Der Marsch auf Rom und die Machtergreifung Mussolinis
Der "Marsch auf Rom" vom 27. bis 29. Oktober 1922 markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte des Italienischen Faschismus. Etwa 40.000 bewaffnete Faschisten marschierten in die italienische Hauptstadt, um Mussolini an die Macht zu bringen. Dies war ein geschickt inszenierter Putsch, der die Schwäche des demokratischen Systems offenbarte.
König Vittorio Emmanuele III. stand vor der Entscheidung, entweder einen Bürgerkrieg zu riskieren oder Mussolini die Regierungsbildung zu übertragen. Er entschied sich für letzteres und beauftragte Mussolini mit der Bildung einer neuen Regierung. Diese Entscheidung sollte weitreichende Folgen haben.
Definition: Der Marsch auf Rom war keine spontane Aktion, sondern ein sorgfältig geplanter Staatsstreich, der den Übergang von der Demokratie zur Diktatur einleitete.
Mussolini hatte zuvor geschickt Bündnisse mit der katholischen Kirche, Industriellen und Grundbesitzern geschmiedet. Er gründete die nationalfaschistische Partei Partitonazionalefascista und präsentierte sich als Lösung für Italiens Probleme. Obwohl die Arbeiterbewegung sich mit einem Generalstreik wehrte, konnte sie den Aufstieg des Faschismus nicht verhindern.