Konzepte des Nationalismus und Nationalstaats
Im Zuge der Französischen Revolution entwickelten sich wichtige Konzepte rund um Nation und Nationalismus:
Nation: Eine Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Merkmalen z.B.Sprache, die eine gemeinsame Organisation haben oder anstreben. Sie zeichnet sich durch gemeinsames politisches Handeln und Nationalbewusstsein aus.
Nationalitäten: Bezeichnet nationale Minderheiten innerhalb eines Staates.
Nationalstaat: Beschreibt die annähernde Übereinstimmung von Nation und Staat. Er löste den Territorialstaat ab und basiert auf ethnisch-kulturellen Aspekten sowie den Prinzipien der Volkssouveränität und Selbstbestimmung.
Definition: Der Nationalstaatsbildungsprozess beschreibt die Entwicklung eines Volkes zu einer Nation und schließlich zu einem Nationalstaat. Wichtige Faktoren sind dabei die Ablehnung ständischer Schranken, gemeinsame Sprache, Kultur und Geschichte, sowie die Entstehung einer Nationalbewegung.
Es werden zwei Arten von Nationen unterschieden:
-
Objektive Nation Kulturnation: Basiert auf gemeinsamen natürlichen Merkmalen wie Sprache oder Geschichte. Sie hat die Romantik als geistigen Hintergrund und ist vor allem in Süd-, Ost-, Nord- und Mitteleuropa zu finden.
-
Subjektive Nation Staatsnation: Legt weniger Wert auf natürliche Merkmale und basiert auf der Aufklärung. Sie betont den freien Willen zur Zugehörigkeit.
Highlight: Die Unterscheidung zwischen objektiver und subjektiver Nation zeigt die verschiedenen Ansätze zur Bildung nationaler Identität in Europa nach der Französischen Revolution.