Die Industrialisierung - Was ist das? & Vorindustrielle Phase

Diese Seite definiert den Begriff der Industrialisierung und beschreibt die vorindustrielle Zeit.

Die Industrialisierung wird als Prozess beschrieben, bei dem sich Agrarstaaten zu Industriegesellschaften entwickelten. Dieser Wandel begann in Europa und brachte tiefgreifende Veränderungen in Produktionstechniken und Gesellschaft mit sich. Wichtige Aspekte waren:

• Entstehung von Maschinen und neuen Produkten
• Revolutionierung der Textilproduktion durch den mechanischen Webstuhl
• Einführung kraftbetriebener Maschinen (Dampf, Elektrizität, Verbrennungsmotoren)
• Beschleunigte Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen wie Kohle und Stahl

Die vorindustrielle Phase war gekennzeichnet durch:

• Agrarwirtschaft als dominierender Wirtschaftssektor
• Handarbeit als Hauptproduktionsmethode
• Geringe Produktivität im Vergleich zur industrialisierten Zeit

Beispiel: Die Getreideernte vor der Industrialisierung erforderte etwa 360 Arbeitsstunden pro Hektar, während heute ein Mähdrescher die gleiche Fläche in einer Stunde bearbeiten kann.

Vocabulary: Agrarstaaten - Länder, deren Wirtschaft hauptsächlich auf Landwirtschaft basiert.

Definition: Industrialisierung bezeichnet den Prozess der schnellen Veränderung von Produktionstechniken und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Umwälzungen.

Diese Gegenüberstellung verdeutlicht den enormen Produktivitätssprung, der durch die Industrialisierung in Deutschland und anderen Ländern erreicht wurde.

Der Anfang der Industrialisierung

Diese Seite beschreibt den Beginn der Industrialisierung und ihre Entwicklung in England und Deutschland.

Die Industrialisierung begann Ende des 18. Jahrhunderts in England und veränderte die Welt zwischen 1780 und 1850 grundlegend. Wichtige Punkte sind:

• Es gab keinen exakten Startpunkt, sondern einen langsamen Entwicklungsprozess.
• Deutschland war zu Beginn der englischen Industrialisierung noch ein reiner Agrarstaat.
• Die Industrialisierung in Deutschland wurde beschleunigt durch:
  • Abbau von Handelsbarrieren (Gründung des Deutschen Zollvereins 1834)
  • Starker Ausbau des Eisenbahnnetzes

Die erste Eisenbahnfahrt in Deutschland fand am 7. Dezember 1835 zwischen Nürnberg und Fürth statt. Die Reaktionen der Bevölkerung waren gemischt:

• Viele Menschen standen der neuen Technologie skeptisch gegenüber.
• Ein anonymer Bericht schildert jedoch auch die Begeisterung und Aufregung bei der ersten Fahrt.

Quote: "Auf dem eingehegten Platze, welcher zu dem Verwaltungslokal der Eisenbahn-Gesellschaft gehört, war natürlich halb Nürnberg versammelt. [...] Die Menschenmenge jauchzte und jubelte und winkte den Vorüberfahrenden zu."

Highlight: Die Einführung der Eisenbahn markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Industrialisierung Deutschlands und symbolisiert den technologischen Fortschritt dieser Ära.

Diese Schilderungen zeigen die Ambivalenz, mit der technologische Neuerungen oft aufgenommen werden - eine Mischung aus Skepsis und Faszination, die auch heute noch bei bahnbrechenden Innovationen zu beobachten ist.