Der Weg in den Ersten Weltkrieg
Die Beziehungen zwischen den europäischen Großmächten veränderten sich um die Jahrhundertwende drastisch. Das Deutsche Reich, einst im Zentrum eines komplexen Bündnissystems unter Bismarck, fand sich zunehmend isoliert. Frankreich hingegen konnte seine diplomatische Position stärken.
Highlight: Deutschland isolierte sich zunehmend selbst, bis es nur noch Österreich als zuverlässigen Bündnispartner besaß.
Die Außenpolitik Wilhelm 2. war geprägt von Konfrontation und Missachtung britischer Interessen. Dies führte zu einer Reihe von Vorfällen, die die deutsch-britischen Beziehungen belasteten:
- Die Krüger-Depesche von 1896
- Wilhelms II. Orientreise 1898
- Der Bau der Bagdadbahn ab 1899
- Das deutsche Flottenbauprogramm
Definition: Der "Two-Power-Standard" besagte, dass die britische Flotte so stark sein müsse wie die Flotten der beiden nächstgrößten Seemächte zusammen.
Die Außenpolitik Bismarck im Vergleich zur Außenpolitik Wilhelm 2 zeigt deutliche Unterschiede. Während Bismarck auf ein ausgewogenes Bündnissystem setzte, führte Wilhelms aggressive Haltung zur Isolation Deutschlands.
Vocabulary: Imperialismus bezeichnet das Streben von Staaten, ihre Macht weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus auszudehnen.
Der Imperialismus spielte eine zentrale Rolle in den Ursachen 1. Weltkrieg. Die Kolonialmächte teilten Afrika und Asien unter sich auf, was zu Spannungen führte. Deutschland, als "Nachzügler" im imperialistischen Wettlauf, strebte nach einem "Platz an der Sonne".
Example: Die Faschodakrise von 1898 zwischen Großbritannien und Frankreich in Afrika ist ein Beispiel für imperialistische Konflikte.