Die NS-Außenpolitik: Friedensbekundungen und aggressiver Expansionismus
Die NS-Außenpolitik von 1933 bis 1939 war maßgeblich von einer Revisionspolitik geprägt, die auf ideologischen Zielsetzungen, Vertragsbrüchen, militärischer Gewalt und der Abkehr von der internationalen Sicherheitspolitik basierte. Hitlers Ziele umfassten die Schaffung eines "Groß-Deutschlands", die Aufhebung des Friedensvertrags von Versailles und die Gewinnung von Land und Boden zur Ansiedlung und Ernährung des deutschen Volkes.
Nach seiner Ernennung zum Reichskanzler Ende Januar 1933 gab Hitler zunächst nur Friedensbekundungen ab, um die aggressiv-expansionistische Neuausrichtung der Außenpolitik vor nationalen und internationalen Beobachtern zu verbergen. Diese Taktik diente dazu, Zeit für die Aufrüstung zu gewinnen und eine günstige Ausgangsposition für einen zukünftigen Krieg zu schaffen.
Highlight: Die wahren Absichten der NS-Führung unterschieden sich deutlich von den öffentlichen Friedensbekundungen. Das Ausland sollte über die tatsächlichen Ziele getäuscht werden.
Die ersten außenpolitischen Maßnahmen zielten auf eine Loslösung von den Bestimmungen des Versailler Vertrages ab:
- Oktober 1933: Das Deutsche Reich verlässt den Völkerbund
- März 1934: Das Saargebiet wird nach einer Abstimmung wieder eingegliedert
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- März 1935: Die allgemeine Wehrpflicht wird wieder eingeführt
- März 1936: Das Rheinland wird remilitarisiert
Vocabulary: Appeasement-Politik - Eine Beschwichtigungspolitik, bei der man einem aggressiven Staat Zugeständnisse macht, um einen Krieg zu vermeiden.
Das Ausland reagierte auf Hitlers Vertragsbrüche mit schwachen Protesten und einer Appeasement-Politik. Gleichzeitig versuchte Hitler, seine radikalen Ziele durch neue internationale Abkommen zu verschleiern:
- April 1933: Verlängerung des Freundschafts- und Nichtangriffsvertrags mit der Sowjetunion
- Juli 1933: "Viererpakt" mit Frankreich, Großbritannien und Italien
- Januar 1934: Nichtangriffsvertrag mit Polen
- Juni 1935: Flottenabkommen mit Großbritannien
Example: Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin wurden vom NS-Regime genutzt, um Deutschland in einem positiven Licht zu präsentieren und die wahren Absichten zu verschleiern.