Der Dreißigjährige Krieg: Ursachen und Ausbruch
Der Dreißigjährige Krieg war ein komplexer Konflikt, der von 1618 bis 1648 dauerte und das Heilige Römische Reich sowie ganz Europa erschütterte. Er begann als Religionskrieg zwischen Katholiken und Protestanten, entwickelte sich aber zu einem territorialen Machtkampf zwischen der Habsburgermonarchie und ihren Verbündeten einerseits und dem Königreich Frankreich andererseits.
Die Ursachen des 30-jährigen Krieges reichen zurück bis zur Reformation, die die Kirche in Katholiken und Protestanten spaltete. Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 versuchte, den Konflikt zu lösen, indem er den Grundsatz "cuius regio, eius religio" (wessen Gebiet, dessen Religion) einführte. Dies führte jedoch nicht zu religiöser Toleranz, sondern verschärfte die Spannungen.
Definition: Der Augsburger Religionsfrieden war ein Versuch, den Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten zu lösen, indem den Landesherren das Recht zugesprochen wurde, die Religion in ihrem Gebiet zu bestimmen.
Die Situation eskalierte mit der Bildung der Protestantischen Union (1608) und der Katholischen Liga (1609), zwei Verteidigungsbündnissen, die sich gegenüberstanden. Der Verlauf des 30-jährigen Krieges begann 1618 in Prag, als Teil des böhmischen Aufstands gegen die habsburgische Herrschaft.
Highlight: Der Prager Fenstersturz, bei dem protestantische Adelige kaiserliche Gesandte aus einem Fenster der Prager Burg warfen, gilt als Auslöser des Dreißigjährigen Krieges.
Die erste Phase des Krieges, der Böhmisch-Pfälzische Krieg, begann mit der Wahl des Calvinisten Friedrich V. zum König von Böhmen, was den katholischen Kaiser Ferdinand II. provozierte. Dies führte zu einer Strafaktion gegen den böhmischen Adel und markierte den offiziellen Beginn des Dreißigjährigen Krieges.
Vocabulary: Rekatholisierungspolitik - Die Bemühungen der katholischen Kirche und katholischer Herrscher, protestantische Gebiete wieder zum katholischen Glauben zurückzuführen.