Die Krise der Römischen Republik
Die römische Expansion 500−146v.Chr. brachte nicht nur Macht, sondern auch massive soziale Probleme. Während Rom sein Territorium erweiterte, verarmten viele Bauern, da sie für Kriegsdienste ihre Höfe vernachlässigen mussten. Die Gracchischen Reformen zur Umverteilung von Land scheiterten 133 v. Chr. am Widerstand des Senats. In der Politik entstanden zwei Lager: die konservativen Optimaten (Senatspartei) und die reformorientierten Popularen (Volkspartei).
Die militärische Krise verschärfte sich durch den Mangel an wehrpflichtigen Bauern. Marius führte um 104 v. Chr. eine entscheidende Heeresreform ein, die eine Berufsarmee schuf, deren Soldaten vor allem ihren Feldherren loyal waren. Diese Loyalitätsverschiebung veränderte die Machtstrukturen grundlegend. Der Optimat Sulla nutzte 88 v. Chr. im Römischen Bürgerkrieg gegen Marius als Erster die Treue seiner Soldaten, um mit seinen Legionen in Rom einzumarschieren und seine Gegner zu verfolgen.
Im Jahr 60 v. Chr. bildeten Julius Caesar, der reiche Crassus und der angesehene Feldherr Pompejus das 1. Triumvirat – einen politischen Bund zur Machtübernahme in Rom. Nach Caesars Konsulat führte er Feldzüge in Gallien. Das Triumvirat zerbrach 52 v. Chr. nach Crassus' Tod und anderen persönlichen Verlusten. Als der Senat 50 v. Chr. Caesars Kommando beenden wollte, überschritt dieser 49 v. Chr. den Rubicon und löste den Römischen Bürgerkrieg 49 v. Chr. aus.
Wichtig zu wissen: Der berühmte Ausspruch "alea iacta est" (der Würfel ist geworfen) wird Caesar zugeschrieben, als er den Rubicon überschritt – ein Moment, der den Punkt ohne Wiederkehr im Kampf um die Macht symbolisiert.
Nach seinem Sieg und der Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit wurde Caesar am 15. März 44 v. Chr. ermordet. Es folgte das Zweite Triumvirat aus Marcus Antonius, Caesars Neffen Oktavian und Lepidus. Nach der Verfolgung der Caesarmörder teilten sie das Reich unter sich auf. Der Konflikt zwischen Oktavian und dem zunehmend ägyptisch regierenden Marcus Antonius (mit Kleopatra) kulminierte 31 v. Chr. in der Seeschlacht bei Actium, die das Ende der römischen Republik besiegelte und Oktavian als Augustus zum Alleinherrscher machte.