Der Weg in die nationalsozialistische Diktatur 1933-1934
Der Zeitraum von Februar 1933 bis August 1934 markiert den systematischen Abbau der Demokratie und die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland. Beginnend mit dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 nutzte die NSDAP unter Adolf Hitler eine Reihe von Ereignissen und Gesetzen, um die demokratischen Strukturen der Weimarer Republik zu zerstören und ihre Macht zu festigen.
Highlight: Der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 diente als Auslöser und Rechtfertigung für die folgenden antidemokratischen Maßnahmen.
Am 28. Februar 1933 wurde die sogenannte Reichstagsbrandverordnung erlassen, die offiziell als "Verordnung zum Schutz des deutschen Volkes" bezeichnet wurde. Diese Verordnung setzte wesentliche Grundrechte außer Kraft und markierte den Beginn der Diktatur.
Definition: Die Reichstagsbrandverordnung war eine Notverordnung, die auf Grundlage des Artikels 48 der Weimarer Verfassung erlassen wurde und wichtige Bürgerrechte aufhob.
Am 23. März 1933 folgte das Ermächtigungsgesetz 1933, das die Gewaltenteilung aufhob und der Regierung unter Hitler erlaubte, Gesetze ohne Zustimmung des Parlaments zu erlassen. Dies war ein entscheidender Schritt zur Etablierung der Diktatur.
Vocabulary: Ermächtigungsgesetz - Ein Gesetz, das der Regierung die Befugnis gab, ohne parlamentarische Kontrolle Gesetze zu erlassen.
In den folgenden Monaten wurden systematisch alle oppositionellen Kräfte ausgeschaltet:
- April 1933: Gleichschaltung der Länder
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- Mai 1933: Auflösung der Gewerkschaften
- Juni/Juli 1933: Verbot der SPD und Selbstauflösung anderer Parteien
Example: Die Folgen der Reichstagsbrandverordnung und des Ermächtigungsgesetzes zeigten sich in der raschen Ausschaltung aller demokratischen Institutionen.
Am 30. Juni 1934 ließ Hitler im Zuge des sogenannten "Röhm-Putsches" hohe SA-Führer und politische Gegner ermorden, was seine Macht weiter festigte.
Der letzte Schritt zur absoluten Macht erfolgte am 2. August 1934 nach dem Tod des Reichspräsidenten Hindenburg. Hitler vereinte die Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers und ließ die Wehrmacht auf seine Person vereidigen.
Quote: "Die Wehrmacht wird auf Hitler persönlich vereidigt." - Dieser Akt symbolisierte die vollständige Machtübernahme Hitlers und das Ende jeglicher demokratischer Kontrolle.
Diese Ereignisse zeigen, wie innerhalb von nur 18 Monaten die Weimarer Republik in eine totalitäre Diktatur umgewandelt wurde. Die Reichstagsbrandverordnung und das Ermächtigungsgesetz waren dabei die rechtlichen Instrumente, die den Weg für Hitlers uneingeschränkte Macht ebneten.
Highlight: Die Frage "Welche Grundrechte wurden 1933 außer Kraft gesetzt?" lässt sich mit Verweis auf die Reichstagsbrandverordnung beantworten, die unter anderem die Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit aufhob.