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Die Völkerwanderung eA

2.4.2021

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Die Völkerwanderung
Römer und Germanen: eine lange Beziehung
Erstes großes Zusammentreffen Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr.
→ Kimbern & Te
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Erstes großes Zusammentreffen Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr.
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Erstes großes Zusammentreffen Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr.
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Erstes großes Zusammentreffen Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr.
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Römer und Germanen: eine lange Beziehung
Erstes großes Zusammentreffen Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr.
→ Kimbern & Te

Die Völkerwanderung Römer und Germanen: eine lange Beziehung Erstes großes Zusammentreffen Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr. → Kimbern & Teutonen stießen aus heutigem Dänemark in den Alpenraum vor ➜ Suche nach neuen Siedlungsgebieten, boten ihre Militärdienste an Verhandlungen scheiterten, militärischer Konflikt →➜ Römer konnten Barbaren erst nach mehreren schweren Niederlagen besiegen → Römer von germanischer Kampfkraft beeindruckt Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. dehnte Gaius Julius Caesar römischen Machtbereich auf ganz Gallien aus ➜ Vertreibungen germanischer Gruppen ➜Rhein als Grenze zwischen Germanen und unter römischer Herrschaft stehenden Galliern Weiterhin germanische Einfälle nach Gallien Ausweitung direkter römischer Herrschaft auf Siedlungsgebiete der Germanen unter Kaiser Augustus ab 16 v. Chr. Katastrophale Niederlage im Jahre 9 im Teutoburger Wald Römer verzichten schließlich, Germanien als Provinz in das Reich miteinzubeziehen → Widerstand & wirtschaftlich nicht besonders ertragreiche Gebiete Römer beschränkten sich auf Defensive → Sicherung von Donau & Rhein, Befestigung des Limes als Grenze zu Mitteleuropa Germanische Wanderungen im 1. & 2. Jahrhundert durch römische Grenzsicherung weitgehend unterbunden Römer und Germanen als Nachbarn Durchdringliche Grenze zwischen Römern & Germanen, weitgehend friedliche Kontakte Römischer Einfluss in Germanien, Streben nach stabilen politischen Verhältnissen und Grenze ohne Bedrohung ➜ Geschenke, Föderatenverträge, Verleihung des römischen Bürgerrechts an romfreundliche germanische Anführer → Kinder vornehmer Germanen im Römischen Reich erzogen & später als Herrscher zu Stämmen zurückgeschickt Rekrutierung von Germanen für die römische Armee ➜ Veteranen siedelten nach Ende der Dienstzeit...

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auf römischem Gebiet Grenznahe germanische Gebiete kulturell & wirtschaftlich mit RR verflochten → Anreize und Voraussetzungen für weitere Migration ➜Durch römische Politik der Abschreckung bis ins 2. Jahrhundert gut gesteuert Beginn der Schwierigkeiten unter Kaiser Marc Aurel (161-180) → Druck auf Reichsgrenzen durch Germanen im Norden (Markomannenkriege 167-180) → Verschlechterung wirtschaftlicher Lage durch wachsende Heeresausgaben → Dezimierung der Bevölkerung durch mehrere Epidemien →Bürgerkriegsgefahr: Unterdrückung einzelner Heeresabteilungen, die Kommandeure zu Kaisern ausrufen Züge einer Militärmonarchie unter Kaiser Septimius Severus (193-211) → Aufstiegsmöglichkeiten für verdiente Soldaten ohne Zugehörigkeit zum Senatorenstand Wandel durch Kontakt: Rom verändert die Germanen Zustrom von Geld & Waren führten zu höherem Wohlstand & größerer Ungleichheit bei den Germanen Auflösung traditioneller Stammesstrukturen, in den Oberschichten etablierten sich ehrgeizige neue Führungspersönlichkeiten Stämme schlossen sich unter solchen Anführern zu größeren Verbänden zusammen ➜Franken, Alamannen & Goten ➜ Zusammenschlüsse von Germanen unterschiedlicher Herkunft mit Anführer als Identifikationspol → Durch Kriegszüge, etc. Entwicklung einer eigenen Identität → Mögliche Integration weiterer Gruppen - auch Römer Völker lösten sich nach militärischen Niederlagen mitunter wieder auf →Ethnogenese Germanen lernten militärisch von Römern, römische Überlegenheit schrumpfte Häufige Nahrungsmittelkrisen in germanischen Mangelgesellschaften → Auf Grund regionaler Versorgungsschwierigkeiten oftmals Wanderung gen Reichsgrenze ➜Druck auf Reichsgrenzen nimmt zu Wandel durch Konflikt: Germanen bedrohen das Römische Reich Schwere innere & äußere Krise im 3. Jahrhundert Verstärkung der äußeren Bedrohung → Diplomatisches System aus befestigten Grenzen, Militärschlägen & Handelsbeziehungen brach Mitte des 3. Jahrhunderts zusammen Perserreich der Sassaniden fügte den Römern im Osten empfindliche Niederlagen zu ➜ Truppenabzug von Rhein & Donau, wurden im Osten eingesetzt → Mangel an Soldaten, teils Rückgriff auf nichtrömische Hilfsgruppen → Möglichkeit für Nichtrömer, im römischen Heer Karriere zu machen Germanen nutzten ausgedünnte Grenzverteidigung für ausgedehnte Raub- & Plünderungszüge, zogen sich zumeist mit Beute wieder zurück → Franken drangen bis nach Spanien & Afrika vor ➜Goten plünderten Balkan & Griechenland ➜Alamannen durchbrachen Limes, stießen bis Italien vor Römer reagierten mit Militärschlägen Teilweise Ansiedlung auf römischen Boden vertraglich zugesichert Mehrfrontenkrieg stürzte das RR in schwere wirtschaftliche & politische Krise ➜Sinkende Steuereinnahmen, Finanzkraft des Staates nahm drastisch ab Kaiser wechselten in rascher Folge, von der Armee ein- & abgesetzt (Soldatenkaiser) ➜Legitimation des Kaisers über Akklamation durch das Heer → Wegfallen der dynastischen Erbfolge & senatorischer Zustimmung -> Schwächung der Zentralgewalt -> Militär als bedeutender Machtfaktor Vertrauen in Zentralregierung ging verloren: provinziale Herkunft vieler Kaiser führte zu Bedeutungsverlust für Rom als Zentrum Krise bot Germanen Möglichkeit, am Wohlstand des Reiches teilzuhaben ➜Durch Beute, Tribute oder Militärdienst Stabilisierung und ,,Barbarisierung" des Römischen Reiches Lage beruhigte sich ab Ende des 3. Jahrhunderts Reformen unter Kaisern Diokletian & Konstantin, RR gewann an Stabilität & Stärke zurück → Begründung der Tetrarchie unter Diokletian (284-305) → Viererherrschaft mit zwei älteren & zwei jüngeren Herrschern als Stellvertreter, die nach 20 Jahren nach oben aufrücken →Enorm personenabhängig → Jeder für einen Teil des Reiches zuständig, neue Hauptstädte näher an den Grenzen →Provinzen in kleinere Einheiten (Diözesen) eingeteilt ➜Scheitern der Tetrarchie an Machtkämpfen Ausbau des Verwaltungsapparats, Trennung ziviler & militärischer Bereiche Umstrukturierung der stark vergrößerten Armee → Grenztruppen & mobile Feldarmee im Hinterland → Einrichtung des Amts des Heermeisters als neues Oberkommando der Armee Römer gaben Gebiete nördlich von Rhein & Donau auf Neuordnung von Wirtschaft & Geldsystem → Weiterhin angespannte finanzielle Lage Konstantin führte 312 das katholische Christentum als neue Staatsreligion ein → Erschwerte Integration von Germanen, die den Arianismus annahmen, im 5. JH Abwehrsiege gegen einfallende germanische Truppen →Germanen wurden unterworfen: Militärdienste oder Bewirtschaftung & Verteidigung verwüsteter Gebiete Verträge mit germanischen Stammesführern außerhalb des RR →Respektieren der Reichsgrenze, Abgaben, zur Verfügung stellen von Truppen →Billiger, einfacher & schneller als Aushebung von Truppen innerhalb des RR → Germanen kämpften z.T. gegen Germanen Kampfweise der römischen Armee ähnelte immer stärker germanischen Militärverbänden Soldaten aus dem RR passten sich an →Germanen traten in der Regel verlässlich für Kaiser & Reich ein Germanen konnten im Heer hohe Führungspositionen erreichen → Doppelte Identitäten: germanische Anführer & römische Amtsträger 330 Gründung Konstantinopels als zweites Machtzentrum neben Rom ,,Hunnensturm" und Völkerwanderung Vorstoß eines nomadischen Reiterverbandes der Hunnen (aus den eurasischen Steppengebieten) nach Europa in ostgermanische Siedlungsgebiete 375 Militärisch zunächst sowohl Germanen als auch Römern überlegen 375 Zerstörung des Reichs der Ostgoten, anschließender Angriff auf Westgoten, welche Aufnahme im RR fanden → Ereignisse gelten als Beginn der Völkerwanderung Vereinigung der diversen hunnischen Gruppen ab 395 → Starkes Machtzentrum nördlich der römischen Donaugrenze im heutigen Ungarn ➜ Hunnenreich erreichte unter Atilla (434-453) Höhepunkt seiner Macht Raub- & Beutezüge ins RR sowie Tribute für die Einhaltung des Friedens von West- & Ostreich als Existenzgrundlage ➜ Integration ins RR nicht angestrebt Wirtschaftliche Belastung für Römer, jedoch Stabilisation der Donaugrenze, Hunnen unterbunden germanische Angriffe weitestgehend 451 & 452 unternahm Atilla großangelegte Einfälle nach Gallien & Norditalien zur Durchsetzung höherer Tributzahlungen →Abwehr von Römern & Germanen in Gallien in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern ➜Scheitern in Italien an Seuchen & Versorgungsproblem Hunnenreich zerfällt mit dem Tod Atillas 453 Eingegliederte germanische Gruppen (u.a. Ostgoten) wurden wieder unabhängig & drängten ins RR Die Aufnahme der Westgoten ins Reich und die Folgen 376 erbaten Teile der Westgoten Aufnahme ins RR Kaiser Valens wollte durch friedliche Integration neue Soldaten & Siedler gewinnen Situation geriet außer Kontrolle: korrupte Offiziere, mehr Goten als vereinbart, geplante Entwaffnung gelang nicht, römische Verwaltung mit deren Versorgung überfordert Westgotische Rebellionen gegen römische Verwaltung und Plünderung des Balkans ➜ Kaiser Valens rückte