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Entnazifizierung

4.3.2021

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GK Ge 2
ENTNAZIFIZIERUNG
Lehrer:
Während des Zweiten Weltkrieges und der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland, kam es
zu unvors
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Während des Zweiten Weltkrieges und der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland, kam es
zu unvors
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ENTNAZIFIZIERUNG
Lehrer:
Während des Zweiten Weltkrieges und der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland, kam es
zu unvors

GK Ge 2 ENTNAZIFIZIERUNG Lehrer: Während des Zweiten Weltkrieges und der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland, kam es zu unvorstellbaren, brutalen und grausamen Kriegsverbrechen. Nach dem Ende des Krieges und der Kapitulation des Dritten Reiches, war es an Stelle der Siegermächte, die Schuldigen dieser schrecklichen Verbrechen zur Verantwortung zu ziehen. Erste Überlegung zu dieser sogenannten Entnazifizierung, gab es bereits während der Konferenz von Jalta und später mit der Potsdamer Konferenz. Hier wurden anhand des Potsdamer Abkommens, unteranderem die allgemeinen Grundlagen zum Umgang mit deutschen Kriegsverbrechern verhandelt. Bekräftigt durch das Potsdamer Abkommen sollte eine „Säuberung" der deutschen llschaft, Kultur, Presse, Ökonomie und Politik von allen Einflüssen des Nationalsozialismus erfolgen. Über bestimmte Ziele waren sich die Alliierten zu Beginn noch einig. Neben der Verbannung aller nationalsozialistischer Elemente, sollten alle verantwortliche Personen bestraft werden, sowie eine Umerziehung der gesamten Bevölkerung erfolgen (,,Reeducation"). Die Nürnberger-Prozesse, sowie die anknüpfenden Nachfolge-Prozesse, waren ein wichtiger Bestandteil der Realisierung dieser Ziele. Es kam zur umfassenden politischen Säuberung und zur Verurteilung von Kriegsverbrechern, vor allem rechter Parteifunktionäre. Während der Nürnberger Prozesse wurden beispielsweise die Hauptakteure des 2. Weltkrieges vor ein Alliierten-Gericht gestellt. Dabei wurden von 177 Angeklagten 24 zum Tode verurteilt und 12 tatsächlich hingerichtet. Es gab also zunächst unter den Alliierten gemeinsame Ansätze zum Vorangehen bei der Entnazifizierung. Im weiteren Verlauf erwies sich jedoch die Umsetzung als schwierig. Bereits...

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bei den ersten Entscheidungen, zeigten sich bedeutende Unterschiede im Vorgehen und so war es schließlich jeder Besatzungszone selbst überlassen, wie die Entnazifizierung durchgesetzt wurde. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Schemata werden besonders deutlich, wenn man die angewendeten Verfahren in der Westzonen und in der Ostzone miteinander vergleicht. Um die Entnazifizierung in den westlichen Besatzungszonen voran zu treiben, wurden Fragebögen zur Hilfe gezogen. Diese dienten zur einfacheren und schnelleren Ermittlung ehemaliger Nazis, sowie zur Unterteilung der Bevölkerung in fünf verschiedene Schuldgruppen - Hauptschuldige, Belastete, Minderbelastete, Mitläufer und Entlastete. Je nach Einstufung, erfolgten unterschiedliche Strafurteile. Beginnend von Geldbußen, über Entzug des Wahlrechts, bis hin zu mehrjährigen Haftstrafen. Anfangs wurde diese Arbeit von den Alliierten selbst durchgeführt, doch bereits ab dem Jahr 1946, nur eine kurze Zeit nach dem Start der Entnazifizierung, kam es zu einem Kurswechsel. Die Arbeit wurde mit dem Übertraf die sogenannten Spruchkammern, in die Verantwortung deutscher Hände gelegt. Folglich verlor die Strafverfolgung deutlich an Konsequenz und viele Schuldige entgangeeftigeren Strafen. Überdies ist auch im Allgemeinen die Verwendung des Fragebogen als kritisch anzusehen. Denn diese wurden von den verdächtigen Personen selbst ausgefüllt, das ließ viel Raum für Verschönerungen und Verschleierungen von Tatsachen. Zahlreiche Belastete wurden dadurch fälschlicherweise als Mitläufer eingestuft udekamen den sogenannten ,,Persilschein". Durch diesen Persilschein wurden ehemalige Täter wortwörtlich von ihrer Schuld ,,reingewaschen". Sie erhielten offiziell alle ihre Rechte zurück und erlangten so auch die Möglichkeit zurück, Karriere in den neuen Strukturen zu machen - auch in öffentlichen Ämtern (M4, Text 1). Hingegen war in der sowjetischen Besatzungszone der Vorgang der Entnazifizierung eng mit dem Umbau des Staates hin zum Sozialismus verbunden. Ziel war es diesen Vorgang möglichst schnell hinter sich zu bringen. Infolgedessen verlief der Prozess der Entnazifizierung sehr konsequent ab. Ein zentraler Unterschied im Vorgehen der östlichen Besatzungszonen war außerdem, dass in der Charlotte Blanke GK Ge 2 Lehrer: Herr Schuster Regel nicht nach der Schuld des Einzelnen gesucht wurde. Die breite Bevölkerung wurde vielmehr als ,,Verführte" - und somit als unschuldig eingestuft. Solange sie dem Sozialismus nicht kritisch gegenüberstanden, blieben viele weitestgehend verschont. Ebenso wie in den Westzonen, kam es allerdings zur Entfernung von Funktionsträgern der NSDAP und ihrer Organisationen. Jedoch blieben auch hier wieder viele ehemalige Parteifunktionäre unbehelligt, sofern sie sich zum Sozialismus als neuem Gesellschaftssystem bekannten (Text 2). Ein weiteres zentrales Element, der Maßnahmen in der sowjetischen Besatzungszone, war die Enteignung von Großgrundbesitzern und großer Unternehmen, wie Industrien und Banken. Diese wurden als ,,Volkseigentum" verstaatlicht. Zu jenen Maßnahmen gehört auch eine umfassende Bodenreform, in der Großgrundbesitzer, eingestuft als Kriegsverbrecher und aktive NSDAP-Aktive, entschädigungslos enteignet wurden. Durch ihre ,,Ausschaltung" schaffte man nach Darstellung der sowjetischen Besatzungsmacht, gleichzeitig auch den Nationalsozialismus ab. Somit sah die Regierung mit Umsetzung dieser Maßnahmen, die gesamte Entnazifizierung als abgeschlossen an. Darüber hinaus konnte durch die Verstaatlichungen und die Bodenreform die Einführung des sozialistischen Gesellschaftmodells vorbereitet werden. Insofern können die Maßnahmen der sowjetischen Besatzungszone auch als Vorwand zur Umsetzung der eigenen politischen Zielsetzungen gesehen werden (M7) Die Internierung ehemaliger Nazis, wurde mit dem Einsatz spezieller Lager in allen Besatzungszonen zunächst ähnlich umgesetzt. Jedoch unterschieden sich die sowjetischen Internierungslager und die Speziallager der Westzonen grundlegend in einem Punkt: die Internierungslager des Ostens, dienten neben der Inhaftierung von Nationalsozialisten zusätzlich auch dazu, politische Gegner aus dem Verkehr zu ziehen" und zum Schweigen zu bringen. Die Willkür, die bei den Verhaftungen vorgenommen wurde, war dabei ebenso grausam, wie die deutlich schlechtere Behandlung der Gefangenen als im Westen (Text 2,). Das während des Potsdamer Abkommens gemeinsam verfasste Ziel, die Entstehung eines demokratischen System in Deutschland, hielten die Alliierten anfangs übereinstimmend für Notwend der Realität kam es jedoch zur gegensätzlichen Interpretation und Umsetzung dieses Zieles. Während in der sowjetischen Besatzungszone, das Vorhaben mit dem Aufbau eines sozialistischen Staates verknüpft war, zielten die Westalliierten mit der ,,Reeducation" (Umerziehung) vor allem darauf ab, der deutschen Bevölkerung die