Martin Luther und die Reformation
Martin Luther wurde 1483 in Eisleben geboren und arbeitete später als Professor für Bibelauslegungen. Er kritisierte vor allem den Ablasshandel der römischen Kirche, bei dem Menschen Geld für die Vergebung ihrer Sünden zahlen sollten. Seine 95 Thesen und Kritik verbreiteten sich schnell durch Flugschriften.
Luther geriet in Gefahr, als der Papst ihn bannte und Kaiser Karl V. die Reichsacht über ihn verhängte. Zum Glück brachte ihn der Kurfürst Friedrich von Sachsen auf die Wartburg in Sicherheit. Dort übersetzte Luther die Bibel ins Deutsche, wodurch viele Menschen zum ersten Mal selbst die Heilige Schrift lesen konnten.
Seine Lehre betonte, dass man Gottes Gnade nur durch den Glauben erhält, nicht durch gute Werke oder Ablasszahlungen. In evangelischen Gemeinden wurde die Beichte abgeschafft und Luther forderte die Landesherren auf, sich um die Gemeinden zu kümmern. Er predigte öffentlich und sorgte für die Erneuerung des Schulwesens.
Gut zu wissen Luther wollte ursprünglich gar keine neue Kirche gründen, sondern die katholische Kirche reformieren (verbessern). Der Name "Protestanten" entstand erst später nach dem Reichstag in Speyer, wo evangelische Fürsten gegen den Alleinvertretungsanspruch der katholischen Kirche protestierten.