Die Nürnberger Prozesse: Bestrafung der NS-Verbrechen
Die Nürnberger Prozesse waren ein Meilenstein in der juristischen Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs und der NS-Verbrechen. Sie bestanden aus dem Hauptprozess gegen die führenden Nürnberger Prozesse Hauptangeklagten und zwölf Nachfolgeprozessen, die sich mit spezifischen Gruppen und Organisationen befassten.
Definition: Die Nürnberger Prozesse waren eine Serie von Gerichtsverfahren, die nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt wurden, um die Verantwortlichen für die NS-Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
Der Hauptprozess, der am 20. November 1945 begann, richtete sich gegen die Hauptkriegsverbrecher. Die Anklagepunkte umfassten:
- Verschwörung gegen den Weltfrieden
- Planung, Entfesselung und Durchführung eines Angriffskrieges
- Verbrechen und Verstöße gegen das Kriegsrecht
- Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Highlight: Unter den Verbrechen gegen die Menschlichkeit fielen Morde, Misshandlungen, Deportationen zur Zwangsarbeit sowie die Verfolgung und Vernichtung von Menschen.
In den Verhandlungen wurden wichtige NS-Organisationen wie die Gestapo, der SD und die SS als verbrecherische Organisationen eingestuft. Dies hatte weitreichende Auswirkungen bis heute auf die juristische und historische Bewertung des NS-Regimes.
Vocabulary:
- Gestapo: Geheime Staatspolizei
- SD: Sicherheitsdienst des Reichsführers SS
- SS: Schutzstaffel
Interessanterweise blieben drei Plätze auf der Anklagebank leer:
- Robert Ley (Führer der Deutschen Arbeitsfront)
- Martin Bormann (Leiter der Partei-Kanzlei der NSDAP)
- Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (Aufsichtsratsvorsitzender der Krupp AG)
Example: Der Fall Martin Bormann zeigt, dass auch in Abwesenheit Angeklagte verurteilt werden konnten. Bormann wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt, obwohl er bereits tot war, was aber erst später bekannt wurde.
Der Hauptprozess endete am 1. Oktober 1946 mit insgesamt 12 Nürnberger Prozesse Todesurteile Vollstreckung von 22 Hauptkriegsverbrechern. Die Nürnberger Prozesse Urteile Liste umfasste neben den Todesurteilen auch Freiheitsstrafen und Freisprüche.
Die zwölf Nachfolgeprozesse fanden zwischen dem 9. Dezember 1946 und dem 14. April 1949 statt. Sie behandelten spezifische Gruppen und Themen:
- Ärzte-Prozess (09.12.1946-20.08.1947)
- Milch-Prozess (02.01.1947-17.04.1947)
- Juristenprozess (17.02.1947-14.12.1947)
- Prozess Wirtschafts-Verwaltungshauptamt der SS (13.01.1947-03.11.1947)
- Flick-Prozess (18.04.1947-22.12.1947)
- I.G. Farben-Prozess (14.08.1947-30.07.1948)
- Prozess Generäle in Südosteuropa (15.07.1947-19.02.1948)
- Prozess Rasse- und Siedlungshauptamt der SS (01.07.1947-10.03.1948)
- Einsatzgruppen-Prozess (15.09.1947-10.04.1948)
- Krupp-Prozess (08.12.1947-31.07.1948)
- Wilhelmstraßen-Prozess (04.11.1947-13.04.1949)
- Prozess Oberkommando der Wehrmacht (30.12.1947-14.04.1949)
Quote: "So wurden im Rahmen dieser Verhandlungen die NS-Führerschaft, die Gestapo, der SD und die SS zu verbrecherischen Organisationen erklärt."
Die Nürnberger Prozesse Originalaufnahmen und Dokumente sind heute wichtige historische Quellen, die die Gräueltaten des NS-Regimes dokumentieren und für die Nachwelt bewahren. Sie dienen als Mahnung und Lehre für zukünftige Generationen und haben die Entwicklung des internationalen Strafrechts maßgeblich beeinflusst.
Die Wahl von Nürnberg als Prozessort war symbolisch bedeutsam. Die Stadt war nicht nur Schauplatz der pompösen NSDAP-Reichsparteitage gewesen, sondern auch Ort der Verkündung der antisemitischen Nürnberger Gesetze. Die Nürnberger Prozesse Warum Nürnberg Frage beantwortet sich also durch die historische Bedeutung der Stadt für das NS-Regime.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Nürnberger Prozesse einen Wendepunkt in der internationalen Rechtsprechung darstellten. Sie schufen Präzedenzfälle für die Verfolgung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit und legten den Grundstein für die Entwicklung des modernen Völkerstrafrechts.