Hochindustrialisierung und soziale Probleme
Deutschland holte richtig auf, als Napoleon das alte Reich zerschlug und der Deutsche Zollverein einen Binnenmarkt schuf. Das Eisenbahnnetz tat den Rest - plötzlich war Deutschland mit dabei.
Die Hochindustrialisierung brachte die zweite industrielle Revolution. Jetzt ging's nicht mehr nur um Kohle und Eisen, sondern um Stahl, Chemie und Elektrotechnik. Deutschland und Amerika überholten England, Fließbandarbeit und Massenproduktion entstanden. Riesige Konzerne wie Bayer, BASF oder Siemens wurden zu globalen Playern.
Diese Entwicklung war ambivalent - einerseits enormer Fortschritt, andererseits neue Probleme. Der Erste Weltkrieg zeigte das Zerstörungspotenzial der neuen Technik, und aus der alten Leibeigenschaft wurden neue Abhängigkeiten zwischen Fabrikant und Arbeiter.
Die "soziale Frage" wurde zum Riesenproblem: Verelendung großer Bevölkerungsschichten, Urbanisierung ohne Plan und ungeregelte Arbeitsbedingungen. Jeder suchte nach Lösungen - Arbeiterparteien wollten mehr Demokratie, Unternehmer bessere Infrastruktur, der Staat erst Repression, dann symbolische Wohltaten.
Achtung: Industrialisierung bedeutete nicht nur Fortschritt, sondern schuf auch völlig neue soziale Probleme.