mit der Feldarmee des Ostreichs vor 378 Schlacht bei Adrianopel ➜ Römer erlitten schwere Verluste, Kaiser fiel ➜ Im Folgenden weitere römische Niederlagen 382 Vertragsschluss der Westgoten mit dem neuen Kaiser Theodosius → Ansiedlung der Goten als Föderaten in Thrakien → Legitimer Rechtstatus der Goten als Reichsangehörige, Verbot der Heirat mit Römern ➜ Zuteilung von Land & Jahreszahlungen an Goten → Befreiung von Steuern, aber Verpflichtung zum Militärdienst → Anerkennung des Kaisers, Beibehaltung eigener Anführer → Entstehung eines relativ autonomen gotischen Herrschaftsgebiets im RR Weitreichende Folgen für weiteren Verlauf der Völkerwanderung → RR hatte nicht mehr genug reguläre Soldaten → Westgoten als Föderaten nutzten militärische Macht auch für eigene Interessen → Ansiedlung der Westgoten als Vorbild für andere germanische Gruppen → Grenzen an Donau & Rhein nicht dauerhaft gesichert, offen für Migration weiterer germanischer Gruppen Die Entstehung germanischer Reiche: Chancen und Herausforderungen 394 Unterstützung des Kaisers Theodosius I. durch Westgoten gegen Usurpator Eugenius ➜ Keine angemessene Würdigung der Westgoten trotz hoher Verluste 395 faktisch definitive Teilung des RR in Ostrom & Westrom ➜ Kaiser Theodosius I. hinterließ nach seinem Tod seinen Söhnen die Herrschaft ➜ Honorius: Westrom, Arcadius: Ostrom ➜ Zusammenarbeit ➜ Zerfall Westroms im Zuge der Völkerwanderung, Bestehen bleiben des Oströmischen Reiches bis zur Eroberung durch die Türken 1453 Tod von Theodosius I. = Ende von Föderatenstatus der Westgoten Drei Arten der Migration germanischer Stämme im WRR ➜Gewaltsam → Föderatenverträge nach Vorbild der Westgoten, gründeten schließlich eigene Reiche → Franken weiteten Siedlungsgebiete ohne Wanderung ins RR hinein aus → Rom verpasste nachhaltige Integration dieser Verbände: ,,Integrationsohnmacht" 395 Eindringen der Hunnen in Siedlungsgebiet der Westgoten → Plünderungszug der Westgoten durchs RR unter Alarich, 397 wieder zu Föderaten gemacht ➜ Alarich als König & römischer Heermeister: Institutionalisierung einer starken Bezugsperson 401 erneute Westwanderung der Westgoten, Einmarsch in Italien → Belagerung der weströmischen Kaiserresidenz Mailand → 402 Abwehr der Westgoten durch römische Truppen unter dem germanischen Heermeister Stilicho mit Hilfe von Grenztruppen →Germanische Stämme setzten in ungeschütztes Britannien über Vandalen, Sueben & Burgunder drangen 406/407 nach Gallien ein 408 Tod Stilichos → Erneuter Einfall der Westgoten unter Alarich: Belagerung & Plünderung Roms 410 → Westgoten können sich nicht dauerhaft in Italien festsetzen → 418 Gründung des Tolosanischen Reichs im Südwesten Galliens 429 setzten Vandalen nach Nordafrika über, beherrschten Mittelmeer & kontrollierten für Rom lebenswichtige Getreideexporte Afrikas Teilweise offizielle Ansiedlung der Germanen als Föderaten → Entstehung eigenständiger germanischer Herrschaftsgebiete auf weströmischen Boden in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts Germanen stellten dort Minderheit dar ➜ Herrschaft der Könige der Stämme sowohl über Germanen & Römer im Machtbereich → Übernahme römischer Verwaltungsstrukturen → Erkannten Oberhoheit des römischen Kaisers an, bekleideten teils römische Ämter, regierten praktisch aber selbstständig Militärdienste wurden nur im Eigeninteresse geleistet Ähnliche Herausforderungen der Integration & Akkulturation → Sicherung des Siedlungsgebiets, garantierte Versorgung → Verhältnis zur römischen Bevölkerung des Machtbereiches → Kooperation mit römischer Verwaltung, Großgrundbesitzern & Bischöfen → Bewahrung & Weiterentwicklung der Identität der eigenen Gruppe Das Ende des Weströmischen Reichs: Kontinuitäten und Diskontinuitäten WRR bis 450 durch germanische Reichsgründungen auf Italien & angrenzende Gebiete reduziert →Kaum noch Steuereinnahmen Machtlosigkeit der Kaiser ➜ Zunehmende Abhängigkeit von obersten Heermeistern, die Grenzsicherheit gewährleisteten 475 Rebellion des Heermeisters Orestes gegen Kaiser Julius Nepos → Ausrufung von Orestes` Sohn Romulus zum Kaiser 476 Ausrufung des Germanen Odoaker durch seine Soldaten zum König → Verzichtet auf Kaisertitel, erkannte Vorrangstellung des oströmischen Kaisers an ➜Faktisches Ende des WRR Germanen passten sich in Akkulturationsprozess immer mehr den Römern an → Aber: Wandel von Sprachen & Militär, Rückgang des überregionalen Handels ORR bekam Migration deutlich besser in den Griff Funktionierende Wirtschaft & Verwaltung Zunächst Akzeptanz von Odoakers Machtübernahme durch oströmischen Kaiser Zenon Kaiser Justinian eroberte später Teile des WRR wieder zurück ➜ Rückeroberungspolitik überforderte auf Dauer Ressourcen des Ostreiches, rascher Verlust eroberter Gebiete ➜Norditalien 568 von Langobarden erobert ➜ Reichsgründung der Langobarden gilt als Schlusspunkt