Der Wiener Kongress von 1814/15 war ein entscheidendes Ereignis der europäischen Geschichte, das die politische Landkarte Europas nach den Napoleonischen Kriegen neu ordnete.
Die wichtigsten Teilnehmer des Wiener Kongresses waren Fürst Metternich als Gastgeber für Österreich, Zar Alexander I. von Russland, König Friedrich Wilhelm III. von Preußen und Lord Castlereagh für Großbritannien. Die Ziele des Wiener Kongresses waren die Wiederherstellung der vorrevolutionären Ordnung (Restauration), die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen den europäischen Mächten (Pentarchie) und die Sicherung von Legitimität und Solidarität zwischen den Monarchien. Die Ergebnisse des Wiener Kongresses umfassten die Gründung des Deutschen Bundes, territoriale Neuordnungen und die Einführung regelmäßiger Konferenzen zur Konfliktlösung.
Der aufkommende Nationalismus im 19. Jahrhundert stand im Gegensatz zu den konservativen Prinzipien des Kongresses. Die Nation und der Nationalismus in Deutschland entwickelten sich als Reaktion auf die französische Besatzung und die Kleinstaaterei. Der Nationalismus wurde zu einer treibenden Kraft für die deutsche Einigung, die schließlich zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 führte. Die Anfänge des Nationalismus in Deutschland waren zunächst von kulturellen und sprachlichen Aspekten geprägt, entwickelten sich aber zunehmend zu einer politischen Bewegung. Diese Entwicklung prägte die deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert maßgeblich und führte zu tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen.