersten Weltkriegs. Im 19. Jahrhundert teilten die europäischen Industriestaaten die Welt unter sich auf, wobei jedes Land von seiner besonderen Vormachtstellung überzeugt war.
Definition: Nationalismus bedeutet die Glorifizierung der eigenen Nation bei gleichzeitiger Herabsetzung anderer. Man glaubt, dass das eigene Volk überlegen ist und die meiste Macht haben sollte.
Definition: Imperialismus bezeichnet das Streben nach politischem und wirtschaftlichem Einfluss in anderen Ländern oder bei anderen Völkern. Der Begriff leitet sich vom lateinischen "Imperium" ab, was "Herrschaft" oder "Staatsgewalt" bedeutet.
Die Gefahren des übertriebenen Nationalismus
Der übersteigerte Glaube an die eigene Bedeutung führte dazu, dass andere Völker als Bedrohung wahrgenommen wurden. Die Länder förderten den Patriotismus, was oft zu Hass auf andere Nationen führte.
Vocabulary: Patriotismus bedeutet Vaterlandsliebe, also die emotionale Verbundenheit mit der eigenen Heimat oder Nation.
Diese Entwicklung führte zu einem Wettrüsten zwischen den Großmächten, die ihre Armeen aufrüsteten und Kriegsschiffe bauten, um für mögliche Konflikte gerüstet zu sein.
Highlight: Der Rüstungswettlauf beschreibt den Versuch der Staaten, einander durch mehr und bessere Waffen zu übertrumpfen.
Bildung von Bündnissen
Als Reaktion auf die zunehmende Kriegsgefahr schlossen sich die europäischen Großmächte zu Bündnissen zusammen. Es entstanden zwei große Blöcke:
- Mittelmächte: Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich, Bulgarien
- Entente: Frankreich, Großbritannien, Russland, Italien, Portugal, Rumänien, Serbien, Griechenland, Belgien
Einige Länder wie Norwegen, Schweden, Dänemark, Spanien, die Niederlande, die Schweiz und Albanien blieben neutral.
Diese Bündnissysteme sollten ursprünglich der Friedenssicherung dienen, trugen aber letztlich zur Eskalation des Konflikts bei.