Revolutionäre Bewegung und Volksbewaffnung
Die revolutionäre Bewegung in Deutschland wurde stark durch die Ereignisse in Frankreich beeinflusst, wo das alte System zusammengebrochen war. Die deutschen Bürger waren nicht länger bereit, auf Wohlstand, Bildung und Freiheit zu verzichten.
Die vier Hauptforderungen der Revolution waren:
- Unbedingte Pressefreiheit
- Schwurgerichte nach englischem Vorbild
- Sofortige Einrichtung eines deutschen Parlaments
- Volksbewaffnung
Diese Forderungen wurden als so dringend angesehen, dass sie keinen Aufschub duldeten.
Historischer Zusammenhang: Die Volksbewaffnung 1848 stand in direkter Verbindung mit den Befreiungskriegen 1813−1815. Während der Befreiungskriege gegen Napoleon hatten bewaffnete Bürger bereits eine wichtige Rolle gespielt. Die Revolutionäre von 1848 hofften, durch die Bewaffnung des Volkes die Herrscher unter Druck setzen zu können.
Die Forderung nach Volksbewaffnung hatte zwei Hauptziele:
- Die Herrscher unter Druck zu setzen
- Das Militär zu einer sofortigen Verteidigung der Verfassung zu verpflichten
Die Befreiungskriege waren nach Napoleons Niederlage in Russland entstanden, als sich neue Bündnisse gegen Frankreich bildeten. Diese Kriege beendeten schließlich Napoleons Herrschaft über Europa und wurden zum historischen Vorbild für die revolutionäre Bewegung von 1848.
Zeitlicher Ablauf: Die Revolution begann im März 1848 mit den Märzforderungen und führte am 18. Mai 1848 zur Eröffnung der ersten frei gewählten Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Doch bereits im Herbst 1848 begann die Gegenrevolution, die letztendlich zum Scheitern der revolutionären Bewegung führte.