der germanischen Völkerwanderung Drang nach Integration: die Ostgoten auf dem Balkan Ostgoten lebten seit 375 in enger Koexistenz mit Hunnen, beteiligten sich an deren Kriegszügen → 447 Einfall des Hunnenkönigs Atilla ins ORR, Plünderungszug mit Hilfe unterworfener Gegner (u.a. Goten) 453 Tod Atillas -> Abspaltungs- & Auflösungserscheinungen bei unterworfenen Völkern → Befreiung der Ostgoten von hunnischen Herrschern, drängten selbstständig ins RR Föderaten des Ostreichs in Provinz Pannonien → Übernahmen gegen Zahlungen Schutz der Reichsgrenze → Lernten so römische Militär- & Verwaltungsstrukturen kennen ➜ Nahmen arianisches Christentum an Unsicheres Siedlungsgebiet, schlechte Versorgungslage ➜ Zogen plündernd durch römische Balkanprovinzen Ab 471 Aufstieg des Ostgoten Theoderich zum König der Ostgoten →Geisel am oströmischen Kaiserhof in Konstantinopel →➜ Von römischer Kultur geprägt, erhielt römisches Bürgerrecht → Kehrte 471 aus Geiselhaft zu Ostgoten zurück Rivalität mit weiterem Gotenkönig Theoderich Strabo ➜Dieser starb 481 bei einem Reitunfall Theoderich schloss Stammesverband mit weiteren gotischen & germanischen Verbänden zusammen, die als Föderaten auf dem Balkan angesiedelt waren: Ethnogenese → Ostgoten mit ca. 20.000 Kriegern als stärkste Militärmacht im ORR Oströmischen Kaiser ernannten Theoderich zum Heermeister, sicherten sich damit ostgotische Militärdienste → Theoderich von 476 bis 487 mit Unterbrechungen im Dienste des oströmischen Kaisers Zenon → Zunehmende Vergrößerung Theoderichs Heeresverband unkontrollierbare Bedrohung für Zenon Ostrom vermied es, Ostgoten nachhaltig zu integrieren Prekäre Lage Theoderichs: konnte Integration ins ORR nicht erzwingen, vermochte Ernährungs- & Sicherheitsprobleme so nicht nachhaltig lösen Im Auftrag des Kaisers: die Eroberung Italiens und die Stellung Theoderichs Theoderich brauchte neues Ziel um seinen Verband aus spezialisierten Reiterkriegern zusammenzuhalten & eigene Stellung als König zu sichern 488 Beauftragung durch Zenon, Herrschaft des Germanen Odoaker in Italien zu beenden ➜ Zenon wollte Ostgoten aus der Nähe Konstantinopels entfernen & größeren politischen Einfluss in Italien gewinnen → Theoderich sollte bis zu Zenons Ankunft als dessen Stellvertreter regieren Verlustreiche Kämpfe, zweijährige Belagerung Ravennas durch Theoderich 493 vorläufige Einigung mit Odoaker über Gemeinsame Herrschaft -> Schein 493 Ermordung Odoakers durch Theoderich → Übernahme der alleinigen, letztlich dauerhaften Herrschaft in Italien Gründung des Ostgotenreichs im Auftrag des oströmischen Kaisers, Hauptstadt Ravenna Ausrufung Theoderichs ohne oströmische Beteiligung zum König über Goten & Römer in Italien ➜ Ausdruck der selbstständigen Herrschaft trotz Verzicht auf Kaisertitel ➜ Komplizierte Stellung als Herrscher: Rücksicht auf Goten, Römer & Konstantinopel 497 erkannte Kaiser Anastasius I. Theoderich als König an Theoderich respektierte im Gegenzug Vorrangstellung des Kaisers ➜ Ostrom akzeptierte Konkurrenz im Westen aufgrund fehlender Machtmittel an Ausgleich zwischen Römern und Goten: das Ostgotenreich Ziele Theoderichs: Konsens & Zusammenarbeit mit römischen Eliten, zugleich Aufrechterhaltung der unbedingten Verbundenheit mit gotischen Kriegern → Friedlicher Ausgleich zwischen Ostgoten & Römern in seinem Reich Bevölkerungsgruppen lebten getrennt nach einheitlichem Recht zusammen ➜ Integration durch Seperation ➜ Zusammenleben von Römern & Ostgoten in einer Gemeinschaft, aber getrennte Aufgaben & Positionen beider Gruppen in der Gesellschaft: Goten übernahmen Militärdienst, Römer waren für Steuerzahlungen zuständig → Eheschließungen blieben verboten → Keine Verschmelzung zu einem Volk beabsichtigt Eigene Gesetzessammlung, das Edictum Theoderici ➜ Römisches Recht vereinfacht auf das Ostgotenreich angepasst Ansiedlung der Ostgoten auf Land von Odoakers Gefolgsleuten in Norditalien → Keine größeren Konflikte ➜ Keine schmerzhaften Verluste für römische Eliten → Schutz Italiens gegen Angriffe von konkurrierenden germanischen Stämmen → Aus Heer rekrutierte gotische Militärverwaltung, stehendes Heer → Sichere Siedlungsgebiete & ausreichende Versorgung: Ostgoten werden sesshaft Verzahnung von ostgotischen & römischen Herrschaftsvorstellungen zur Konsolidierung seiner Herrschaft → Doppelstaat ohne Vermischung der gotischen & römischen Gruppenidentitäten Kooperation mit römischen Großgrundbesitzern, Ausübung ziviler Ämter in Politik & Verwaltung weiterhin durch lateinsprachige römische Eliten Beibehaltung von Senat & Konsuln → Gezielter Einsatz gotischer Beamter in Schlüsselpositionen & Verwaltung Juristische Gleichberechtigung →Getrennte Rechtsprechung über Goten & Römer durch rechtskundigen Angehörigen der eigenen Volksgruppe ➜ Gemeinsame Verhandlung, wenn beide Gruppen beteiligt sind: comes (Gote) fungierte als Richter zur Streitschlichtung Religiöse Toleranz ➜Goten: Arianer, Römer: Katholiken ➜Kirchenpolitik dem Papst in Rom überlassen ➜ Keine Maßnahmen, um ostgotischen Arianismus in Italien durchzusetzen, stattdessen respektvoller Umgang mit Vertretern der katholischen Kirche Nachhaltiger Integration standen barbarische Herkunft & militärische Lebensweise der Ostgoten im Wege, führte zu antigotischen Vorbehalten in römischer Bevölkerung Theoderichs Herrschaftsstrategie als Strategie der selbstbewussten Unterwerfung → Vermeidung einer Machtkonkurrenz, dennoch Einnehmen einer kaisergleichen Rolle → Eigenständige Herrschaft nach eigenen Vorstellungen & Interessen Übernahme von Symbolen & Verhaltensweisen, die eigentlich nur dem Kaiser zustanden ➜ Herrschaftsrepräsentation durch Bautätigkeit Übte herrschaftliche Vorrechte aus, emanzipierte sich klar erkennbar vom oströmischen Kaiser: stellte mit Zenon getroffene Vereinbarung, Italien nur stellvertretend für den Kaiser zu regieren, in Frage ABER: Verzicht Theoderichs auf Münzprägung als Zeichen offizieller Unterwerfung; Regierung mittels Edikten statt Erlass neuer Gesetze (= alleiniges Recht des Kaisers) Theoderich leitete außenpolitisch aus kaiserlichem Auftrag zur Beherrschung Italiens Vorrangstellung gegenüber anderen germanischen Reichsgründungen ab Nachahmung römischer Außenpolitik → Versuch der Herrschaftsabsicherung durch intensive Heirats- & Adoptionspolitik sowie Bündnisse mit anderen Germanenreichen ➜ Ziel eines weitgespannten Staaten- & Bündnissystems unter seiner Führung, Sicherheitsring um Ostgotenreich → Schutz gegen aggressive Außenpolitik des ORR → Aber: keine Solidarität der germanischen Könige untereinander, Konkurrenz → Scheitern an Expansionsbestrebungen der von Ostrom anerkannten fränkischen Merowinger 507 Eroberung von Teilen des Westgotischen Reiches durch Frankenkönig Chlodwig → Theoderich übernahm nicht ohne Widerstand Königsherrschaft über Westgoten, vereinigte die beiden gotischen Gruppen unter seiner Herrschaft ➜ Rückeroberung der Gebiete durch Theoderich und 511 Übernahme des Toledanischen Reiches Konflikte und Untergang: das Ende des Ostgotenreichs 524/525 Hinrichtung der prominenten römischen Senatsmitglieder Boethius & Symmachus durch Theoderich, beschuldigte diese zu Unrecht des Hochverrats → Konflikte zwischen König & Teilen der Senatoren (+ Papst & katholische Kirche), die hofften, dass der neue Kaiser direkt die Macht in Italien übernehmen werde → Entfremdung des Königs von römischen Untertanen Spannungen zwischen Römern & Goten sowie mit Ostrom → Misslungene Integration der beiden Bevölkerungsgruppen → Tiefgreifende Unterschiede in Sprache, Religion & Lebensstil bestanden fort, hohe soziale Ungleichheit → Widerstand unter Ostgoten gegen den scheiternden Integrationskurs (Integration durch Separation) 526 Tod Theoderichs → Kämpfe um Nachfolge, war nicht eindeutig geklärt: kein Sohn oder möglicher Thronfolger aus seiner amalischen Familie → Sehr personalisierte Herrschaft unter Theoderich → Stellung des ostgotischen Königs von der Anerkennung des oströmischen Kaisers abhängig Pläne des oströmischen Kaisers Justinian I. RR wiederherzustellen, Beauftragung seines Feldherrn Belisar mit Kampf gegen Ostgoten 535 militärische Intervention in Italien unter Justinian → Jahrelange Kriege zwischen Ostrom & Ostgoten, heftiger Widerstand → 552 vollständige Niederlage der Ostgoten & Ende ihrer Herrschaft in Italien Weitgehend verarmtes & verwüstetes Italien ➜ Ostrom hatte mit aggressiver Rückeroberungspolitik seine Kräfte überspannt → Nur Rom, Ravenna & Teile Süditaliens blieben langfristig unter oströmischer Herrschaft → Wiederhergestellte oströmische Herrschaft in Italien nicht von Dauer 568 Einbruch der Langobarden in Italien, Gründung des langobardischen Königreichs als Abschluss der Völkerwanderung In Italien verbliebende Ostgoten assimilierten sich im Laufe der Zeit vollständig, spielten keine eigenständige Rolle mehr & lebten als Untertanen des Kaisers bzw. der Langobarden Konfrontation und Symbiose: Römer und Franken als Nachbarn Franken als römischer Sammelbegriff für germanische Verbände am Niederrhein →➜ In der zweiten Hälfte des 3. JHs Raub- & Plünderungszüge auf römische Provinzen → Angehörige verschiedener germanischer Stämme schlossen sich zu gemeinsamen Angriffs- oder Verteidigungsunternehmungen zusammen → Durch Ethnogenese entstanden die Franken ➜→ Keine geschlossene politische Einheit, bewahrten unterschiedliche Identitäten Weiteten Siedlungsgebiete in allmählichem Migrationsprozess über den Rhein ins Reich hinein aus → Wechselseitige Akkulturationsprozesse zwischen Römern & Germanen in Nordgallien vom 3. Bis zum 5. JH Rheinfranken gründeten mehrere kleine Königtümer zwischen Rhein & Mosel 358: Salfranken als Föderaten in Nordgallien angesiedelt → Einsatz als loyale Hilfstruppen für Römer bei Grenzverteidigung → Eingliederung in römische Militärstrukturen förderte Integration der Franken ➜Vermischten sich mit römischer Bevölkerung Franken bekleideten v.a. im 4. JH hohe Offiziersränge in römischen Diensten, standen als Heermeister an der Spitze der Armee des Westreiches Gleichzeitig setzten fränkische Gruppen Raubzüge & unkontrollierte Landnahme fort → Teils kämpften Franken in Diensten der Römer gegen andere Franken 445 besetzten Salfranken die römische Provinz Belgica Secunda → Weströmische Regierung hatte in Nordgallien immer mehr an Einfluss verloren König Childerich I. als erster historisch bezeugter Fürst der fränkischen Königsfamilie der Merowinger ➜ Alle späteren Merowinger stammen von dem ab →Germanischer Heerkönig & Amtsträger im RR: römischer Militärkommandant, kämpfte im römischen Auftrag in Gallien gegen Westgoten, Sachsen & Alamannen → Enge Kooperation mit römischen Armeeeinheiten steigerte Macht & Ansehen Gewaltbereitschaft und Expansion: die Franken unter Chlodwig 482 Tod Childerichs, der seinem 16-jährigem Sohn Chlodwig Königtum & römisches Militäramt vererbte ➜Nordgallien: verschiedene Mächte & Interessen → Ständige Machterweiterung durch Kriegszüge in Gallien & Heiratspolitik Neben fränkischen Königtümern: regionale war lords -> unabhängig vom Kaiser, Westgoten, Alamannen & Burgunder rivalisieren um Einfluss Chlodwig weitete ab 486 seine Machtposition aus, gallische Bevölkerung akzeptierte in unsicheren Zeiten stabile Herrschaft eines ,,starken Mannes" 486 Sieg über letzten gallorömischen Herrscher Syragius ➜Chlodwig neuer Herr über Gallorömer als Nachfolger des weströmischen Kaisers →Gewann Syragius' Truppen, Waffenfabriken & Großgrundbesitz in Nordgallien für sich ➜→ Vergrößerte Machtbasis: Expansionspolitik gewann an Dynamik Langjährige Auseinandersetzungen mit Alamannen → Erster entscheidender Sieg in der Schlacht bei Zülpich 496 → Unterwerfung 506 Machtzuwachs gegenüber fränkischen Kleinkönigen: Schaffung eines einheitlichen fränkischen Reichsgebiets → Kleinkönige schlossen sich ihm an oder wurden unterworfen 500 Feldzug gegen Burgunderkönig Gundobad: Eroberung Avignons scheitert an westgotischer Unterstützung der Burgunder 507 großer Feldzug gegen arianische Westgoten → 508 Eroberung von Toulouse: Hauptstadt der Westgoten → Westgoten zogen sich nach Spanien zurück, gründeten dort ein neues Reich Chlodwig übernahm von 509-511 Herrschaft über Rheinfranken, integrierte sie in sein Reich Absicherung der eroberten Gebiete durch strategisch geschickte Heiratspolitik → Chlodwig heiratete katholische burgundische Prinzessin → Heirat von Ostgotenkönig Theoderich & Chlodwigs Schwester Ausdehnung fränkischen Herrschaftsbereichs über fast ganz Gallien: Vormacht → Begründung der Dynastie der Merowinger → Frankenreich als mächtigster Nachfolgestaat auf ehemalig weströmischem Gebiet → Umfasste als Vielvölkerstaat auch römische, alamannische, gotische & burgundische Untertanen: Franken zahlenmäßig eine Minderheit 511 Tod Chlodwigs, Aufteilung seines Reiches unter seinen vier Söhnen Stabilisierung und Integration: das Reich der Merowinger Heterogenes Reich: fränkischen Könige verfolgten auf Stabilisation & Integration gerichtete Politik → Mehrere, miteinander zusammenhängende Bausteine: Ausgestaltung des Königtums, Reichsverwaltung, Verhältnis zur katholischen Kirche & Fortsetzung der Expansionspolitik König als Zentralgewalt an Stelle des römischen Kaisers: Integrationsfigur →Oberster Heerführer → Teilweise von Beschlüssen der fränkischen Heeresversammlung abhängig Legitimation der Herrschaft der Franken durch oströmischen Kaiser Anastasius I. nach Sieg über Westgoten 507: Anerkennung Chlodwigs zum Herrscher über Gallien → Ernennung zum Ehrenkonsul & Patricius Paris ab 508 Hauptstadt des Reiches In Friedenszeiten mobile Herrschaft in Form von Reisekönigtum → Entstehung verschiedener Hofämter ➜ Präsenz in vielen verschiedenen Regionen des Reiches Sowohl Franken als auch Römer hatten hohe politische Ämter inne → Integrierte fränkisch-römische Führungsschicht im Merowingerreich Königsschatz als materielle Grundlage der Herrschaft ➜Bewegliches, persönliches Vermögen des Königs: Ererbtes, Kriegsbeute, Steuern & Abgaben → Symbolisierte königliche Macht: Gewinn & Belohnung von Anhängern führte zu Sicherung königlicher Stellung → König als größter Landbesitzer im Frankenreich Chlodwig übernahm römische Verwaltungsstrukturen weitestgehend Sicherung der Herrschaft durch Kooperation mit zahlenmäßig überlegener gallorömischer Oberschicht → Bischöfe übernahmen in gallischen Städten öffentliche Aufgaben → Bischöfe als Ratgeber Chlodwigs, um römische Bevölkerung Galliens für sich zu gewinnen Erfolgreiche Verbindung von römischen Verwaltungs- mit germanischen Herrschaftsstrukturen → Verwaltung