Die Soziale Frage und Kinderarbeit während der Industrialisierung
Die Soziale Frage bezeichnet die gravierenden gesellschaftlichen Probleme, die Mitte des 19. Jahrhunderts infolge der Industriellen Revolution in Deutschland auftraten. Durch technische Neuerungen wie die Dampfmaschine entstanden zahlreiche Fabriken, die einen Zustrom verarmter Landbevölkerung in die Städte auslösten. Dies führte zu Arbeitslosigkeit, katastrophalen Arbeitsbedingungen und Armut unter Industriearbeitern, Handwerkern und Händlern.
Definition: Die Soziale Frage umfasst die sozialen Missstände und Probleme, die durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstanden.
Als Reaktion darauf entwickelten Kirchen, Arbeiterorganisationen und Parteien Lösungsansätze, aus denen sich allmählich die moderne Sozialpolitik mit Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung herausbildete.
Highlight: Die Kinderarbeit war ein besonders drastisches Beispiel für die Ausbeutung während der Industrialisierung.
In kinderreichen Arbeiterfamilien mussten oft auch Frauen und Kinder zum Lebensunterhalt beitragen. Frauen arbeiteten häufig in Heimarbeit oder der Textilindustrie und wurden von Arbeitgebern bevorzugt, da sie geschickter, belastbarer und vor allem billiger als männliche Arbeiter waren.
Beispiel: In einer Glashütte in Böhmen 1890 wurden Kinder zum Eintragen eingesetzt.