Die Anfänge der NS-Diktatur: Januar bis März 1933
Die Errichtung der NS-Diktatur begann am 30. Januar 1933 mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch Reichspräsident Paul von Hindenburg. Hitler nutzte seine neue Position sofort, um seine Macht zu festigen und auszubauen. Er setzte auf intensive Propaganda und warb bei wichtigen Gruppen wie der Heeresleitung und Industriellen um Unterstützung.
Ein entscheidender Wendepunkt war der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933. Dieses Ereignis nutzte Hitler als Vorwand, um drastische Maßnahmen gegen politische Gegner einzuleiten. Bereits am nächsten Tag unterzeichnete Hindenburg die "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat", die wesentliche Grundrechte außer Kraft setzte.
Highlight: Der Reichstagsbrand diente als Katalysator für die rasche Einschränkung demokratischer Freiheiten und die Verfolgung politischer Gegner.
In den folgenden Wochen intensivierte das NS-Regime die Verfolgung von Oppositionellen. Tausende wurden in "Schutzhaft" genommen, und die Presse der SPD und KPD wurde verboten. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, jegliche Opposition vor der Reichstagswahl am 5. März 1933 zu schwächen.
Vocabulary: "Schutzhaft" - Ein euphemistischer Begriff der Nationalsozialisten für die willkürliche Inhaftierung politischer Gegner ohne richterlichen Beschluss.
Trotz massiver Einschüchterung und Propaganda erreichte die NSDAP bei der Wahl nur einen geringen Stimmenzuwachs. Dennoch stellten die Nationalsozialisten das Ergebnis als großen Sieg dar und nutzten es, um ihre Macht weiter zu festigen.
Definition: Machtergreifung bezeichnet den Prozess, durch den die Nationalsozialisten die politische Kontrolle in Deutschland übernahmen. Der Begriff ist umstritten, da er suggeriert, dass die Machtübernahme plötzlich erfolgte, während es sich tatsächlich um einen schrittweisen Prozess handelte.