durch fränkische Beamte (Grafen & Herzöge): Gerichts- & Polizeiwesen, Erhebung von Steuern → Rückgriff auf Herrschaftskonzept des germanischen Heerkönigs als Beherrscher des Reiches Zwischen 507 & 511: Niederschrift des fränkischen Rechts: lex Salica → Kein einheitliches Recht für Franken & Römer, für Römer galt römisches Recht: Codex Theodosianus → Hauptzweck: Unterbindung fränkischer Sitte der Fehde & Blutrache → Erlaubte Eheschließungen zwischen Franken & Römern Übertritt Chlodwigs zum katholischen Glauben von besonderer Bedeutung für Integration des Merowingerreiches ➜ Ziel: Akzeptanz der fränkischen Herrschaft durch gallorömische Eliten → Taufe (lässt sich nicht genau datieren) als Kooperationsangebot: Beseitigung des religiösen Gegensatzes zwischen Eroberern & katholischer provinzialrömischer Bevölkerung ➜ Politischer, formaler Akt: Glauben für Franken eher unwichtig, daher Taufe nicht überbewerten →Chlodwig als Festiger des römisch-katholischen Glaubens Im Anschluss: Christianisierung der Franken in katholischer Tradition → Franken gewannen endgültig Rückhalt der Bischöfe Ausübung der weltlichen, politischen Macht durch fränkische Aristokratie unter Chlodwig Gallorömische Aristokratie als kirchliche Elite → Eingliederung der Franken in römische Verwaltungsstrukturen 511 Einberufung der Bischöfe zu Konzil (Versammlung) in Orleans → Förderung des Zusammenwachsens verschiedener Reichsteile durch Kirchenpolitik Franken setzten Expansionspolitik auch nach Chlodwigs Tod 511 fort → Übertritt zum Christentum: Zusammenarbeit mit römischen Führungsschichten benachbarter germanischer Reiche → Bis 532 Verdrängung der Westgoten aus Gallien → 534 Integration des Reichs der Burgunder ➜537 Eroberung ostgotisch beherrschter Gebiete in Südfrankreich → Erweiterung nach Osten über Rhein in zuvor nicht unter römischer Herrschaft stehender Gebiete Das Frankenreich als Erfolgsmodell der Völkerwanderung? Reichsgründung geschah von der Peripherie des ehemaligen WRR her Im Kerngebiet: viele bäuerliche fränkische Siedler → Deutlich größere Minderheit als Goten in ihren jeweiligen Reichen Sicherheit vor oströmischen Rückeroberungsversuchen Vermeidung religiöser Konflikte durch Christianisierung Kooperation fränkisch-römischer Führungsschicht mit merowingischen Herrschern → Verschmelzung römischer & fränkischer Kultur & Identität Spätrömische Infrastruktur blieb im Merowingerreich zunächst erhalten Stadtbevölkerung schrumpfte, sinkendes Bildungsniveau Mangelwirtschaft: Großteil der Bevölkerung lebte auf dem Land, produzierte nur für Eigenbedarf Politische Herrschaft im Frankenreich nach Chlodwigs Tod 511 gleichberechtigt an dessen vier Söhne aufgeteilt Ausblick auf die Zeit der Karolinger Erbteilungen & rivalisierendes Nebeneinander merowingischer Teilkönigreiche → Schwächung königlicher Macht → Sich verselbstständigende Rolle des Hausmeisters (oberster Amtsträger am Königshof), Erlangung der Machtstellung eines Regenten: Könige nur noch Marionetten Ca. 687 legt Hausmeister Pippin II. Basis für Herrschaft der Karolinger 751 Absetzung des letzten Merowingerkönigs & Wahl von Pippin III. zum König 754 Vertrag von Quierzy mit Gründung des Kirchenstaats, für den fränkische Könige Schutzherrschaft übernehmen → Enge Kooperation mit dem Papst in Rom 768-814 Regentschaft Karl des Großen mit größter Ausdehnung & höchster Machtentfaltung des Frankenreichs ➜ Höhepunkt: Kaiserkrönung 800 als Nachfolger der weströmischen Kaiser durch Papst Leo III. Bedeutung der ,,origio gentis" Sammelbezeichnung für Überlieferungen über Frühzeit & Geschichte eines Barbarenverbands: Ursprungsgeschichten Darstellung erfolgt von innen, also aus dem Verband heraus Entitäten wurden durch Glauben ihrer Angehörigen an eine gemeinsame Herkunft zusammengehalten → Benötigung starker Bindungskräfte zur Gewährleistung von Zusammenhalt → Ursprungsgeschichte verschafft Verband eine Geschichte ➜ Suggeriert eine von Anbeginn vorhandene Kohärenz → Erzeugt & formt Gruppenidentität → Historische Legitimation politisch-sozialer Strukturen → Begründet Normen & Gesetze Gibt Aufschlüsse über jeweilige Entstehungszeit Rezeption der Völkerwanderung Rezeption: Wahrnehmung & Verständnis vergangener Ereignisse & Personen zu unterschiedlichen Zeiten von den jeweiligen Zeitgenossen → Unterschiedliche Deutung & Instrumentalisierung im Sinne zeitgenössischer Ziele der historischen Ereignisse im Laufe der Jahrhunderte Begriff Völkerwanderung suggeriert kulturell & ethnisch homogene Gruppen → Aber: unterschiedliche Wanderbewegungen heterogen zusammengesetzter Verbände & höchst instabile soziale Gebilde, durch gemeinsame Interessen zusammengehalten: neutral: ,,migration period" Erinnerung an einzelne Begebenheiten der Völkerwanderungszeit seit frühem Mittelalter Identifikation des ostgotischen Königs Theoderich I. mit