Demokratie neu ,,beizubringen". Ihr Fokus lag somit besonders auf der Umgestaltung von Kultur und Bildungswesen (Text 1). Nichtsdestotrotz ist der zentrale Gegensatz zwischen den Besatzungszonen meiner Einschätzung nach nicht nur die generelle Durchführung der Entnazifizierung, sondern besonders auch wie sie endete. Während in den westlichen Besatzungszonen die Verantwortung bereits nach einer kurzen Zeit in deutsche Hände gegeben wurde (Spruchkammer), war dies in der sowjetischen Zone nicht der Fall. Hier fanden wie bereits beschrieben, mit der Vollendung der Bodenreform und der Verstaatlichung von Unternehmen, die Maßnahmen der Entnazifizierung ein schnelles Ende. Bekanntlich wird die Sowjetunion in ihrer Umsetzung zwar als härter und oftmals auch als erfolgreicher angesehen. Jedoch wird bis heute kritisiert, dass durch das schnelle Ende die NS-Vergangenheit Deutschlands nie vollständig aufgearbeitet wurde. Besonders im Osten, haben die Menschen keinen emotionalen Bezug zu den grausamen Taten der Vergangenheit, was bis heute Grundlage vieler Konflikte ist (M7: Beispiel Fürstenberg). Aber auch das westliche Vorgehen wird aus heutiger Sicht oft als problematisch angesehen und im Zuge dessen auch kritisch als ,,Mitläufer Fabrik" bezeichnet (M4). Ebenso sahen Zeitzeugen bereits zur damaligen Zeit die Maßnahmen als eher negativ an. Statt sich auf die Masse der Mitläufer und Minderbelastete zu fokussieren, hätten sich die Strafverfolgungen und die Bestrafungen demnach eher Charlotte Blanke GK Ge 2 auf die wirklichen NS-Täter und-Verantwortliche konzentrieren sollen (M6). Des Weiteren war es auch nur durch das inkonsequente Vorgehen möglich, dass bereits nach wenigen Jahren ehemalige aktive NSDAP-Mitglieder im öffentlichen Dienst an entscheidenden Stellen mitarbeiteter Deispiel Hans Globke - Kanzleramtsminister unter Bundeskanzler Adenauer; M8). QUELLEN Letztendlich lässt sich als Kritik gegenüber der Entnazifizierung zusammenfassend zu sagen, dass sie allgemein viel zu willkürlich gehalten und so auch umgesetzt wurde. Trotz der massenhaften Urteile, teilweise auch unschuldiger Personen, konnten viele Nationalsozialistischenktionäre, einer Verurteilung entgehen. Die deutsche Bevölkerung selbst, empfand die damaligen Prozesse als zu hart. Viele Menschen waren unzufrieden mit dem Vorgehen. Durch zunehmende Differenzen und unterschiedliche Auffassungen zwischen den Alliierten, kam es zusätzlich zum Beginn des Kalten Krieges. Ab diesem Zeitpunkt stand der Fokus darauf, die bisher missgestimmte deutsche Bevölkerung, von der jeweiligen Ideologie zu überzeugen. Die eigentlichen Ziele der Entnazifizierung rückten in den Hintergrund und eine sorgfältige Aufarbeitung der NS-Zeit wurde in die Zukunft verschoben. Somit war die Entnazifizierung zum damaligen Augenblick eher ein Misserfolg Trotz dessen, kann man über einen längeren Zeitraum betrachtet, die Entnazifizierung auch als Erfolg ansehen. Allein durch die Maßnahmen der Reeducation, erreichte man besonders in der heranwachsenden Generation ein prinzipielles Umdenken. Wir leben heute, in einer von den Westalliierten, angestrebten funktionierenden Demokratie und das Nationalsozialistische Gedankengut ist in unserer heutigen Gegenwart so gut wie ausgelöscht. Lehrer: Herr Schuster Zur Verfügung gestelltes Material https://www.b .de/geschichte/nationalsozialismus/dossier- nationalsozialismus/39605/entnazifizierung-und-erziehung https://www.geschichte-abitur.de/nachkriegszeit/entnazifizierung Liebe ein wirklich sehr guter Text! Ich habe an einer Stelle eine kleine Anmerkung "zum Weiterdenken" mit be gefügt. Sehr gute, umfassende Ausführung + sehr gute Beurteilung! 15 P..