untadeligem Heldenkönig Dietrich von Bern: Sagengestalt aus dem Nibelungenlied → Vorbild ,,deutschen Kampfesmuts" & ,,deutscher Manneskraft" → Theoderich als germanischer Volkskönig, der in Italien kurzlebiges, aber glanzvolles Reich begründete → Nibelungenlied verarbeitet Ereignisse aus Zeit der Völkerwanderung, aber: stark abgewandelt und dichterisch ausgeschmückt, lässt keine Rückschlüsse auf tatsächliche Ereignisse im 4. & 5. JH zu Rückgriff auf Epoche der VW zur Vertretung eigener politischer Ideen oder Verruf von Gegnern ➜Angeblich schwedische Herkunft der Goten -> Gotizismus: nationale Herrschaftsansprüche Bischof verglich Zerstörung von Büchern während französischer Revolution mit Plünderung Roms durch die Vandalen 455 Keine Belege für gewaltsames Vorgehen der Vandalen: eher systematische ,,Ausleerung" →Begriff Vandalismus historisch falsch Französische Tradition Bereits im Mittelalter Legitimation der eigenen Herrschaft französischer Könige durch fränkischen Herrscher Chlodwig → Wiederaufgreifen dieser Tradition durch Napoleon bei Kaiserkrönung 1804 Gleichsetzung von Frankenreich mit Frankreich & Alamannen mit Deutschland → Chlodwig als Verteidiger & Einiger des christlich-katholischen Frankreich gegen heidnische Deutsche Nutzung des Germanennamens während FR Identifikation der ersten beiden Stände mit Franken, die Gallien eroberten → Selbstbezeichnung des 3. Standes als Nachkommen gallorömischer Bevölkerung, die sich von fränkischen Eroberern befreit Deutsche Deutungen der Völkerwanderung 18. Jahrhundert Begriff Völkerwanderung entstand im Zuge der FR Entwicklung eines modernen Nationalbewusstseins Germanen als römische Sammelbezeichnung für alle Bewohner östlich des Rheins → Keine Existenz einer germanischen Gruppe mit gemeinsamer Sprache & Kultur →➜ Vorstellung von Germanen als Vorfahren der Deutschen, wurden gleichgesetzt ➜Deutsche Identität beruhte auf germanischen Wanderungen & Reichsgründungen während der VW-zeit Propagierung eines starken & geeinten Deutschlands: romantische Verklärung Behauptung einer Dekadenz & Verweichlichung des alten Roms → Frankreich wurde mit RR identifiziert: zeitgenössische politische Konflikte auf VW-Zeit übertragen Anständigkeit & Tapferkeit der ,,germanischen Eroberer ➜ ,,Germanien" (=Gesamtheit der deutschen Einzelstaaten) als Bollwerk gegen ,,neues Rom" 19. Jahrhundert Betrachtung der VW als eigene Epoche → Abgrenzung germanischer Migrations-, Akkulturations- & Integrationsprozesse zwischen 4. & 6. JH von früheren germanischen Wanderbewegungen → Vernachlässigung anderer Wanderungsbewegungen Rezeption in Großbritannien & romanischen Ländern: Invasion der Barbaren → Unterschiedliche Rezeption der Epoche Eroberung Roms durch dessen Feigheit hervorgerufen Entstehender Nationalismus: Interpretation der Wanderbewegungen als Aufbegehren von Nationen gegen Unterdrückung durch antinationales römisches Imperium ➜ Zerstörung Roms als erfolgreich gesamtdeutsche Kraftanstrengung → Fundament für neues, zukunftweisendes Europa mit besonderer Führungsrolle Deutschlands: ,,deutsches Sonderbewusstsein" → Nutzung von Sagen & Legenden Begründung von Anspruch auf Kolonien in Übersee mit Erfolgen germanischer Gruppen während VW 20. Jahrhundert Ausbau der Deutungen des 19. JH durch aufkommende völkische Ideologie → Übernahme in NS-Ideologie → Beleg für Überlegenheit einer vermeintlichen ,,germanischen Rasse" → Begründung der Expansionsansprüche & Bedarf an ,,Lebensraum im Osten" Deutung Hitlers: Russlandfeldzug als natürliche Rückkehr der zur Zeit der VW aus Osten vertriebenen Germanen in ursprünglichen Siedlungsraum Nach 1945: Betonung der Gewalttätigkeit, Zerstörung & kulturellen Niedergangs der VW → Wanderungen & Reichsgründungen germanischer Gruppen als Hauptursache des Niedergangs des WRR Auflösung des RR ab spätem 20. JH als Prozess der Akkulturation & Transformation verstanden → Forschungsdebatte: Zerstörung oder Kontinuität der VW-zeit & Anteil der Germanen am Ende des RR noch nicht abgeschlossen -> wenige Quellen 21. Jahrhundert Entstehung des heutigen Europas aus mittelalterlichen Herrschaftsbereichen Seit 2015 Vergleiche zur Aufnahme von Flüchtlingen → Analogien zu heutigen Fluchtphänomenen & Migration sehr problematisch ➜Grobe Vereinfachung komplexer historischer Sachverhalte und gegenwärtiger Probleme ➜→ Grundlegender Unterschied politischer & kultureller Rahmenbedingungen der beiden Situationen Widersprüchliche rechtsextreme Deutungsmuster ➜ Identifikation Deutschlands mit RR (von barbarischen Horden (Flüchtlingen) überrannt) → Bezug zu vermeintlichen ,,germanischen Vorfahren", die sich gegen feindliches RR auflehnten, sich als überlegen erwiesen Beliebtheit der ,,Germanen" in Filmen & Serien → Verschränkung real-historischer Ereignisse & Fiktion ➜ Oft historisch ungenau, klare Einteilung in Gut & Böse